Timo Horn klärt eine Ecke vor Thomas Delaney. (Foto: Imago/EIBNER)

War es das? Defensive Aussetzer sorgen für FC-Pleite in Bremen

Der 1. FC Köln hat das Auswärtsspiel bei Werder Bremen mit 1:3 (0:1) verloren. In der ersten Halbzeit stand der Effzeh defensiv lange ordentlich, strahlte im Angriff aber kaum Gefahr aus. In der 33. Minute verteidigte Köln eine Ecke denkbar schlecht und kassierte das 0:1. Die Domstädter zeigten sich im zweiten Durchgang verbessert und kamen durch Osako zum verdienten Ausgleich. Doch schlechtes Abwehrverhalten brachte den FC wieder Mal um die Punkte.

Aus Bremen berichten Marc Merten und Jonas Klee

Köln – Der 26. Spieltag verlief aus Sicht des 1. FC Köln nahezu perfekt. Hamburg, Mainz und Wolfsburg, die Konkurrenten im Abstiegskampf, hatten allesamt verloren. Mit einem Auswärtssieg in Bremen hätten die Geißböcke die Chance, den HSV auf Platz 18 zu verdrängen und bis auf fünf Punkte an einen Nichtabstiegsplatz heranzurücken. Doch mit Werder Bremen wartete ein richtig schwierige Aufgabe auf den 1. FC Köln. Zumal sich das Team von Trainer Florian Kohfeldt mit 27 Punkten ebenfalls noch nicht allen Abstiegssorgen entledigen konnte.

Ausgangslage

Stefan Ruthenbeck äußerte sich vor der Partie kämpferisch: “Wir werden nach Bremen fahren, um Punkte mitzubringen”, hatte der FC-Trainer verkündet. Im Vergleich zu der Heimniederlage gegen den VfB Stuttgart vertraute der Coach auf das gleiche Personal: Erneut durfte der Ex-Bremer Claudio Pizarro von Beginn an stürmen. Jonas Hector, der nach dem Spiel gegen den VfB angeschlagen war und dessen Einsatz bis zuletzt auf der Kippe stand, stand ebenfalls erneut in der Startelf. Leo Bittencourt musste hingegen wieder auf der Bank Platz nehmen. Mit Jhon Cordóba und Simon Zoller saßen wieder zwei Angreifer auf der Bank.

Moment des Spiels

Es lief die 58. Minute. Der FC drückte beim Spielstand von 1:1 auf einen weiteren Treffer. Marcel Risse brachte eine Ecke in den Strafraum. Bremen klärte den Ball und konterte. Marco Höger wollte per Kopf klären, bedient allerdings den Gegner. Florian Kainz bekam den Ball und bediente Milot Rashica mit einem perfekten Zuspiel. Der Angreifer blieb cool und traf den Effzeh mit seinem Treffer zum 2:1 Mitten ins Herz.

Die wichtigsten Szenen

Mit einem variablen 3-5-2 wollte Trainer Stefan Ruthenbeck Werder Bremen zum Erfolg kommen. Besonders im Fokus standen dabei die beiden Außen Marcel Risse und Jonas Hector. Sie sollten sowohl für defensive Stabilität sorgen, als auch Druck nach vorne erzeugen. Der FC kam ordentlich ins Spiel und gab durch Rückkehrer Pizarro den ersten Torschuss der Partie ab (2.). Defensiv standen die Kölner zwar durchaus stabil, doch im Angriff sollten auf Pizarros Chance nur noch wenige Akzente folgen. Köln war zwar bemüht, blieb im ersten Durchgang aber äußerst harmlos. Osakos Schuss (15.) war eigentlich kaum nennenswert. Kurz vor der Pause steckte der Japaner mal gut auf Pizarro durch (39.), der Peruaner vertändelte jedoch. Die Bremer hingegen brauchten etwa eine halbe Stunde, um besser ins Spiel zu kommen und selbst gefährlich zu werden. Einen strammen Schuss von Max Kruse konnte Timo Horn noch parieren (29.). Die anschließende Ecke verteidigte der FC jedoch denkbar schlecht. Am zweiten Pfosten stand Milos Veljkovic völlig frei, Hector sprang unter dem Ball durch und der Bremer schob aus zehn Minuten zum 1:0 ein (33.).

Für die zweiten 45 Minuten brachte Ruthenbeck mit Leonardo Bittencourt und Salih Özcan zwei frische Spieler in die Partie. Der FC stellte um: Marco Höger rückte ins Abwehrzentrum zurück, Meré ging dafür auf die rechte Seite der Dreierkette. Özcan übernahm Högers Position und Bittencourt tauschte mit Pizarro die Rolle im Angriff. Özcan fügte sich gleich mit einem Distanzschuss ein (47.). Auch Meré probierte es mit einem Schuss aus knapp 25 Metern, doch Pavlenka hielt den Ball sicher. In der 53. Minute belohnte sich der FC für seine starke Anfangsphase: Bittencourt fand Pizarro in der Tiefe. Der Ex-Bremer spielte den Ball perfekt in den Lauf zu Osako. Der Japaner behauptete das Leder gegen drei Gegenspieler und vollendete eiskalt zum 1:1. Doch nur fünf Minuten später lag der Ball im Kölner Tor. Nach einer FC-Ecke konterte Bremen. Höger köpfte Bremen den Ball unglücklich in den Fuß, Florian Kainz schickte Milot Rashica mit einem starken Zuspiel auf die Reise und dieser legte den Ball am herausstürmenden Horn zum 2:1 ins Tor. In der Folge zeigte Köln Moral und versuchte ins Spiel zurückzukommen. Doch nur selten wurde es richtig gefährlich. In der 76. Minute vergab Claudio Pizarro nach einer perfekten Flanke von Risse per Kopf eine Großchance. Zu mehr reichte es am Ende nicht mehr. Als Köln dann in der Schlussphase aufmachte, erzielte Werders Maximalian Eggestein nach einem Zuspiel von Junuzovic das 3:1 und sorgte somit für die Entscheidung.

Fazit

Zum Freuen: Ziemlich wenig. Zumindest Moral hat der FC bewiesen.

Zum Ärgern: Wieder ein Standard-Gegentor. Es war bereits das 19. in dieser Saison.

Mann des Tages: Yuya Osako war nicht nur wegen seines Tores bester Kölner.

Aufstellung

Horn – Sörensen (46. Özcan), Meré, Heintz – Risse, Höger (82. Cordóba), Koziello, Hector  – Osako, Terodde (46. Bittencourt), Pizarro

Tore

0:1 Veljkovic (33.), 1:1 Osako (53.), 2:1 Rashica  (58.), 3:1 Eggestein (90.)

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