[nextpage title=”Veh über die Zustände beim Effzeh”]
Armin Veh hat sich vor den Weihnachtsfeiertagen erstmals ausführlich zur Situation des 1. FC Köln geäußert. Am Freitag lud der neue Geschäftsführer Sport zu einer Presserunde ins Geißbockheim und sprach über seine ersten Eindrücke und die wichtigsten Aufgaben als neuer Sportchef des Effzeh.
Köln – Armin Veh will sich nicht in Floskeln flüchten. Politisch korrekte Eiertänze sind nicht seins, der 56-Jährige bevorzugt klare Antworten, wo sie möglich sind. So wie vor wenigen Tagen, als er Kritik an der Arbeit des ehemaligen Trainerteams um Peter Stöger äußerte. Am Freitag sprach er über…
…seinen ersten Eindruck beim FC: “Insgesamt fühle ich mich hier relativ schnell wohl. Das ist mir wichtig, weil ich ein Gefühlsmensch bin. Das Wichtigste war, dass ich die Mannschaft kennen lerne. Natürlich sind alle down nach so einer Vorrunde. Das ist völlig normal. Aber der Sieg über Wolfsburg hat den Spielern gut getan. Das hat man gemerkt. So gehen sie etwas zuversichtlicher in die Rückrunde. Aber ich muss nach Wahrscheinlichkeiten gehen. Demnach wird es schwer, die Klasse zu halten. Das wusste ich, bevor ich angefangen habe. Deswegen ist die Situation nach den letzten Spielen nicht anders, es hat sich nichts verändert.”
Da ist es klar, dass man schlecht aussieht
…die Zustände im Klub: “Die Situation des Klubs ist nicht normal. Die sportliche Führung war weg, deshalb mussten Alex Wehrle und Werner Spinner sich hinsetzen und über Fußball reden. Dafür sind sie aber eigentlich gar nicht da. Da ist es klar, dass man schlecht aussieht. Die, die das Kerngeschäft hätten machen sollen, waren einfach nicht mehr da. Es gibt aber kein Chaos im Verein oder in der Organisation, sodass man sofort etwas ändern müsste. Es läuft professionell ab. Sportlich muss sich sicher einiges ändern. Ich habe dazu bereits etwas gesagt und Fakten genannt, als ich hier angefangen habe: 13 Verletzte, drei Punkte. Das will ich nicht noch einmal wiederholen, sonst schlägt das noch einmal Wellen.”
…die wichtigsten Baustellen: “Die wichtigste Entscheidung war die des Trainerteams. Es gab ja verschiedene Szenarien, wie wir es hätten machen können. Aber jetzt noch mal einen Trainer zu wechseln, wäre schwierig gewesen. Einen Neuen zu holen wäre unklug gewesen. Selbst, wenn ich von ihm überzeugt gewesen wäre, wäre die Wahrscheinlichkeit eben größer gewesen, trotzdem runterzugehen. Dafür könnte er vielleicht wenig, aber er wäre trotzdem beschädigt gewesen.”
Was im Sommer sein wird, ist noch sehr lange weg
…Stefan Ruthenbecks Zukunft: “Ich konnte in den Tagen bislang feststellen, dass er mit dem Team gut arbeitet, dass er eine gute Ansprache hat. Das gefällt mir. Aber was im Sommer sein wird, ist noch sehr lange weg. Ich habe jedenfalls keinen anderen Trainer verpflichtet.”
[nextpage title=”Veh über Wintertransfers und die Kaderplanung im Sommer”]
Armin Veh über…
…die Chancen im Abstiegskampf: “Es wäre schön, wenn wir noch einmal in die Position kommen würden, in der es erst ganz am Schluss entschieden wird, ob wir absteigen oder nicht. Dann hätten wir etwas erreicht. Wir planen nicht alleine für die Zweite Liga. Aber ich muss von den Wahrscheinlichkeiten ausgehen.
…Abgänge schon im Winter: “Wir werden nicht proaktiv Spieler abgeben, um viel Geld einzunehmen und an den kommenden Sommer zu denken. Das wird nicht passieren. Ich selbst werde nicht aktiv. Wir werden unsere besten Spieler nicht abgeben. Das wäre ein Zeichen, das ich nicht mitmachen würde. Es gab keinen Spieler, keinen Klub und keinen Berater, der bislang an uns herangetreten ist.”
Von Leihen für ein halbes Jahr halte ich nichts
…Wintertransfers: “Es wird keine großen Änderungen geben. Wir haben mit Simon Terodde einen Spieler geholt, der Tore machen kann. Darüber hinaus brauchen wir Typen, die auch neben dem Platz für die Mannschaft gut sind. So einer ist er. Dann gibt es noch ein, zwei Spieler – wenn wir die bekommen, werden wir sie holen. Aber sonst habe ich nicht vor, mehr zu machen. Wir werden niemanden holen, der uns für die Zukunft nicht weiterhelfen kann und dessen Vertrag dann im Sommer wieder ausläuft. Von Leihen für ein halbes Jahr halte ich sowieso nichts. Die sind kaum hier, da denken sie schon wieder darüber nach, wo es im Sommer hingehen kann. Das macht für mich überhaupt keinen Sinn.”
…die Kaderplanung im Abstiegsfall: “Die Verträge sind so gestaltet, dass jeder einen Vertrag für die Zweite Liga hat. Das ist sehr positiv. Auch, dass die Verträge für die Zweite Liga anders aussehen als für die Bundesliga. Das ist wichtig, weil es bei anderen Vereinen schon anders war. Das haben die Verantwortlichen hier anders gemacht, das war clever. Wir wären daher in der Lage, eine richtig gute Mannschaft zusammenzustellen. Das ist eine gute Ausgangsbasis.”
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