Nach Kingsley Schindler, Kingsley Ehizibue und Julian Krahl hat der 1. FC Köln mit Birger Verstraete den vierten Neuzugang vorgestellt. Während Krahl als Nachwuchsspieler erst Profi-Luft schnuppern soll, sind vor allem Ehizibue und Verstraete als sofortige Verstärkungen in der Defensive vorgesehen. Derweil wird Nachwuchsspieler Ismail Jakobs zu den FC-Profis befördert, nachdem er eigentlich kurz vor einem Wechsel zum SC Paderborn gestanden hatte.
Köln – Eigentlich hätten die Geissböcke gerne Tomas Soucek verpflichten wollen. Doch der Tscheche, ein Hüne, zweikampf- und kopfballstark, bei Standards eine Waffe und international gefragt, wurde schließlich zu teuer für den finanziell nicht gerade auf Rosen gebetteten Effzeh. Nun kommt also Birger Verstraete nach Köln, ein deutlich kürzer gewachsener Sechser als der Tscheche, dafür – Berichten aus dessen Heimat zufolge – schneller und giftiger, dazu passsicher und ein ebenso guter Defensivorganisator wie Umschaltspieler.
Ob Verstraete diese Vorschusslorbeeren wird in die Bundesliga übertragen können, bleibt abzuwarten. Doch der FC hat endlich auf einer Position personell nachgelegt, auf der in den letzten drei Jahren Stillstand geherrscht hatte. Abgesehen von Johannes Geis, der sich selbst aber eher als Achter denn als Sechser sieht, verpflichtete der FC zuletzt 2016 einen defensiven Mittelfeldspieler: Marco Höger. Damals jedoch hatte Köln bekanntlich mit Kevin Vogt und Yannick Gerhardt gleich zwei Spieler auf derselben Position abgegeben, sich bei Salif Sané verzockt und später auf der neuralgischen Position lieber an Matthias Lehmann festgehalten, als den Entwicklungen in der Bundesliga gerecht zu werden und einen laufstarken, schnellen und technisch versierten, dazu vornehmlich defensiv denkenden Zentrumspieler zu verpflichten.
Erster neuer Sechser beim FC seit Höger
Nun, drei Jahre und einen Abstieg sowie Wiederaufstieg nach dem Sommer 2016 mit Höger, Gerhardt und Vogt, kommt wieder ein Sechser zum FC. Bringt Verstraete die Qualitäten mit, die man ihm zuspricht, kann er der aggressive Mittelfeldspieler werden, den sich der künftige Trainer Achim Beierlorzer für die Position vor der Viererkette wünscht. Kommt darüber hinaus noch ein Innenverteidiger und möglicherweise sogar noch ein weiterer zentraler Defensivspieler (entweder ein weiterer Sechser oder ein weiterer Innenverteidiger), hätte Köln die Planstellen unmittelbar vor Timo Horn und im Herzen der Kölner Defensive mit neuem Personal aufgefrischt. Ein notwendiger Schritt, wie die Zweitliga-Saison gezeigt hat.
Dass dafür andererseits auch bestehendes Personal wird gehen müssen, ist kein Geheimnis. Frederik Sörensen soll gehen, darüber hinaus wurden bereits Lehmann und Geis fortgeschickt. Nikolas Nartey könnte auf Leihbasis folgen, auch bei Niklas Hauptmann und Salih Özcan besteht diese Aussicht oder gar die Möglichkeit eines Verkaufs. Höger wird bleiben, zumal der Vizekapitän betont hat, noch einmal angreifen und in der Bundesliga eine wichtige Rolle spielen zu wollen. Auch Vincent Koziello will und wird wohl in Köln bleiben, auch, wenn sich der Franzose bislang nicht durchsetzen konnte und aufgrund seiner schmächtigen Figur von den bisherigen Trainern eher kritisch gesehen wurde. Wer sich tatsächlich im Laufe der Saison um die beiden Plätze auf der Doppel-Sechs, die Beierlorzer vorgesehen hat, balgen wird, wird erst im Laufe der noch langen Transferperiode entschieden werden.
Jakobs: FC-Profis statt Paderborn
Derweil tut sich Weiteres beim FC: Inzwischen ist nach Informationen des GEISSBLOG.KOELN nicht nur klar, dass neben Nartey die drei U19-Talente Darko Churlinov, Noah Katterbach und Tomas Ostrak bei den Profis die Vorbereitung absolvieren sollen. Auch Ismail Jakobs wird ab dem 2. Juli bei den Profis weilen. Am Montag fehlte der pfeilschnelle Außenbahnspieler beim Trainingsauftakt der U21, für die der 19-Jährige zwar ursprünglich eingeplant war, für die der Spieler aber wohl nicht mehr zwingend auflaufen will. Auch, weil Jakobs zuletzt konkrete Gespräche mit dem SC Paderborn über einen Transfer geführt hatte und so erstmals an der Bundesliga geschnuppert hat. Nun will Köln dem Eigengewächs offenbar die Chance geben, sich bei den Profis zu zeigen. Sollte ihm das gelingen, würde er in Köln bleiben. Sollte er unter Beierlorzer den Sprung zunächst nicht schaffen, dürfte ein Wechsel wieder Thema werden.
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