Sein letztes Spiel für den 1. FC Köln absolvierte Peter Stöger auf Schalke. (Foto: Mika Volkmann)

Kommentar: Ein Abschied, der noch lange nachwirken wird

Kein “Mahlzeit” mehr zu Beginn einer Pressekonferenz. Kein “Servas!” mehr, wenn der Trainer des 1. FC Köln am Geißbockheim zu den Journalisten tritt. Peter Stöger ist Vergangenheit beim Effzeh. Doch seine Art, sein herzlicher Umgang mit Mitmenschen, wird noch lange nachhallen. Denn er ist selten geworden im eiskalten Fußballbusiness. Der 51-Jährige und sein Assistent Manfred Schmid werden dem 1. FC Köln und den Menschen, die mit ihnen bei den Geissböcken zu tun hatten, fehlen – weit mehr, als dies bei einem gewöhnlichen Trainerteam der Fall gewesen wäre.

Köln – Hätte Peter Stöger zumindest bis Weihnachten weitermachen müssen? Hätte der Effzeh ihn früher entlassen müssen? War die Entscheidung am Ende genau richtig, sich am Sonntag von ihm zu trennen? Es spielt keine Rolle mehr. Die Entscheidung ist gefallen, sie lässt sich nicht rückgängig machen. Genauso wenig wie die letzten Monate des Absturzes. Aber eben auch genauso wenig wie die vier Jahre, in denen Stöger, sein kongenialer Assistent Manfred Schmid und der Effzeh harmonierten wie vielleicht noch nie zuvor ein Trainerteam mit dem Klub im Grüngürtel.

“Stögsi” und “Schmidl”

Die beiden Österreicher werden wohl noch über viele Jahre, vielleicht über Jahrzehnte hinweg das Rekordtrainerduo der Geissböcke bleiben. Aber nicht nur das. Stöger und Schmid werden auch in Erinnerung bleiben als Menschen, die Maßstäbe gesetzt haben abseits des Fußballplatzes, als Persönlichkeiten. Jahrelang konnte man sich nicht vorstellen, dass jemand anderes als Stöger und Schmid die Geissböcke trainieren würde. Das lag nicht nur am sportlichen Erfolg, sondern an den menschlichen Werten, für die das Duo stand und steht.

Bis zum Schluss unterstützte ein Großteil der Fans die beiden Wiener, was in der sportlichen Misere viel über deren Kredit bei der Anhängerschaft aussagte. Bis zum Schluss folgte ihnen ein Großteil der Mannschaft trotz einer fast schon bizarr anmutenden Abwärtsspirale und Pechsträhne. Und bis zum Schluss hätten sich die vielen Mitarbeiter im Geißbockheim gewünscht, dass “Stögsi” und “Schmidl” noch viele Jahre in den Gängen der Geschäftsstelle unterwegs sein würden. In viereinhalb Jahren haben sie bewiesen, dass es auch anders geht. Wie wichtig Psychologie und Zusammengehörigkeit in einem Mannschaftssport sind. Und wie selten diese Werte geworden sind.

Dafür gilt ihnen jeder Dank. Und dafür wird man sie noch lange in Erinnerung behalten.

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