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Gesänge: Der DFB hat die Büchse der Pandora geöffnet

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Die leeren Blöcke in der Südkurve.

Der Deutsche Fußball-Bund sanktioniert nun also auch Fan-Gesänge. Theoretisch ist dies im Falle von rassistischen Äußerungen natürlich schon längst möglich. Praktisch wird dies nun durch eine “Lex Hopp” institutionalisiert. Eine gefährliche Entwicklung, die nur Verlierer kennt. Ein Kommentar.

Köln/Frankfurt – Dietmar Hopp und der DFB haben sich gegenseitig einen Bärendienst erwiesen. Der eine, weil er den Verband dazu drängte, endlich gegen die Schmähgesänge vorzugehen, die seine Person betrafen. Der andere, weil er diesem Drängen nachgab und nun jene Schlachtrufe aus den Fankurven unter Strafe gestellt hat.

Es gibt nur einen Weg die Gesänge zu verhindern

Es gibt keine Rechtsklarheit. Es gibt keine Grundlagen. Es ist nicht klar, ob und wie weitere Beleidigungen, die nicht nur Hopp betreffen, künftig geahndet werden sollen. Ermessenssache, heißt es beim DFB. Willkür, heißt es bei Vereinen und Fans. Weiter hätten sich der Verband und auch Dietmar Hopp mit ihrem Vorgehen nicht von den Fans entfernen können. Von der einen Seite des Grabens, der ohnehin schon kaum mehr überwindbar schien, ist das andere Ufer nun nicht einmal mehr zu erkennen.

Denn die Wahrheit lautet: Ja, nicht nur rassistische Fan-Gesänge gehören sanktioniert. Auch einige andere Äußerungen bewegen sich an moralischen bis rechtlichen Grenzen. Aber: Es gibt viele Möglichkeiten, Pyrotechnik im Stadion zu verhindern. Es gibt viele Möglichkeiten, beleidigende Banner und Plakate im Stadion zu verhindern. Und es gibt viele Möglichkeiten, Gewalt im und um das Stadion herum zu verhindern. Aber es gibt nur eine einzige Möglichkeit, Gesänge im Stadion zu verhindern: durch die Aussperrung der Fans.

Werden leere Tribünen nun ein gewohnter Anblick?

Diese Option liegt nun leider mitten auf dem Tisch. Mit voller Wucht und nicht erst als “Ultimo Ratio”. Wenn der DFB dieses Kurs weiterfährt, werden wir künftig häufiger als bislang leere Tribünen wie zuletzt in Dortmund oder auch schon in Köln sehen. Das kann keiner wollen. Deswegen müssen sich der DFB und die Vereine ganz schnell zusammensetzen. Es gibt Redebedarf, es müssen Lösungen gefunden werden. Denn es ist davon auszugehen, dass die Fans dem DFB schon sehr bald noch offener als bislang den Kampf ansagen werden: mit beleidigenden Gesängen im Stadion.

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>>> Das sagen DFB-Vize Dr. Rainer Koch und Jörg Schmadtke zum Urteil

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