Der 1. FC Köln hat dank eines überragenden Anthony Modeste den Hamburger SV mit 3:0 (0:0) besiegt. Der Franzose erzielte in der zweiten Hälfte einen lupenreinen Hattrick und vergoldete damit eine perfekte Woche für den Effzeh – und das ausgerechnet im Karnevalstrikot der Saison.
Köln – Am Tag des 68. Geburtstags von Präsident Werner Spinner wollte der 1. FC Köln im neuen Karnevalstrikot feiern. Und am liebsten mit einem Tor von Anthony Modeste, denn es wäre sein elftes im elften Spiel gewesen. Was hätte also besser gepasst als ein Sieg an Halloween mit Pappnas und dem Trömmelche?
Moment des Spiels
Es war knapp eine Stunde gespielt, da beging Marco Höger an der Mittellinie ein taktisches Foulspiel. Der bemitleidenswert schwache Schiedsrichter Benjamin Brand beließ es bei einer letzten Ermahnung, zum Entsetzen des HSV. Denn Höger hatte schon Gelb. Wenige Sekunden später, beim anschließenden Freistoß, rammte Bobby Wood seinem Gegenspieler Dominique Heintz den Ellenbogen in den Solarplexus. Rote Karte – der Wendepunkt der Partie.
Das Spiel in zwei Akten
Der HSV kam sieglos und mit gerade einmal zwei erzielten Bundesliga-Toren aus acht Spielen nach Köln. Der schlechteste Saisonstart in der Vereinsgeschichte lag also hinter dem Team von Neu-Trainer Markus Gisdol, doch nach dem Sieg im DFB-Pokal in Halle hatten die Hamburger zumindest etwas Selbstvertrauen geschöpft. So gingen die Rothosen in die Partie. Der Effzeh ungewohnt mit Dreierkette und vielen langen Bällen. Der frühe Schock kam nach zwölf Minuten, als Dominic Maroh mit einer Schulterverletzung ausgewechselt werden musste. Köln fahrig, ohne klare Spielstruktur. Die erste Großchance: eine riesige. Yuya Osako drehte sich gegen Götz im Strafraum ein, wurde getroffen. Elfmeter. Doch Anthony Modeste knallte das Leder an den Pfosten.
Der HSV in der ersten Hälfte mindestens ebenbürtig, nichts zu sehen von dem Katastrophen-Saisonstart. Bis zur 60. Minute. Dann veränderte Bobby Wood alles. Was folgte, war die Modeste-Show. Flanke Simon Zoller, Modeste mit einer Faser seines Fußes noch am Ball – Tor. Flanke Risse, Modeste per Kopf – Tor. Modeste alleine vor Adler – Tor. Drei Tore, sein erster Hattrick in der Bundesliga. Der Effzeh auf Rang vier mit 18 Punkten. Der Karneval kann kommen.
Fazit
Nach ungewohnt unstrukturierter erster Hälfte mit wenig spielerischen Lösungen gegen disziplinierte Hamburger nutzte der Effzeh die numerische Überlegenheit nach der Roten Karte stark aus. Geduldig legten sich die Geissböcke den HSV zurecht, und was Anthony Modeste in dieser Saison bislang macht, ist nahezu perfekt. Ein am Ende verdienter Sieg, der vielleicht ein Tor zu hoch ausfiel. Aber wen störte das schon? Nach dem Einzug ins Pokal-Achtelfinale erlebte der 1. FC Köln eine perfekte Woche.
So spielte der Effzeh
Horn – Sörensen, Mavraj, Maroh (12. Heintz), Hector – Risse, Lehmann, Höger (86. Rausch), Rudnevs (56. Zoller) – Osako, Modeste
Tore
1:0, 2:0, 3:0 Modeste (61., 82., 86.)
Alles zum 3:0-Sieg des Effzeh gegen den HSV
- EINZELKRITIK: Drei Stürmer, aber nur einer trifft dreimal
- MAROH: Schulter kaputt? “Es sieht nicht gut aus!”
- STÖGER: Sonderlob für Modeste? “Nein!”
- SCHIRI: “Einige fragwürdige Entscheidungen”
- BILDER: Bittencourt feiert die Modeste-Festspiele auf der Bank
- SPIEL: Hattrick! Anthony Modeste bestraft den HSV nach Tätlichkeit
- LIVE: Die 90 Minuten gegen den HSV im Minutenprotokoll
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