Markus Anfang will mit dem FC in die Bundesliga. (Foto: Mika Volkmann)

Gewinner Anfang über Veh: “Es war ein Fingerzeig”

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Lobende Worte vom Sportchef, vier Siege in vier Spielen mit der Mannschaft: Markus Anfang hat mit dem 1. FC Köln die Kurve bekommen und die Geissböcke wieder klar auf Kurs in Richtung Aufstieg geführt. Zwar bedauert der FC-Coach das Ende von Präsident Werner Spinner. Doch der 44-Jährige weiß, dass ihm ein wichtiger Erfolg gelungen sein könnte.

Köln – Armin Vehs Worte nach der 2:3-Niederlage gegen den SC Paderborn hatten sich deutlich gegen die Mannschaft, aber auch gegen das Trainerteam gerichtet. Oder zumindest an das Trainerteam in der Hoffnung, Markus Anfang, Tom Cichon und Florian Junge würden die richtigen Schlüsse aus den drei Niederlagen aus vier Spielen zu Rückrundenbeginn ziehen.

Die sportliche Antwort kam zunächst hölzern daher. Die erste Halbzeit gegen Sandhausen kam noch einer Bankrotterklärung gleich. Dann steigerte sich der FC aber. Erst durch individuelle Klasse in Hälfte zwei, dann durch Geschlossenheit und Spielglück in Aue, weiter durch Effektivität und Effizienz in Ingolstadt, schließlich aber durch eine blitzsaubere und spielerisch überzeugende Leistung gegen Bielefeld. “Wir haben die drei Spiele in der Englischen Woche auf eine Art und Weise gewonnen, die du erst einmal an den Tag legen musst”, sagte Anfang am Dienstag. “Die Zweite Liga haben die Jungs in diesen Spielen gut angenommen.”

Markus hat die Situation toll gemeistert

Was folgte, war das Glanzstück gegen schwache Arminen. Zwar war der Gegner an jenem Samstag in Müngersdorf kein echter Gradmesser. Dennoch freute sich nicht nur Anfang über den 5:1-Erfolg seiner Mannschaft, sondern Sportchef Veh. “Wir haben richtig tollen Fußball gezeigt – und das über 90 Minuten. Das war spielerisch sehr gut, da gab es gar nichts zu meckern”, sagte der 58-Jährige dem Express. “Ich wünsche mir, dass das der Mannschaft jetzt noch mal einen Schub und richtig viel Selbstvertrauen gibt.”

Überhaupt machte Veh deutlich, dass ihm über die Spiele hinaus gefallen habe, welche Reaktion Trainer und Mannschaft auf seine Kritik gezeigt hätten. Er werte die Auftritte als “sehr gutes Zeichen”, dass die Spieler “weiter zusammengewachsen” seien. Vor allem aber lobte der Sportchef seinen Coach. “Markus ist ruhig geblieben und nie hektisch geworden. Er hat die Situation toll gemeistert und die richtigen Entscheidungen getroffen. Aus solchen Situationen lernt man als Trainer und geht gestärkt hervor.”

[nextpage title=”Vehs Hoffnung geht auf – Anfang bedauert Spinner-Aus”]

Veh hatte auf Lerneffekt gesetzt

Genau diesen Lerneffekt hatte sich der langjährige Trainer und Meistercoach der Bundesliga vom 44-Jährigen erhofft. Veh hatte immer wieder erklärt, an Anfang zu glauben und in ihm ein großes Trainertalent zu sehen. Nur schien die Entwicklung beim FC zu stocken, sodass sich Veh für einen Weckruf entschieden hatte. Am Dienstag deutete Anfang an, dass er diese Worte nach der Pleite in Paderborn auch so interpretiert habe. “Am Ende war es ein Fingerzeig in einer Situation, in der die Ergebnisse ausgeblieben sind”, sagte Anfang und war sich offenbar sehr wohl bewusst, dass ihm weitere Misserfolge den Job hätten kosten können.

Anfang aber schaffte die Wende mit einer Mannschaft, die den Weckruf offenbar auch gehört hatte und nun wieder in der Lage scheint, ihr Potential abzurufen. Derweil waren die Gespräche zwischen Veh und Anfang nie abgerissen, die beiden Fußballlehrer tauschten sich auch vor dem Duell gegen Bielefeld intensiv aus, wie der FC-Trainer bestätigte und dabei auch ein Beispiel nannte, in dem die beiden sportlichen Leiter offenbar nicht gänzlich einer Meinung gewesen waren: in der Frage, ob der FC mit Johannes Geis, Marco Höger oder beiden auflaufen solle. “Wir unterhalten uns sehr häufig über Fußball. Es gibt viele Dinge, die gut sind, aber auch andere Dinge, die man anders sehen kann. Wir haben jetzt mit Geis und Höger gespielt. Da war auch das Thema: Sollen wir nur mit einem spielen? Aber wir wollten mit beiden spielen, weil wir geglaubt haben, das könnte für uns wichtig werden.” Am Ende lagen Anfang und sein Trainerteam richtig, Geis und Höger harmonierten gut und spielten stark.

Wenn man gemeinsam startet, will man gemeinsam ankommen

Nun also liegt der FC mit 51 Punkten aus 25 Spielen auf Kurs in Richtung Bundesliga. Der vierte Tabellenplatz ist bereits mit acht Zählern distanziert, ein Dreikampf an der Spitze mit dem HSV und Union Berlin zeichnet sich immer klarer ab. Neun Spiele stehen noch an, dann soll spätestens am 19. Mai gefeiert werden. Einen kleinen Wermutstropfen empfindet Anfang allerdings doch: das Aus von Präsident Werner Spinner. “Wenn man gemeinsam startet, will man gemeinsam ankommen”, sagte Anfang, der einst vom Vorstand als potentieller Nachfolger von Peter Stöger ausgeguckt worden war. Nun könnte der 44-Jährige in wenigen Wochen schaffen, was Stöger 2013/14 gelang. Und wenn es nach ihm und Veh geht, soll der nächste Schritt dann in der Bundesliga erfolgen.

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