Peter Stöger stürzte mit dem Effzeh auf den letzten Tabellenplatz ab. (Foto: Mika Volkmann)

Nach 1634 Tagen! Effzeh trennt sich von Peter Stöger

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Die Entscheidung ist gefallen: Der 1. FC Köln hat sich von Rekordtrainer Peter Stöger getrennt. Das gaben die Geissböcke am Sonntag bekannt. Damit endet die über vier Jahre erfolgreiche Ära des Österreicher, der insgesamt 1634 Tage im Amt war. Bis zur Winterpause übernimmt interimsweise U19-Coach Stefan Ruthenbeck die FC-Profis.

Köln – Er war der Rekordtrainer und Erfolgscoach der letzten vier Jahre, doch nun hat die desolate sportliche Situation der Geissböcke Peter Stöger den Job gekostet. Auch das respektable 2:2 auf Schalke konnte den Österreicher nicht mehr retten, der noch am Donnerstag in einem flammenden Appell eine Entscheidung der FC-Bosse in der Trainerfrage gefordert hatte. Am Sonntag verkündeten diese nun die Trennung und beurlaubten den 51-Jährigen, dessen Vertrag noch bis 2020 Gültigkeit besessen hätte.

Ruthenbeck übernimmt interimsweise

Ein neuer Übungsleiter soll zur Rückrunde gefunden werden, wenn auch ein neuer Sportchef am Geißbockheim seine Arbeit aufgenommen hat. Bis Weihnachten übernimmt zunächst Stefan Ruthenbeck die FC-Profis interimsweise. Den 45-Jährigen hatten die Geissböcke im Sommer für die U19-Junioren verpflichtet hatten. Der gebürtige Kölner war zuvor als Cheftrainer in der Zweiten Liga für den VfR Aalen und die SpVgg Greuther Fürth tätig gewesen.

Beispielloser, bitterer und kurioser Abstieg

Derweil ist die Ära Peter Stöger in Köln beendet. Der 51-Jährige hatte die Geissböcke am 14. Juni 2013 übernommen, nachdem Holger Stanislawski hingeschmissen hatte. Der Österreicher, der für den Effzeh die Champions League mit Austria Wien aufgegeben hatte, verschrieb sich dem Projekt am Geißbockheim mit Haut und Haaren – und mit großem Erfolg. Direkt im ersten Jahr unter Stöger gelang dem FC der Aufstieg, in der Bundesliga hielt er mit seiner Mannschaft zunächst souverän die Klasse (Rang zwölf). Ein Jahr später folgte der Sprung auf Rang neun, eine einstellige Platzierung in der Bundesliga war seit 1992 nicht mehr gelungen.

In der vergangenen Saison setzte der Effzeh unter Stöger dann sogar noch einen drauf, erreichte mit Platz fünf erstmals seit 25 Jahren wieder das internationale Geschäft. Bis dahin stand Köln unter Stöger nie auf einem Abstiegsplatz. Kurios bleibt bis heute: Während der Effzeh in diesem Jahr unter Stöger in der Bundesliga einen beispiellosen Abstieg hinlegte und inzwischen neun Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz aufweist, steht Köln im DFB-Pokal im Achtelfinale und feierte in der Europa League zuletzt zwei Siege in Folge. Auf europäischer Bühne könnten die Geissböcke sogar mit einem Sieg bei Roter Stern Belgrad der Sprung unter die letzten 32 Mannschaften schaffen. Doch dieses Schicksal liegt nun nicht mehr in Stögers Händen. Der 51-Jährige musste nach 1634 Tagen seinen Hut nehmen.

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Die Stimmen zur Trennung

FC-Präsident Werner Spinner sagte: „Wir sind in der Verantwortung, alles zu versuchen, um den Klassenerhalt doch noch zu erreichen. Bis zuletzt haben wir gehofft, dass wir dies in der Konstellation mit Peter, seinem Team und der Mannschaft schaffen können. Leider ist diese Überzeugung jedoch trotz des positiven Resultats auf Schalke nicht mehr ausreichend vorhanden. Deshalb halten wir es in der aktuellen Situation für unabdingbar, auf der Trainerposition ein Signal zu setzen, auch wenn uns diese Entscheidung sehr schwer fällt und wehtut.”

FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle sagte: „Peter Stöger hat seit Juli 2013 eine bei-spiellose Erfolgsgeschichte mit dem FC geschrieben, uns zum Aufstieg und erstmals seit 25 Jahren in den Europapokal geführt. Darüber hinaus hat er den 1. FC Köln als Sympathieträger jederzeit glaubwürdig und authentisch vertreten. Dass kein anderer in der Vereinsgeschichte so lange Cheftrainer des FC war, ist kein Zufall. Wir haben in den vergangenen Tagen gespürt, dass unser gemeinsamer Weg zu Ende ist, und zwar unabhängig vom Resultat auf Schalke. Deshalb war es auch Peter wichtig, einen klaren Schnitt zu machen, bevor emotional und menschlich zu viel Negatives zurückbleibt. Die Mannschaft ist jetzt mehr denn je in der Pflicht, alles zu tun, um die auf Schalke geweckte Hoffnung aufrecht zu erhalten.“

Peter Stöger sagte: „Am Freitag war klar, dass das Spiel auf Schalke unser letztes wird. Um sich voll auf diese wichtige Partie fokussieren zu können, haben wir entschieden, dies erst am Sonntag zu kommunizieren. Es ist im Sinne des Clubs und vor allem der Mannschaft, dass jetzt eine Entscheidung getroffen wurde und Klarheit herrscht. Die Spieler, die Mitarbeiter im Club, die Fans und die Stadt Köln sind Manni Schmid und mir ans Herz gewachsen und wir drücken allen die Daumen, dass der 1. FC Köln den Klassenerhalt schafft.“

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