Pechvogel am Boden: Wie verkraftet Modeste die Krise?
Auch Stöger verteidigte die Wahl des Elfer-Schützen. “Tony hat bislang alle Elfmeter reingemacht”, spielte der Trainer auf die verwandelten Strafstöße gegen Meppen, Stuttgart und den HSV an. “Deswegen war klar, dass er hingehen und Verantwortung übernehmen wollte.” Auch, um aus der Situation der Torlosigkeit herauszukommen. Dass Modeste dabei ausrutschte, den Strafstoß vergab und damit diese mentale Blockade im schlechtesten Falle sogar noch verstärkte, war die andere Seite der Medaille. “Klar können wir darüber diskutieren, ob es der richtige Zeitpunkt war”, so Stöger. “Aber für mich war klar, dass er hingeht. Deswegen ist das auch in Ordnung so.”
Nicht unsere Aufgabe, draufzuschlagen
Einige Fans hingegen sahen das anders und demonstrierten ihren Unmut gegenüber dem im September gegen Gladbach noch als Derby-Held gefeierten Angreifer. Bei seiner Auswechslung musste sich Modeste Pfiffe der eigenen Anhänger gefallen lassen. Eine Reaktion, die bei Peter Stöger auf wenig Verständnis stieß.
“Die Zuschauer sollen mal darüber nachdenken, bei wie viel Toren er schon dabei war, die wir erzielt haben. Das ist aller Ehren wert”, so der 49-Jährige, der Modeste für Yuya Osako vom Feld genommen hatte. “Wir müssen schauen, dass er jetzt zur Ruhe kommt, dass er sich nicht selbst fertig macht und sich fragt, warum es nicht funktioniert. Unsere Aufgabe ist sicher nicht, auf ihn draufzuschlagen. Und wenn es jemanden im Stadion gibt, der glaubt, dass es bessere Stürmer für uns in der Liga gibt, da sage ich: So viele sehe ich nicht.”
Nächste Chance gegen Bremen und Ujah
Die nächste Chance bekommt Modeste in der kommenden Woche ausgerechnet gegen Werder Bremen. Beim SVW hatte Modeste das erste Duell mit Kölns ehemaligem Stürmer Anthony Ujah verloren. Am Samstag um 15.30 Uhr soll es dieses Mal besser laufen. Gäbe es einen besseren Zeitpunkt, die Torkrise zu beenden?
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