Jojic stößt beim Effzeh aktuell auf gleich mehrere Probleme. Da ist zunächst einmal sein persönliches. Der begnadete Techniker, der unzweifelhaft zu den fußballerisch Besten im Kölner Kader gehört, kam nach einem völlig verkorksten Jahr vom BVB in die Domstadt. Ohne Spielpraxis, ohne Selbstvertrauen, ohne Rhythmus. Doch ehe er überhaupt daran arbeiten konnte, verletzte er sich am Sprunggelenk und fiel zwei Wochen aus. Jojic verpasst so die erste Hälfte der Vorbereitung. Eben jene, in der Stöger mit seinen Spielern die körperlichen Grundlagen für die Saison legte.
Raus aus dem Teufelskreis
So entstand ein Rückstand aus körperlichen Defiziten und fehlender Spielpraxis. Körperlich, so Stöger, “wird es immer besser”. Daran lässt sich arbeiten, wenngleich die maximale Belastung eines Bundesliga-Spiels selbst unter höchsten Trainingsbedingungen kaum simuliert werden kann. Woran sich nicht arbeiten lässt, ist die fehlende Spielpraxis. Ein Teufelskreis, aus dem sich Jojic herausarbeiten muss. “Der eine kann das schneller verarbeiten, der andere braucht länger, um seinen Rhythmus zu finden”, so Stöger.
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— GEISSBLOG_KOELN (@GEISSBLOG_KOELN) October 7, 2015
Damit es bei Jojic nicht mehr so lange dauert, wird der Serbe Kompromisse eingehen müssen. Eigentlich, so sagt auch Stöger, “ist Milos am besten im Zentrum aufgehoben”. Eigentlich. Diese Position hinter Anthony Modeste ist aktuell durch Yuya Osako vergeben. “Im Moment ist das Zentrum geschlossen”, bestätigt der Österreicher, macht seinem Kreativspieler aber eine Seitentüre auf. “Man kann sich auch über außen qualifizieren. Und er hat jahrelang auch auf den Außenposition gespielt.”
Konkurrent Osako als Vorbild
Heißt für Jojic: umdenken, lernen und hart arbeiten. Will er in absehbarer Zeit an Yuya Osako im Zentrum vorbei, muss er genau dessen Weg gehen. Der Japaner hatte in der letztjährigen Hinrunde kein Bein auf den Boden bekommen. Mit einer vollständigen Winter-Vorbereitung arbeitete er sich aber zurück ins Team und spielte eine starke Rückrunde. Ein Leistungssprung, von dem er noch heute profitiert. Darauf setzt Stöger auch bei Jojic. “Ich habe nicht den Eindruck, dass er sich hängen lässt.” Das zeigte Jojic gegen Euskirchen nicht nur mit seinem Tor, sondern mit einer engagierten Leistung. Fußballerisch stehen ihm beim FC alle Türen offen. Der Weg durch sie hindurch jedoch wird noch dauern.
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