Viele Derby-Helden hat der 1. FC Köln nicht in seinem Kader. Genauer gesagt: einen. Bard Finne erzielte in der vergangenen Saison das Tor gegen Bayer Leverkusen, das dem Effzeh daheim einen umjubelten Punkt im Kampf gegen den Abstieg bescherte. Es war sein persönliches Highlight in seiner bisherigen Zeit in Köln. Doch zuletzt war er außen vor geblieben.
Köln – Gegen Meppen, Stuttgart und Frankfurt hatte Finne nicht im Kader gestanden, gegen Wolfsburg und den HSV nur auf der Bank gesessen. Der 20-Jährige pendelte zuletzt zwischen Ersatzbank und Tribüne. Nicht einmal eine Einwechslung schien zuletzt in greifbarer Nähe. Eine frustrierende Situation, die Finne so nicht erwartet hatte.
“Ich habe mich gut entwickelt in den letzten eineinhalb Jahren und ich bin davon überzeugt, dass ich diese Entwicklung fortsetzen kann”, hatte der Norweger Mitte Juli erklärt. Die Vorbereitung lief gut für ihn, er machte in den Testspielen auf sich aufmerksam, vor allem im zweiten Trainingslager in Kitzbühel.
Ich bin auch ein guter Spieler
Trotzdem wurden ihm andere vorgezogen: Anthony Modeste, Philipp Hosiner, Simon Zoller, Yuya Osako – alle Konkurrenten durften bereits ran. Alle Konkurrenten trafen. Und Finne? Der musste sich in der Länderspiel-Pause in den Testspielen Spielpraxis holen. “Wir haben viele gute Spieler in der Offensive. Aber ich bin auch ein guter Spieler”, hatte er noch gesagt. Doch seine Geduld wird aktuell auf den Prüfstand gestellt.
Auch gegen Borussia Mönchengladbach dürfte es erneut knapp für den wendigen Stürmer werden. Dabei bringt er viel mit, um gerade als Joker noch einmal für frischen Wind zu sorgen. Doch das schafften zuletzt auch Osako und Hosiner. Eine schwierige Situation – auch für Trainer Peter Stöger. Gegen Gladbach ruft er am Samstagmittag sein Team am Geißbockheim zusammen. Gemeinsames Mittagessen, gemeinsames Anschwitzen, dann gibt der Österreicher seinen Kader bekannt.
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Zuletzt hieß es für Finne und Kazuki Nagasawa: Tribüne statt Kaderplatz, Privatauto statt Mannschaftsbus. Und am Tag des Derbys? Vielleicht erinnert sich Stöger ja noch einmal an den Moment als Finne sieben Minuten vor Schluss gegen Leverkusen traf. Als Joker. Als letztes Ass im Ärmel, das stach. Finne, der einzige Derby-Held im Kader des Effzeh. Auch einer für den besonderen Moment gegen die Fohlen?
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