Louis Schaub rutscht in einen Zweikampf. (Foto: Mika Volkmann)

Die unfairsten Teams der Liga – aus unterschiedlichen Gründen

Dass das Spiel zwischen dem FC Union Berlin und dem 1. FC Köln am Sonntag ein kampfbetontes Spiel werden dürfte, das hätte man schon vor der Saison prognostizieren können. Dass nun aber tatsächlich die beiden unfairsten Mannschaften aufeinander treffen, lässt ein hartes und womöglich unschönes Spiel vermuten. Doch während die Einen mit ihrem Spielstil erfolgreich sind, zeugen die vielen Fouls der Kölner von deren Problemen.

Köln/Berlin – Die Statistiken sind eindeutig. Keine Mannschaften haben in der Bundesliga nach 13 Spieltagen so viele Fouls begangen wie der 1. FC Köln (197) und Union Berlin (194). Sie führen damit diese Fairness-Tabelle von unten an. In Sachen Karten steht zudem der FC mit bereits 32 Gelben Karten ganz unten, Kingsley Ehizibue ist der Spieler mit den meisten Fouls (27) in der gesamten Liga, drei Platzverweise kommen ebenso noch oben drauf für die Geissböcke, genauso wie bereits fünf verursachte Elfmeter.

Darf man also behaupten, dass beide Mannschaften bislang versuchen in der Bundesliga mit hartem Spiel und viel Kampf zu bestehen? Die Interpretation der Statistiken geht bei den Klubs auseinander. Union Berlin hat es in der bisherigen Saison tatsächlich geschafft, Gegner mit ihrer Gangart zu entnerven. Die Eisernen brauchten sieben Spieltage (vier Punkte), um in der Liga anzukommen. Dann aber zahlte sich die harte Arbeit aus, vier Siege aus den letzten sechs Spielen haben der Mannschaft von Urs Fischer einen Katapultstart in ihre erste Bundesliga-Saison beschwert. Nach etwas mehr als einem Drittel der Saison liegt der Klub aus Berlin-Köpenick auf Kurs Klassenerhalt: mit einer klaren Strategie, disziplinierter Spielweise, Härte, aber auch hoher Intensität in allen Bereichen.

Absolute Lufthoheit bei Union Berlin

Union ist die fünftlaufstärkste Mannschaft der Liga, der FC bekanntlich am Ende dieser Tabelle. Während die Eisernen auch in anderen Bereichen wie der Anzahl intensiver Läufe oder Sprints zumindest im Mittelfeld der Bundesliga liegt, fällt der FC auch hier ab, belegt durchweg Plätze in der Abstiegszone oder nur knapp darüber. Darüber hinaus haben es die Fischer-Spieler verstanden, mit einfachen Mitteln zum Erfolg zu kommen. Das hohe Spiel ist die unumwundene Stärke von Union – defensiv wie offensiv. Kein Team hat so viele Kopfballduelle gewonnen wie die Eisernen – und das mit riesigem Abstand. 404 gewonnene Kopfballduelle zeugen von der absoluten Lufthoheit in der Liga. Die Hertha auf Rang zwei hat mit 313 gewonnenen Duellen bereits 91 Luftkämpfe weniger gewonnen. Hinten ist Union also in der Luft kaum zu bezwingen, und im Spiel nach vorne verzichtet FCU auf spielerische Ansprüche, stattdessen arbeiten die Eisernen mit langen Bällen und setzen auf gewonnene Kopfballduelle vorne und auf zweite Bälle. Mit Erfolg.

Während der FC bislang also vor allem viele Fouls begangen hat, weil man in der Liga meist nur hinterher lief, selten in gute Positionen für Zweikämpfe kam und in Sachen Intensität viel vermissen ließ, war Union zwar rustikal unterwegs, aber gezielter, denn verbunden mit einem deutlich höheren Aufwand als bei den Geissböcken. Die Anzahl Fouls könnte auch am Sonntag wieder eine entscheidende Rolle spielen – vor allem bei den ruhenden Bällen. Der FC erzielte die Hälfte seiner Tore per Kopf und nach ruhenden Bällen. Union wird dagegen halten und seinerseits versuchen über Freistöße und Eckbälle zum Erfolg zu kommen. Den Standards wird also womöglich eine wichtige Bedeutung zukommen.

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