Markus Anfang im Spiel gegen Watford. (Foto: GBK)

Nach anfänglichen Problemen greift Anfangs Spielidee

[nextpage title=”Zweikämpfe erst das Problem, dann eine Stärke”]

Der 1. FC Köln hat einen ersten echten Erfolg in der Vorbereitung erzielen können und im Spiel gegen den Watford FC nach Startproblemen überzeugt. Das 1:1 (0:1) ließ erahnen, wie die Geissböcke in Zukunft spielen lassen wollen. Die FC-Profis beginnen das neue System zu verinnerlichen.

Aus Kitzbühel berichtet Marc L. Merten

Es ist noch ein sehr fragiles Gebilde. Macht ein Spieler nicht mit, kann sich der Gegner allzu leicht befreien. Patzt ein Spieler in der Vorwärtsbewegung, stehen die Kölner hinten offen. Der Sicherungsmechanismus greift noch nicht so zuverlässig wie nötig. Doch die ersten Schritte, so scheint es, hat der neue Effzeh gemacht.

Die Zweikampfführung war nicht gut

Auch gegen Watford war Markus Anfang wieder sehr beschäftigt. Der FC-Coach unterscheidet sich fundamental vom langjährigen Trainer Peter Stöger. Während der Österreicher die Spiele meist ruhig an der Seitenlinie verfolgte, ist Anfang nicht zu überhören. Gegen die Engländer war Anfang ständig auf Trab, dirigierte seine Spieler, griff korrigierend ein, zog Spieler zu sich für Erklärungen, trieb die Profis an, forderte immer wieder die nötige Aggressivität ein, die seine Spielidee erfordert.

In der ersten halben Stunde konnte er noch nicht zufrieden sein. Seine Spieler machten Fehler im Stellungsspiel und leisteten sich einige unnötige Ballverluste, sodass es zwischenzeitlich verdient 0:1 stand. “Wir sind schwer reingekommen, weil wir gerade auf der rechten Seite nicht in die Zweikämpfe gekommen sind”, analysierte Anfang hinterher. “Die Abläufe waren zwar gut. Wir sind auch in die Zweikämpfe reingekommen, nur war die Zweikampfführung in den ersten 30 Minuten nicht gut. Da hätten wir viel mehr Balleroberungen haben können. Danach haben wir uns reingekämpft.”

Koziello und Özcan überzeugen

Dem 0:1 ging ein individueller Fehler von Nikolas Nartey im zentralen Mittelfeld voraus. Der junge Däne zeigte sich offensiv zwar immer wieder mit guten Ideen, offenbarte defensiv aber noch Probleme. Doch auch er kämpfte sich rein. Vor allem aber waren es Spieler wie Salih Özcan und Vincent Koziello, die an diesem Abend in Kitzbühel auf sich aufmerksam machten. Insbesondere der Franzose ließ gegen die körperlich robusten Briten nicht locker, aber auch Özcan überzeugte, sodass beide ab Mitte der ersten Hälfte das aggressive und giftige Anlaufen und Pressing verkörperten, das Anfang von seinen Spielern sehen will.

[nextpage title=”Sieg vergeben – Bremen als Generalprobe im Visier”]

Zoller und Terodde müssen treffen

Nach dem Seitenwechsel sah man dann, dass viele Spieler inzwischen verstanden haben, was Anfang von ihnen erwartet. Köln war besser, glich durch Jhon Cordoba nach Özcan-Flanke aus und hätte sogar das 2:1 erzielen müssen, doch weder Simon Zoller noch Simon Terodde war das Glück vor dem gegnerischen Tor treu. “Wir haben eine richtig gute zweite Halbzeit gespielt”, befand auch Anfang. “Wir waren nach vorne immer wieder gefährlich. Ich hätte mir gewünscht, dass einer der beiden Simons getroffen hätte, dass sie sich belohnen. Aber es war ein richtig guter Test für uns.”

Einmal mehr fehlte in der Offensive die letzte Konsequenz, der letzte Pass zum freien Mann, die Genauigkeit in den Pässen in die Schnittstellen, die Anfang so aktiv fordert. Doch defensiv blieben die Geissböcke gegen Watford nach dem Seitenwechsel meist souverän. Bis auf einen Stolperer von Frederik Sörensen und einer guten Einzelaktion eines Engländers blieb Thomas Kessler in Hälfte zwei ohne große Sorgen. “Ich bin zufrieden”, sagte Anfang deshalb auch. “Vor allem, wie die Jungs sich in die Partie gekämpft haben. Das zeigt auch die Moral der Spieler. Sie sind sehr lernwillig und haben es richtig gut gemacht.”

Bremen besser zu bewerten als Watford

Am Mittwoch werden die Spieler deshalb den Nachmittag zur freien Verfügung bekommen und sich je nach Wetter in die Berge begeben können. Nach einem Training am Mittwochmorgen geht es dann erst am Donnerstag mit zwei Trainingseinheiten weiter. Am Freitag steht dann der letzte Härtetest in Kitzbühel auf dem Programm. Werder Bremen heißt der Gegner, der dann deutlich besser einzuschätzen sein wird als Watford FC. Die Engländer haben gerade erst mit ihrer Vorbereitung begonnen. So positiv das Fazit für Anfang nach dem 1:1 auch ausfiel, so klarer werden am Freitag die Kräfteverhältnisse zu bewerten sein, da sich beide Seiten gut kennen. Dann wird deutlich werden, wie weit der FC unter Anfang wirklich schon ist.

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