Am 25. Juni übernimmt Markus Anfang das Zepter beim FC. Armin Veh geht in seine erste vollständige Saison als FC-Sportchef. (Foto: GBK)

“Stärker als letztes Jahr!” Veh hat jetzt seinen Wunsch-Kader

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Armin Veh ist neugierig. Erstmals seit seinem Antritt als Geschäftsführer Sport beim 1. FC Köln kann der Manager beim Training der Geissböcke zuschauen und seinen selbst zusammengestellten Kader begutachten. Reicht das Niveau für den Aufstieg?

Köln – “Mit dem heutigen Tag haken wir die letzte Saison ab.” Mit diesen Worten läutete Armin Veh am Montag beim FC eine neue Zeitrechnung ein. Der Sportchef will mit der letzten Saison nichts mehr zu tun haben. Das war nicht seine Saison, das war nicht sein Kader, das war nicht sein Abstieg. Diese Botschaft ist dem Manager wichtig.

Wir haben einen ausgewogenen Kader

Ob sie haltbar ist, wird sich in den kommenden Wochen und Monaten zeigen. Spätestens im Mai 2019 muss als Resultat unter dem Strich der Aufstieg für den 1. FC Köln rausspringen. Daran besteht kein Zweifel. Das weiß Veh selbst am besten. “Die Favoriten sind klar: der HSV und wir. Das sind die Teams mit dem höchsten Budget, dem müssen wir uns stellen”, sagte Veh am Montag. “Dass wir es dann auch schaffen, dafür muss vieles passen. Aber klar ist: Wir sind es jedem schuldig, das als Ziel auszugeben.”

Veh saß am Montag gut gelaunt, ruhig und vom Urlaub am Gardasee erholt auf der Pressekonferenz, als neben ihm der neue Trainer Markus Anfang sprach und seine Spielidee erklärte. Veh ergänzte hin und wieder, führte aus, was er sich bei der Kaderzusammenstellung gedacht hat und zeigte sich “zufrieden mit dem, was wir jetzt zur Verfügung haben. Wir haben einen ausgewogenen Kader, der uns dazu befähigt, unsere Ziele zu erreichen.” Wie ausgewogen der Kader wirklich ist, wird sich freilich erst noch zeigen müssen. Denn dass die Konkurrenzsituation auf einigen Positionen gewaltig und höher ist als auf anderen, ist kein Geheimnis – insbesondere im zentralen Mittelfeld und im Sturmzentrum.

Wir wären noch handlungsfähig, wenn wir noch einen holen wollen

Markus Anfang wird diesen Kader moderieren müssen. So viel steht schon jetzt fest. Deswegen soll der Neu-Trainer auch erst mal mit dem bestehenden Team arbeiten und erst im Laufe der Vorbereitung über weitere Veränderungen entscheiden. “Wir müssen jetzt noch nicht komplett sein, aber wir sind mit dem Kader absolut konkurrenzfähig”, sagte Veh. “Markus soll sich ein Bild machen. Wir wären noch handlungsfähig, falls wir noch einen holen wollen – was aber nicht unbedingt sein muss. Wir haben noch lange Zeit bis zum Ende des Transferfensters.”

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Probleme behoben – aber nicht alle

Denkbar ist also, dass die Geissböcke nicht nur den Beginn der Vorbereitung, sondern eventuell sogar auch den Saisonbeginn abwarten werden. Sollte der Effzeh mit guten Ergebnissen starten und die Abläufe bereits funktionieren, gäbe es unter Umständen keinen Grund für weitere Verpflichtungen. Andernfalls wäre Köln finanziell noch in der Lage, im August mit einem Hochkaräter auf dem Transfermarkt nachzulegen. Zumal es wahrscheinlich ist, dass sich bis dahin noch der eine oder andere Spieler zu einem Abschied aus Köln entscheiden wird – und dem FC bis zum 31. August die Zeit bliebe, nachzulegen.

Veh nahm am Montag kein Blatt vor den Mund und zeigte sich selbstbewusst, schon jetzt einen aufstiegsfähigen Kader zusammengestellt zu haben. “Mir war wichtig, dass wir uns auf einigen Positionen verstärken”, sagte Veh und bezog sich damit auch auf die Schwachstellen, die man in der Abstiegssaison ausgemacht hatte. Insbesondere krempelte Köln das Team auf der Rechtsverteidiger-Position um. Auch die Innenverteidigung wurde einer Blutauffrischung unterzogen. Dagegen blieben die offensiven Flügel bislang nahezu unangetastet – eine Überraschung, die Veh aber offenbar bislang keine großen Kopfschmerzen bereitet.

Stattdessen zeigte sich der Manager davon überzeugt, in der Zweiten Liga nun einen besseren Kader zu haben als in der Abstiegssaison in der Bundesliga. “Wir haben wichtige Spieler abgegeben, das darf man nicht vergessen. Trotzdem glaube ich, dass die Mannschaft stärker ist als letztes Jahr”, sagte Veh. Dabei konnte er sich bei allem Vorhaben, nicht mehr auf die Vorsaison oder die Vorgänger in der sportlichen Führung einzugehen, einen kleinen Seitenhieb nicht verkneifen. “Wir haben viele junge Spieler dabei und ich habe die Hoffnung, dass wir mit ihrer Entwicklung noch nicht am Ende sind. Wenn wir die Spieler richtig einsetzen, richtig trainieren, ihnen richtige Vorgaben machen, dazu noch mit Empathie, dann können wir die Spieler noch besser machen.”

Für das richtige Training, das richtige Einsetzen, die richtigen Vorgaben und die Empathie wird vor allem Markus Anfang verantwortlich sein. Doch Veh weiß sehr wohl, dass auch er selbst nun mittendrin in der Verantwortung steht, nachdem er im Frühjahr mehr das Elend aus dem Sommer und Herbst 2017 verwaltet und noch nicht so umfassend eingegriffen hatte, wie es vielleicht möglich und nötig gewesen wäre. Nun steht Veh auch in Sachen Kaderzusammenstellung im Licht der Scheinwerfer. Das weiß er. “Natürlich werde ich jetzt daran gemessen. Das ist jetzt mein Kader. Das ist jetzt eine Mannschaft, die guten Fußball spielen kann, kombinieren kann, schneller umschalten kann, nicht abhängig ist von einem Stürmer vorne.”

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