Nach Tribünen-Platz: Kainz gibt die Antwort auf dem Platz

Florian Kainz erlebt bislang eine schwierige Saison. Nach einer starken Vorbereitung kam der Österreicher in dieser Bundesliga-Spielzeit nie richtig in Tritt. Zuletzt musste er sogar auf der Tribüne Platz nehmen. Gegen Eintracht Frankfurt rückte der 27-Jährige dann wieder in den Kader, weil andere gesperrt oder verletzt waren. Es war das große Glück für den 1. FC Köln, denn der Flügelspieler drehte die Partie dank zweier Assists und sorgte als Matchwinner für eine erfolgreiche Aufholjagd und den 4:2-Auswärtssieg. Es war seine sportliche Antwort auf die Kritik der letzten Wochen.

Aus Frankfurt berichtet Jonas Klee

Es lief die 62. Spielminute im Spiel bei Eintracht Frankfurt, als Markus Gisdol den abgekämpften Jan Thielmann vom Feld holte und für den 17-Jährigen nun Florian Kainz brachte. Es war der Beginn einer kaum für möglich gehaltenen Aufholjagd. Nur zehn Minuten später bereitete der Österreicher den Ausgleich von Sebastiaan Bornauw mit einer scharfen Hereingabe vor. Weitere zehn Minuten später war es wieder Kainz, der erneut per Flanke auflegte, dieses Mal für Dominick Drexler. Der FC hatte das Spiel gedreht.

Vom Tribünenplatz zum Matchwinner

Für den 27-Jährigen dürfte es eine große Genugtuung gewesen sein. Schließlich musste er sich den 2:0-Derbysieg gegen Leverkusen am vergangenen Samstag noch von der Tribüne aus angucken. Und das, obwohl er bei seinen vorherigen Einsätzen eher noch zu Kölns Besseren gehört hatte: In Leipzig hatte er seine Sache nach der Einwechslung beim Stand von 1:3 ordentlich gemacht, gegen Augsburg spielte er richtig stark. Und es verwunderte gegen Union Berlin, dass Kainz nicht von Beginn an spielte. Stattdessen durfte er in den letzten 20 trostlosen Minuten noch ran, als das Spiel bereits entschieden war.

Gisdols Entscheidung, Kainz erst auf die Bank und nach dem 20-minütigen Auftritt bei Union sogar auf die Tribüne zu setzen, schien daher weniger mit den Leistungen zu tun zu haben. Nach den teilweise ernüchternden Auftritten der Kölner hatten Gisdol und Sportchef Horst Heldt den Spielern mit Konsequenzen gedroht. Es traf Kainz und Schindler. Nun gab der Österreicher die richtige Antwort auf die zwischenzeitliche Verbannung. Die halbe Stunde nach seiner Einwechslung in Frankfurt nutzte Kainz maximal aus. Praktisch jede seiner Ecken war gefährlich. Die beiden Vorlagen lieferte er perfekt ab. Und spätestens nach dem Schlusspfiff schien sein Frust der vergangenen Woche wie weggeblasen. „Ich bin froh, dass ich der Mannschaft mit den beiden Vorlagen helfen konnte, aber man muss die Mannschaft loben”, sagte Kainz und fügte an: “Sie hat eine super Leistung in der zweiten Halbzeit gezeigt. Wir haben nicht aufgesteckt und an uns geglaubt.“

Die Leistung hat der Junge ja selbst gezeigt

Herausheben wollte Gisdol nach dem Spiel zwar vor allem die Mannschaftsleistung. “Ich möchte jetzt keine Helden suchen. Ich finde, dass wir das heute als Mannschaft einfach sehr gut gemacht haben. Das war der Schlüssel zum Erfolg.” Ein kleines Lob hatte der FC-Trainer für Kainz aber dennoch übrig: “Natürlich hatte ich gehofft, dass Florian, der ja normalerweise über links kommt, auf der rechten Seite funktionieren würde. Aber die Leistung hat der Junge ja selbst gezeigt. Damit habe ich nichts zu tun.”

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