Peter Stöger tröstet nach dem 1:2 gegen Leipzig Matthias Lehmann. (Foto: Mika Volkmann)

Effzeh-Krise: Das war gut, das war schlecht

Tabellenletzter, schon sechs Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz: Der 1. FC Köln steckt in einer tiefen Krise. Nach gerade einmal sieben Spieltagen scheint alles verspielt, was sich die Geissböcke in den letzten vier Jahren unter Peter Stöger aufgebaut haben. Gegen Leipzig wurde klar, warum – aber auch, warum es berechtigte Hoffnung gibt.

Das war schlecht

Eine Katastrophe war am Sonntagabend im RheinEnergieStadion die Chancenverwertung. Sie war der Knackpunkt einer Partie voller Großchancen hüben wie drüben. Leipzig scheiterte zwar mehrfach an Timo Horn, traf aber zweimal. Der Effzeh hingegen versemmelte die besten Chancen reihenweise. Ob Osako, Bittencourt, Cordoba, Rausch oder später Handwerker – der Ball wollte einfach nicht über die Linie. Pech? Freilich. Doch irgendwann hat dies auch mit Qualität zu tun. Und die lässt Köln seit Wochen vor dem gegnerischen Tor vermissen.

Mit Qualität hat es auch zu tun, wenn wochenlang immer wieder einfache Fehler in der Defensive gemacht und nicht abgestellt werden. Entweder fußballerische oder mentale Qualität. Frederik Sörensen beispielsweise bewies in den letzten Jahren, dass er ein guter Bundesliga-Verteidiger sein kann. Verlernt hat er dies sicherlich nicht. Doch der Däne ist seit Wochen ein Unsicherheitsfaktor. Dass er den Vorzug vor Dominic Maroh bekam, ließ sich nach der Partie gegen RB nicht mehr rechtfertigen. Sörensen scheint eine Pause zu benötigen, denn seine Fehlerquote ist aktuell zu hoch.

Zuletzt darf man durchaus fragen, ob der FC nicht etwas häufiger Standards üben will. Wenn sich Teams aus dem Tabellenkeller in der Vergangenheit befreien konnten, dann oft auch, weil sie einfache Tore nach Ecken oder Freistößen erzielen konnten. Darmstadt und Ingolstadt waren vor zwei Jahren das beste Beispiel. Die Geissböcke sind dagegen an Harmlosigkeit nach ruhenden Bällen kaum zu überbieten. Kocka Rausch trifft Ecken und Freistöße aktuell nur, weil er der einzige Linksfuß auf dem Feld ist. Milos Jojic brachte zuletzt zwar gute Bälle ins Zentrum, die dann aber nicht verwertet werden konnten. Es fehlt bislang entweder an scharfen Hereingaben oder am Freistellen und Einlaufen der Zielspieler. Dafür sollte in der Länderspiel-Pause Zeit sein.

Das war gut

Unbestritten war die Leistung gegen Leipzig dennoch die beste der Saison. Die Laufleistung stimmte, die Aggressivität, über weite Teile der Partie die Zuordnung und der Zugriff im Mittelfeld. Die Fitness, ein beäugter Punkt aufgrund der Dreifachbelastung, spielte überhaupt keine Rolle. Der FC ist fit, kämpfte und rannte gegen RB bis zur letzten Sekunde an. Ein wichtiger Anhaltspunkt, der Mut macht. Denn eine fitte Mannschaft, die bis zur letzten Minute hohes Tempo gehen kann, ist die Grundlage für eine letztlich erfolgreiche Saison.

Weiterlesen: Was noch gut war – wie es weitergeht

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