Da war die Welt für den FC noch in Ordnung: Dominick Drexler bejubelt sein erstes Bundesliga-Tor. (Foto: Mika Volkmann)

Dominick Drexler: Debüt für den Schnittstellen-Spieler

Gegen den VfL Wolfsburg verschuldete er noch das Tor zum 0:2. Gegen Borussia Dortmund traf Dominick Drexler erstmals in einem Bundesliga-Spiel und ließ den 1. FC Köln von einem Sieg über den BVB träumen. In den kommenden Wochen dürfte sich der 29-Jährige mit Florian Kainz einen engen Kampf um den Platz auf der linken Seite liefern.

Köln – Nach der 1:3-Niederlage des 1. FC Köln gegen Borussia Dortmund wurde eine Szene heiß diskutiert: Wer hatte beim FC in der 70. Minute geschlafen, als Jaden Sancho am Strafraumeck der Geissböcke den Ball nach einer Ecke zugespielt bekam und freistehend zum Ausgleich treffen konnte? So mancher sah Drexler in der Verantwortung. Tatsächlich aber war er von seinen Teamkollegen alleine gelassen worden.

Zur Ausführung der Dortmunder Ecke waren zwei BVB-Spieler geeilt. Drexler postierte sich außerhalb des Strafraums nahe der Torlinie, um nicht nur die Flanke im Zweifel abzuwehren, sondern ein Dribbling zu vermeiden, sollte die Ecke zwischen den beiden Dortmundern kurz ausgeführt werden. Sancho hingegen hatte sich von allen anderen Kölnern in Drexlers Rücken davon geschlichen. Simon Terodde am ersten Pfosten zeigte noch an, jemand solle sich um den BVB-Angreifer kümmern. Das jedoch geschah nicht – mit den bekannten Folgen. Sancho traf zum Ausgleich, nachdem Drexler in der ersten Hälfte das 1:0 nach einer Ecke geköpft hatte.

Ein atemberaubendes Gefühl

“Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich mich nicht über das Tor freue. Es ist ein atemberaubendes Gefühl”, sagte Drexler nach der Niederlage über den ersten Bundesliga-Treffer seiner Karriere. “Andererseits schaue ich am Ende des Tages auf das Ergebnis und die Tabelle und kann nicht zufrieden sein.” Drexler war der gefragteste Mann beim FC nach dem Spiel, gab an acht verschiedenen Stationen in den Katakomben den diversen Medien Interviews und fand erst über eine halbe Stunde nach dem Abpfiff den Weg in die Kabine.

Drexler hatte gegen Wolfsburg ein eher durchwachsenes Bundesliga-Debüt gefeiert. Ausgerechnet gegen Wolfsburg, gegen die er mit Holstein Kiel ein Jahr zuvor die Relegation um den Aufstieg in die Bundesliga verloren hatte. Im Hinspiel hatte er noch den Kieler Treffer vorbereitet, war im Rückspiel dann verletzt ausgefallen. Kiel scheiterte nach einem 1:3 und 0:1 an den Wölfen, und Drexler hätte sich gerne im FC-Trikot nachträglich gerächt. Der Plan ging schief. Gegen Dortmund dann lief der 29-Jährige trotz der Rückkehr von Jhon Cordoba in der Startelf auf und rückte für Florian Kainz auf die linke Seite.

Müssen jetzt Punkte holen, dürfen nicht alles schönreden

Dort lieferte Drexler ein fleißiges Spiel ab und belohnte sich mit dem Treffer zum 1:0. “Es hat nicht viel gefehlt. Der Lerneffekt von Wolfsburg war sehr gut. Wir haben den BVB vor schwierige Aufgaben gestellt. Jetzt müssen wir schauen, dass wir in Freiburg drei Punkte holen”, sagte der gebürtige Bonner. “Wir müssen jetzt Punkte holen, dürfen nicht alles schönreden. Aber die Leistung spricht dafür, dass wir gute Spiele machen können.” Ein solch gutes Spiel muss nun beim SC Freiburg her, die ihre ersten beiden Spiele gewinnen konnten. Drexler wird dann wohl wieder von Beginn an auflaufen, ob erneut auf links oder im Offensivzentrum, da bekanntlich Jhon Cordoba ausfallen wird.

Perspektivisch aber dürfte sich Drexler auf der linken Seite einen Kampf um den Stammplatz mit Florian Kainz liefern, der gegen den BVB eingewechselt wurde, allerdings für Kingsley Schindler, und so die rechte Seite beackerte. Kainz ist eher der Flankenläufer, einer, der die linke offensive Seite in Richtung Linie bearbeitet, mit links und rechts flanken kann und auch mal den Abschluss aus der zweiten Reihe sucht. Drexler dagegen kann hohe Flanken nicht unbedingt zu seinen Stärken zählen, dafür ist er der Mann für die Schnittstellen. Als Anläufer, als Sucher der Räume, um zwischen den Ketten angespielt zu werden, aber auch, um die Pässe in die freien Räume zu spielen, aus denen die Angreifer dann zum Abschluss kommen. Gegen Dortmund klappte beides deutlich besser als gegen Wolfsburg und Wiesbaden. Und so hat Trainer Achim Beierlorzer nun die Wahl – und mit Darko Churlinov ein Talent auf der Position in der Hinterhand. Drexler dürfte das Tor gegen Dortmund aber Auftrieb gegeben haben, um seinen Platz zunächst zu behaupten.

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