Der 1. FC Köln fährt nach der 1:2-Niederlage beim FC Augsburg mit einem dicken Hals zurück in die Domstadt. Ostern ist gelaufen, die Stimmung am Boden. Kapitän Matthias Lehmann nahm deshalb nach der Partie kein Blatt vor den Mund.
Augsburg – Von Europa muss in der aktuellen Form des Effzeh niemand mehr sprechen. Darin waren sich alle bei den Geissböcken nach der Pleite in Augsburg einig. Jetzt geht es erst einmal um ein anderes Saisonziel. Die Stimmen zum Spiel:
Matthias Lehmann: „Das Schlimme ist, dass es genau so gelaufen ist, wovor wir gewarnt hatten. Wir haben uns den Schneid abkaufen lassen, nicht konsequent genug durchgezogen haben. Im Moment passieren die leichten Fehler zu oft. Wir haben keine Angst zu verlieren, aber die Art, wie wir die letzten Spiele teilweise bestritten haben, das sind wir nicht. Wenn so ein Spiel wie heute abgepfiffen ist, interessiert einen nicht, was auf den anderen Plätzen passiert. Da könnte ich nur noch kotzen. Das ist nicht unser Anspruch. Wir müssen jetzt aufpassen, dass wir denken, dass die Saison schon gelaufen ist. Wenn wir jetzt meinen, wir haben 40 Punkte und alles läuft von alleine, werden wir noch Riesen-Probleme bekommen. Deswegen müssen wir ganz schnell gucken, dass wir wieder punkten. Ansonsten werden das noch hässliche fünf Spiele. Wir wollen unser Ziel erreichen, aber wenn wir weiter so spielen wie in der ersten Halbzeit, werden wir das nicht schaffen, sondern noch ein paar Plätze nach hinten durchgereicht.“
Wir dürfen den Gegnern nicht die Tore schenken
Dominique Heintz: “Wir haben mal wieder blöde Tore bekommen. Das wirft uns auswärts natürlich deutlich zurück. Da müssen wir wieder von der ersten Minute an konzentrierter sein. Unser Spiel war in der zweiten Hälfte wieder etwas besser als in den letzten Wochen, aber trotzdem fehlte der letzte Ball, die letzte Flanke vorne rein, damit es mal brandgefährlich wird und wir das Gefühl bekommen, dass wir dran sind. Das müssen wir uns wieder erarbeiten, damit der Torwart auch wieder was zu halten bekommt. Früher hat uns stark gemacht, die zweiten Bälle zu gewinnen. Das fehlt uns momentan. Auf der anderen Seite kassieren wir zu viele Tore, das wissen wir selbst. Wir müssen wacher sein und den Gegnern nicht die Tore schenken. Wenn wir enger stehen wie gegen Frankfurt, sind wir nur sehr schwer auszuspielen. Wir dürfen jetzt nicht aufhören. Jetzt warten mit Hoffenheim und Dortmund zwei Champions-League-Kandidaten auf uns, da müssen wir wieder alles reinschmeißen.”
Das macht es gefährlich, dass man sich die Dinge schönredet
Peter Stöger: “Es war klar, dass wenn wir mit einigen Sachen nicht zurecht kommen, wir Probleme bekommen. Egal, ob wir auf dem fünften oder 15. Platz in der Tabelle stehen. Deswegen war klar, dass es eine total offene Partie werden würde. Wir haben uns in der ersten Halbzeit nicht auf alles einstellen können. Die Ecke wurde nicht schlecht verteidigt. Sie wurde gar nicht verteidigt. Wenn du solche Fehler machst, hast du keine Chance, die Verunsicherung, die es beim Gegner gab, weiter voranzutreiben. So ist das Spiel genau so gelaufen, wie wir es befürchtet hatten, wenn wir nicht alles richtig machen. In der zweiten Halbzeit hätten wir das Spiel noch drehen können. Aber da haben wir im Offensivbereich nicht die richtigen Lösungen gehabt. Aber das macht es auch gefährlich, dass man sich die Dinge schönredet. Darauf habe ich keine Lust. Wir würden gerne mal wieder über 90 Minuten ordentliche Spiele machen.”
Manuel Baum: “Wir haben von der ersten bis zur letzten Minute gekämpft. Die Botschaft der Fans vor dem Spiel war ganz klar, dass alle an das Team glauben. Das hat uns bewegt und wir haben versucht es ihnen zurückzuzahlen. Ich bin heilfroh, dass wir die drei Punkte geholt haben. Die Rote Karte gegen Finnbogason war völlig überzogen. Das habe ich auch so kundgetan. Die Entscheidung des Schiedsrichters war daraufhin, dass ich das Spiel von weiter oben anschauen musste.”
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