Patrick Helmes und Marcel Risse jubeln. Am Ende der Saison 2013/14 machte der Effzeh den Ausfstieg perfekt. (Foto: Imago/Moritz Müller)

Helden gesucht: Wer hat das Potential zum Aufstiegsgarant?

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Die Vereinshistorie des 1. FC Köln ist von Höhen und Tiefen geprägt: Gründungsmitglied der Bundesliga, erster deutscher Meister und Spitzenmannschaft in den 60er und 70er Jahren. In der jüngeren Historie machte Köln jedoch als Fahrstuhl-Klub Schlagzeilen. In der kommenden Saison soll die sechste Rückkehr ins Oberhaus folgen. Die Vergangenheit zeigt, dass der Effzeh dafür dringend einen Torjäger braucht.

Köln – 1999/00, 2002/03, 2004/05, 2007/08 und 2013/14 – das waren die Glückszahlen beim 1. FC Köln in den letzten 20 Jahren. 2018/19 soll mit dem sofortigen Wiederaufstieg die nächste Bundesliga-Rückkehr gelingen. Ewald Lienen, Friedhelm Funkel, Huub Stevens, Christoph Daum und Peter Stöger hießen die Aufstiegstrainer. Markus Anfang soll der nächste sein. Doch dafür braucht der Effzeh allerdings neue Helden. So wie in der Vergangenheit.

Die Top-Torschützen der Vergangenheit

In der Spielzeit 1999/00 war Dirk Lottner nicht nur Dreh- und Angelpunkt im Spiel des 1. FC Köln, mit 14 Treffern war er auch der erfolgreichste Torjäger der Domstädter. Drei Jahre später war es Matthias Scherz, der den Effzeh mit 18 Buden in die Bundesliga schoss. In der Spielzeit 2004/05 überragte Lukas Podolski – nicht nur wegen seiner 24 Treffer.

Milivoje Novakovic bugsierte den 1. FC Köln drei Jahre später mit 20 Toren ins Oberhaus. Am letzten Aufstieg in der Spielzeit 2013/14 war Patrick Helmes mit zwölf Toren entscheidend beteiligt. Auch in den folgendenen Jahren in der Bundesliga hatte der Effzeh mit Anthony Ujah und Anthony Modeste treffsichere Torjäger in seinen Reihen. Erst in der abgelaufenen Saison fehlte Köln ein Knipser – und stieg prompt wieder ab. Die Geissböcke brauchen für den Aufstieg unbedingt wieder einen Torjäger.

Wer könnten die neuen Helden werden?

Der Angriff der Kölner ist in der kommenden Spielzeit zumindest auf dem Papier stark besetzt. Mit Jhon Cordoba, Sehrou Guirassy, Simon Terodde und Simon Zoller stehen dem Effzeh vier Mittelstürmer zur Verfügung. Grundsätzlich scheinen alle vier Angreifer das Zeug dafür zu haben, den 1. FC Köln wieder in Bundesliga zu schießen. Doch kann Terodde seine alte Torquote aus Liga zwei wiederfinden? Kann Cordoba überhaupt für den FC treffen? Bleibt Guirassy gesund? Findet Anfang für Zoller eine feste Position, wo der schnelle Angreifer seine Qualitäten ausspielen kann?

Die Karten werden ab dem 25. Juni völlig neu gemischt. Doch die Kernfrage wird wohl sein, wer aus dem Quartett die vorderste Rolle im bevorzugten 4-1-4-1-System von Neu-Coach Anfang am besten ausfüllen kann. Bei Holstein Kiel setzte Anfang mit Marvin Ducksch auf einen großgewachsenen Mittelstürmer. Diese Variante funktionierte hervorragend. Duksch erzielte 18 Saisontreffer und legte elf weitere Tore auf. Am Ende scheiterten die Kieler Aufstiegsambitionen erst in der Relegation und am VfL Wolfsburg. Sollte Anfang sein System auch beim Effzeh weiter verfolgen, dürften drei Stürmer das Rennen um regelmäßige Einsatzzeiten unter sich ausmachen.

