Louis Schaub im Trainingslager in Bad Gögging. (Foto: GBK)

Konkurrenzkampf: Schaub im Zentrum oder als Rechtsaußen?

[nextpage title=”Viel Konkurrenz auf der Doppel-Acht “]

Markus Anfang will offiziell von einem Konkurrenzkampf noch nichts wissen. Der Trainer des 1. FC Köln will seinen Spielern erst alle taktischen Anforderungen auf den Weg geben, ehe es für die Profis richtig um die Wurst gehen soll. Doch klar ist: Die beiden Testspiele am Wochenende werden erste Fingerzeige sein, wer die neuen Anforderungen schon am besten umsetzen kann.

Köln – Genau 24 Feldspieler sollen es ab Kitzbühel sein, nicht mehr. Darauf hat sich Markus Anfang festgelegt. Durch die frühe Rückkehr von Jonas Hector wären es 25 gewesen, weil Marco Höger aber ausfällt, steht der Kader für das zweite Trainingslager bereits. “Jetzt schon Konkurrenzsituationen zu schaffen, die es noch nicht gibt, wäre fatal”, sagte Anfang am Donnerstag. “Die Jungs sollen erst einmal ihre Erfahrungen machen. Dann wird sich im Laufe der Vorbereitung zeigen, wer das gut umsetzen kann.”

Anfang will also zunächst noch den Druck von den Spielern nehmen. Doch vier Wochen vor dem Zweitliga-Auftakt weiß jeder Spieler beim FC: Der Konkurrenzkampf hat allen Beteuerungen zum Trotz längst begonnen. Wenn die Spieler am Samstag beim Bonner SC und am Sonntag beim Wuppertaler SV antreten, geht es natürlich schon darum zu zeigen, “wer das gut umsetzen kann”. Insbesondere auf drei Positionen, auf denen sich insgesamt zehn Spieler tummeln.

Die Doppel-Acht: Kreativität und Laufstärke

Auch, wenn Markus Anfang die Zahlenreihe 4-1-4-1 nicht mag: In der Grundordnung seines Systems spielt sie eine wichtige Rolle. Sie besagt: ein defensiver Sechser vor der Abwehr, dazu zwei Achter im Zentrum als Bindeglied zwischen Defensive und Offensive. Für diese zwei Positionen auf der Doppel-Acht kommen beim FC aktuell sechs Spieler in Frage. Zumindest, wenn man nach den bisherigen Trainingseindrücken geht. Anfang ließ bislang Niklas Hauptmann, Milos Jojic, Vincent Koziello, Nikolas Nartey, Salih Özcan und Louis Schaub dort spielen.

Nartey wird nach der Höger-Verletzung nun auf der Sechs gebraucht. Bleibt aktuell also ein Quintett für die beiden Plätze. Mit Hauptmann, Koziello und Özcan hat der FC drei extrem laufstarke Spieler in seinen Reihen, die problemlos in einem Spiel zwölf Kilometer zurücklegen können. Koziello gilt als kreativster Spieler des Trios, Hauptmann kennt die Zweite Liga am besten und hat in Dresden ebenfalls bewiesen, das Spiel lenken zu können. Özcan hat eine schwere Saison hinter sich, zeigte sich in Eichstätt im ersten Test aber als robuster und kopfballstarker Spieler, der den Weg in den Strafraum sucht. Eine Qualität, die in der neuen Saison gefragt sein wird.

Louis Schaub dagegen wurde von Anfang auf halbrechts ebenso getestet wie als Rechtsaußen. Der Neuzugang geht gerne ins Eins gegen Eins, sucht den Weg von der rechten Seite ins Zentrum, zieht in Richtung Tor und hat wohl neben Jojic aus dieser Gruppe den mit Abstand besten Torabschluss. Da Anfangs System darauf ausgelegt ist, dass viele Offensivspieler in Abschlusspositionen kommen sollen, darf sich Schaub gute Chancen auf einen Stammplatz ausrechnen – nur ist aktuell offen, auf welcher Position. Dagegen gilt Jojic bislang als Verlierer der noch jungen Vorbereitung. Der Serbe hat sich eine Adduktorenverletzung zugezogen, die bislang nicht genau benannt werden konnte. Darüber hinaus hat er offenbar vom FC das Signal bekommen, dass man ihm im Falle von Angeboten anderer Klubs keine Steine in den Weg legen würde.

[nextpage title=”Plan mit Ciftci – vier Rechtsaußen im Vergleich”]

Ciftci verletzt, aber hoch geschätzt

Ursprünglich sollte sogar noch ein weiterer Spieler auf der Doppel-Acht mitmischen: Hikmet Ciftci. Armin Veh war in der vergangenen Rückrunde von den Leistungen des 20-Jährigen in der Regionalliga-Mannschaft des FC so angetan, dass der offensive Mittelfeldspieler nach GBK-Informationen eigentlich zu den Profis aufsteigen sollte. Doch Ciftci leidet seit anderthalb Jahren immer wieder unter einer Sehnenentzündung am Fuß. So auch jetzt. Sollte er wieder gesund werden und, wie in der Rückrunde, verletzungsfrei bleiben, könnte er im Laufe der Vorbereitung doch noch die Chance bekommen sich bei Markus Anfang zu zeigen. Insbesondere dann, sollte Jojic den Klub tatsächlich noch verlassen.

Rechtsaußen: Rechnung aus zwei plus zwei

Die Position des Rechtsaußen ist beim 1. FC Köln nominell stark besetzt. Marcel Risse gilt als Platzhirsch, Christian Clemens als Sorgenkind mit Potential, Louis Schaub als Neuzugang mit frischem Wind, Chris Führich als Talent, das auch links zum Einsatz kommen könnte. Bei Risse achten in Köln alle auf den körperlichen Zustand des 28-Jährigen. Hält sein Knie? Am Donnerstagmorgen absolvierte er eine individuelle Einheit, um die Belastung für sein Knie im Rahmen zu halten und weiter fit zu werden. Seine Qualitäten sind unbestritten, sein Wert für die Mannschaft in Liga zwei immens, so er denn vollständig fit ist.

Clemens dagegen muss erst einmal wieder in die Spur finden nach enttäuschenden anderthalb Jahren in Köln. Unter Anfang will er zurück zu alter Stärke finden. Beim FC hofft man, dass die Zweite Liga der dafür richtige Spielplatz für den Rechtsaußen ist. Im Trainingslager in Bad Gögging zeigte sich “Crille” motiviert und verbessert. Ihm scheint die Anfang’sche Spielidee zu gefallen. Sollte sich dies bewahrheiten, könnte auch er sich näher an die Startelf heranspielen, als man nach der letzten Saison vermuten konnte.

Schaub dagegen pendelt zwischen der halbrechten und Rechtsaußen-Position. Als Linksfuß mit starkem Abschluss ist er prädestiniert für den Schlenker nach innen, für das Eins gegen Eins, das die Spieler unter Anfang vermehrt suchen sollen. Der Neuzugang bringt vieles mit, das ihn zu einem Schlüsselspieler in Liga zwei werden lassen könnte. Man darf gespannt sein, wo ihn Anfang einsetzen wird.

Ob Chris Führich dann noch dabei sein wird, ist weiter offen. Das Talent erzielte in Eichstätt einen sehenswerten Treffer und machte so auf sich aufmerksam. Es heißt, Führich will am Ende der Vorbereitung nicht zurück in die U21, sondern sich entweder bei den Profis durchsetzen oder wechseln. Die Konkurrenz für den Offensivspieler ist groß – gerade auf der rechten Seite. Gut für ihn, dass er auch links spielen kann.

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