Jorge Meré im Gespräch mit Achim Beierlorzer. (Foto: GBK)

Von Meré bis Koziello: Wer spielt sich in den Vordergrund?

Der 1. FC Köln hat mit vier Niederlagen aus fünf Spielen einen Fehlstart in die Bundesliga hingelegt. Trotz des schweren Auftaktprogramms stellen die drei Punkte auf dem Konto nur das Erreichen des Minimalziels dar. Für mehr reichte es nicht. Auch, weil längst nicht alle FC-Spieler in guter Form sind. Bekommen nun andere ihre Chance?

Köln – Vincent Koziello hat keinen leichten Stand in Köln. Der Franzose fehlte in München gänzlich im FC-Kader. Ohne Einsätze in dieser Saison kann der zentrale Mittelfeldspieler bislang nicht zufrieden sein. “Gott sei Dank hat er sich nicht gefreut”, sagte Achim Beierlorzer am Dienstag über Koziellos Reaktion auf seine Nicht-Nominierung für das Duell beim FC Bayern. “Das darf ja auch niemand. Die Entscheidungen zu treffen ist das Hässlichste in meinem Job, einem Spieler am Ende einer Trainingswoche zu sagen, dass er nicht der Richtige für das Spiel ist.”

Koziello war bislang aus Trainersicht zu keiner Zeit der Richtige für das FC-Spiel, auch nicht als Einwechselspieler. Für den 23-Jährige eine unbefriedigende Situation und die Fortsetzung seiner Rolle in der Zweiten Liga. Beierlorzer betonte zwar, jeder Spieler bekomme jede Woche eine neue Chance sich zu zeigen, doch Koziello weiß auch, dass er aktuell nicht gefragt ist – und das, obwohl mit Birger Verstraete ein direkter Konkurrent verletzt ist. “Was ich erwarte, ist eine Trotzreaktion”, sagte Beierlorzer. “Dass mir ein Spieler deutlich zeigt, dass meine Entscheidung falsch war. Das würde ich gerne sehen.”

Viele Kandidaten, viele Fragezeichen

Damit meinte der FC-Coach nicht nur Koziello. Auch andere Spieler müssen eine Schippe drauflegen, sollen die Schwächephase anderer Spieler nutzen, um sich in die Mannschaft zu spielen. Kandidaten dafür gibt es genug. Jorge Meré hat den Anspruch als Abwehrchef in der Innenverteidigung gesetzt zu sein. Kann er die Krankheit von Rafael Czichos nutzen, um sich für Hertha BSC am Sonntag zu empfehlen und sich dort mit einer guten Leistung festzuspielen? Florian Kainz spielte eine starke Vorbereitung, traf gegen Wiesbaden im DFB-Pokal sehenswert, bereitete einen weiteren Treffer vor und musste doch, nicht nur für den Österreicher selbst, nach nur einer schwachen Partie in Wolfsburg anschließend auf die Bank, ehe er in München wieder von Beginn an ran durfte und zu den auffälligeren Kölnern gehörte. Bei seiner Auswechslung ärgerte sich Kainz, wäre gerne auf dem Platz geblieben. Darf er am Sonntag wieder von Beginn an ran oder zieht Beierlorzer dem Österreicher links wieder Dominick Drexler vor, der bislang zwar stets in der Startelf stand, aber kaum überzeugen konnte?

Ein weiterer Kandidat, der den nächsten Schritt machen muss, ist Louis Schaub. “Man sieht, dass er kein Zweitliga-Spieler ist”, hatte Sportchef Armin Veh über den Österreicher vor einem Jahr gesagt. Nach einer starken Hinrunde kam Schaub aber durch eine Verletzung aus dem Tritt. Auf seinem höchsten Leistungsniveau ist der 24-Jährige seither nicht mehr angekommen und teilte sich bislang mit Kingsley Schindler die rechte Außenbahn. Von seiner Veranlagung her bringt Schaub alles mit, um beim FC als Leistungsträger gesetzt zu sein. Allerdings muss er es konstanter abrufen als bisher. Auch Anthony Modeste wäre eigentlich gesetzt, sofern er in Topform wäre. Bislang aber sucht der 31-Jährige noch jenen Lauf, den er braucht, um wieder einer der besten Stürmer der Liga zu werden. In München musste er erstmals beim FC ein Bundesliga-Spiel über 90 Minuten von der Bank aus anschauen.

An wem liegt’s? An den Spielern!

Koziello, Meré, Kainz, Schaub, Modeste – die Liste der Spieler, die auf ihre Chance lauern, sich ihre Einsätze aber auch verdienen müssen, ist lang beim FC. “An wem liegt’s? An den Spielern!”, sagte Beierlorzer am Dienstag. “Wenn jemand im Training permanent tolle Aktionen hat, ist er doch sofort dabei.” Eine klare Ansage an alle FC-Profis, nach dem Fehlstart in die Bundesliga die Trainingswoche vor dem Hertha-Spiel zu nutzen, um sich anzubieten. Eine erfolgreiche Elf bedarf nur selten Korrekturen – doch die hat sich beim FC noch nicht gefunden.

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