Dominic Maroh hat am Samstag erstmals seit seinem Abschied beim 1. FC Köln wieder ein Fußballspiel in Köln bestritten. Mit seinem neuen Klub KFC Uerdingen gewann der 31-Jährige bei Fortuna Köln mit 2:1. Im Rahmen des Spiels sprach er auch über seinen neuen Klub und die Gründe für den Wechsel.
Köln – Der Anblick ist ungewohnt. Dominic Maroh trägt Gelb-Schwarz und die Rückennummer 32. Nicht mehr Rot-Weiß, nicht mehr die Fünf, die beim 1. FC Köln Rafael Czichos geerbt hat. Maroh läuft inzwischen für den KFC Uerdingen auf. Am Samstag hieß es zudem: Südstadion statt RheinEnergieStadion. Das Ergebnis: Maroh durfte jubeln.
Entweder Ausland oder ein Klub in der Nähe
Sein Debüt für Uerdingen war noch in die Hose gegangen. Ein Fehler des Routiniers kostete gegen Zwickau die Punkte. Nun die Wiedergutmachung bei der Fortuna. Maroh spielte durch und machte einen sicheren Job. Der Routinier weiß noch, wie es geht. Auch, wenn er nach monatelanger Jobsuche und Zwangspause ohne neuen Klub die Spielpraxis noch nicht wieder in Gänze gefunden hat. Doch Maroh sieht in Uerdingen eine Zukunft, die es für ihn beim FC nicht mehr gab.
Vor der Partie hatte er der Kölnischen Rundschau erklärt, wie es zum Wechsel gekommen war. “Da war eine Option ein Wechsel ins Ausland oder die zweite Variante mit einem neuen Klub in der Nähe”, sagte Maroh, der mit seiner Frau in Köln inzwischen über sechs Jahre wohnt und ein Zuhause gefunden hat. Ein Wechsel über größere Distanz innerhalb Deutschlands wäre nicht in Frage gekommen. Entweder noch einmal das Abenteuer Ausland oder ein Verein, der es Maroh ermöglicht hätte, in Köln zu bleiben. So wie Uerdingen. “Da mich bis zu der Anfrage aus Uerdingen nichts so richtig überzeugt hat, wurde dann nach den ersten Gesprächen schnell klar, dass ich das machen will.”
Mir war die lange Vertragsdauer wichtig
Einer der ausschlaggebenden Punkte für den 31-Jährigen war der Drei-Jahres-Vertrag, den Maroh unterschrieb. Die damit verbundene Sicherheit ließ auch mögliche Zweifel an der Dritten Liga verschwinden. “Mir war die lange Vertragsdauer wichtig”, sagte Maroh. “Nach zehn, elf Jahren in der 1. und 2. Bundesliga bin ich an einem Punkt, an dem es – salopp gesagt – nicht mehr darum gehen muss, Deutscher Meister zu werden. Ich möchte Spaß am Fußball und meine Familie bei mir haben.” Dies ist beim KFC gegeben, zudem will der von einem russischen Geldgeber gesteuerte Klub in die Zweite Liga aufsteigen. Die Ambitionen sind also vorhanden, vielleicht schon nächstes Jahr in der Liga zu spielen, die der 1. FC Köln möglichst nur die aktuelle Saison erleben möchte.
Für Maroh, so sagt der Innenverteidiger zumindest, spielt die Liga aber keine übergeordnete Rolle mehr. “Zunächst mal ist es als Fußballer fast egal, ob man in der Euro-League, der 1. oder 2. Bundesliga oder jetzt eben in der 3. Liga spielt. Es ist einfach nur schön, wenn man mit seinen Teamkameraden mit einem gemeinsamen Ziel vor Augen um Punkte kämpft.” Mit dem FC erlebte er alle drei Ebenen – die Europa League, die Bundesliga und die Zweite Liga. Nun also Liga drei – und das, so zumindest der Uerdinger Plan, soll aber nur für eine Saison gelten. Der ambitionierte Aufsteiger will den Durchmarsch schaffen. Maroh soll dabei helfen. Am Samstag klappte es erstmals.
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