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Zoller nur mit Außenseiterchancen?

Simon Zoller würde zwar gerne wieder häufiger im Zentrum spielen, doch in einem System mit nur einem zentralen Stürmer könnte für den 26-Jährigen wird nur eine Ausweichrolle übrig bleiben. Anders sieht das bei Simon Terodde, Jhon Cordoba und Sehrou Guirassy aus. Alle drei passen in die Kategorie des klassischen Mittelstürmers, den Anfang bevorzugt. Alle drei sind über 1,87 Meter groß, robust und mit einem Torreicher ausgestattet. So richtig überzeugen konnte in der vergangenen Spielzeit aber keiner aus diesem Trio.

Aufgrund der Verletzungsmisere in der Hinrunde war Guirassy für einige Wochen Angreifer Nummer eins. Seine Aktionen wirkten zwar teilweise etwas überhastet und unorthodox, mit vier Liga-Treffern und zwei Toren in der Europa League bewies er aber durchaus seine Treffsicherheit. Hartnäckige Sprunggelenksprobleme und eine anschließende OP am Knöchel sorgten jedoch für ein vorzeitiges Saisonaus des Franzosen. Der 22-Jährige hat noch immer Trainingsrückstand und wird die nächste Saison wohl als schon zweiten Neustart beim FC nutzen müssen.

Cordoba und Terodde kämpfen um den Stammplatz

Die Tragik um Jhon Cordoba ist nach seinem 17-Millionen-Euro in die Domstadt ebenso hinlänglich bekannt. Hatte der Kolumbianer in seinen ersten Einsätzen noch viel Pech, ließ das Selbstvertrauen des Angreifers Woche für Woche zunehmend nach. Eine Oberschenkelverletzung warf den 25-Jährigen dann lange und weit zurück. Am Ende bleibt eine erschreckende Spielzeit, in der Cordoba nie überzeugen konnte. Er muss den Abstieg und den Trainerwechsel als Chance ansehen, sich beim FC von Grund auf neu aufzustellen. Ein Wechsel scheint aus finanziellen Gründen ausgeschlossen – auch ein Leihgeschäft, da die Abschreibungen in der FC-Bilanz auch dann zu hoch wären. Cordoba muss also in Liga zwei liefern. Und er kämpft mit Simon Terodde um einen Stammplatz im Sturmzentrum.

Terodde kam in der Winterpause als Vorgriff für die Zweite Liga. Der 30-Jährige hat im Unterhaus bereits seine Treffsicherheit eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Im Trikot des VfL Bochum und des VfB Stuttgart überzeugte der Angreifer. Zweimal wurde er mit 25 Saisontoren Torschützenkönig. Auch in seinen ersten fünf Spielen für den Effzeh traf Terodde gleich fünf mal. Doch nach starken ersten Wochen rutschte der Stürmer in eine Formkrise und war am Ende der Saison kein Faktor mehr im Kölner Spiel. Findet er zu seinem Torriecher zurück?

Auch Horn hat Heldenpotential

Klar ist, dass Markus Anfang neben dem zentralen Angreifer auch auf diverse torgefährliche Mittelfeldspieler setzt. Köln muss in der kommenden Saison wohl über 60 Tore schießen. Das kann ein Mittelstürmer nicht alleine. In Kiel trafen gleich drei Spieler zweistellig. Diese zu finden wird Anfangs und auch Armin Vehs wichtigste Aufgabe sein. Vincent Koziello könnte sich als torgefährlich entpuppen, Louis Schaub ebenso. Aber auch die kopfballstarken Innenverteidiger werden offensiv bei Standards benötigt. Auch sie könnten Aufstiegshelden werden – genauso wie Timo Horn. Denn in der letzten Aufstiegssaison erzielte Patrick Helmes zwar zwölf Tore. Doch mit nur 20 Gegentoren war Horn der mit Abstand beste Keeper der Zweiten Liga – und will es nächstes Jahr erneut werden.

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