Jannes Horn am Geißbockheim. (Foto: GBK)

Platzte der Horn-Deal auch wegen Financial Fairplay?

[nextpage title=”Jannes Horn wollte unbedingt nach Leipzig”]Wenn der 1. FC Köln am Sonntag auf RB Leipzig trifft, ist es für einen Spieler eine besondere Begegnung. Denn es ist kein Geheimnis, dass die Sachsen im Winter Jannes Horn verpflichten wollten – und dieser das Angebot gerne angenommen hätte. Platzte der Deal am Ende auch wegen Financial Fairplay? 

Köln – Vom Reservisten des Tabellenschlusslichtes zum Stammspieler des Vizemeisters. Jannes Horn kann man es nicht verübeln, sich ernsthaft mit einem Transfer nach Leipzig auseinander gesetzt zu haben. Der Sommer-Neuzugang kommt beim Effzeh noch nicht wirklich in Tritt. Der 21-jährige kam im bisherigen Saisonverlauf erst zu acht Bundesligaeinsätzen, teils mit schwankenden Leistungen. Seit der Wiedergenesung von Nationalspieler Jonas Hector, den Stefan Ruthenbeck anders als sein Vorgänger Peter Stöger weiter auf der linken Abwehrseite sieht, sind die Einsatzchancen von Horn weiter gesunken. In diesem Jahr schaffte es der Linksverteidiger erst zwei Mal in den Kader der Geißböcke. Doch in Köln hält man trotzdem große Stücke auf den Youngster.

Horn wollte unbedingt nach Leipzig

Für Jannes Horn selbst war die Verlockung dennoch groß. Nach nur einem halben Jahr am Rhein wollte der ehemalige Wolfsburger die Geißböcke wieder verlassen. Mehrfach soll der Linksverteidiger bei FC-Geschäftsführer Armin Veh vorstellig geworden sein und auf einen Wechsel gedrängt haben. Ohne Erfolg – Veh schob dem Wechsel den Riegel vor. Beim Effzeh will man auch in Zukunft auf Horn setzen, und ihn sogar bei einem möglichen Abstieg von einem Verbleib überzeugen. Für Trainer Stefan Ruthenbeck ging die Thematik um einen möglichen Wechsel zumindest soweit, Horn gegen Dortmund auf die Tribüne zu setzen. “Es war mir ein bisschen zu viel Leipzig”, begründete der Trainer die Nichtnominierung nach dem Spiel gegen den BVB.

[nextpage title=”Durfte Leipzig keine Spieler mehr kaufen?”]

Platzte der Deal wegen Financial Fairplay?

Die Leipziger hätten mit der Verpflichtung von Horn eine wichtige Baustelle geschlossen. Nach dem Kreuzbandriss von Marcel Halstenberg brauchten die Bullen schnell einen Ersatz auf der Linksverteidigerposition. Doch aufgrund des Financial Fairplay (FFP) hätte Leipzigs Sportdirektor Ralf Rangnick nur noch Spieler leihen und nicht mehr kaufen können. Das FFP gibt vor, dass Vereine innerhalb der letzten drei Jahre nicht mehr für Transfers ausgeben dürfen, als sie durch Transfererlöse einnehmen. Die Ablösesumme eines Spielers wird dabei auf die Anzahl der Jahre verteilt, für die der Spieler beim Verein unterschrieben hat. Werden diese Ausgaben dennoch überschritten, darf die Differenz nur bis zu 30 Millionen Euro durch Investoren ausgeglichen werden. Wird gegen die Auflagen verstoßen, müssen die Vereine mit Sanktionen rechnen.

Für RB Leipzig und Jannes Horn hätte es also nur ein kleines Schlupfloch gegeben, um das FFP zu umgehen: Die Sachsen hätten Horn bis zum Saisonende ausleihen können, mit einem verpflichtendem Kauf im Sommer. So wäre die Ablösesumme erst in den nächsten Zeitraum der FFP-Rechnung gefallen.

Keine Chance auf einen Wechsel

Doch egal mit welcher Konstruktion Ralf Rangnick versuchen wollte, Horn nach Leipzig zu lotsen, ist er bei Armin Veh auf geschlossen Türen gestoßen. Der FC-Geschäftsführer hatte von vorne herein alles abgeblockt. Nach dem Wechsel von Konstantin Rausch wollte man beim Effzeh das Risiko mit nur einem Linksverteidiger nicht eingehen. Zumal sich Horn im Sommer für den FC entschieden und nicht für ein halbes Jahr, sondern bis 2022 unterschrieben hat.

Auch wenn sich Horn am Sonntag in der Red Bull Arena zwischenzeitlich wohl lieber auf der anderen Seite des Platzes gesehen hätte, gilt es für ihn den geplatzten Wechsel zu akzeptieren und sich wieder voll auf seinen Job beim 1. FC Köln zu konzentrieren. Abzuwarten bleibt, ob Stefan Ruthenbeck für ihn nach dem Wechsel-Wunsch gegen Leipzig einen Kaderplatz vorsieht.

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