Stand seit seinem Wechsel nach Paris immer in der Startelf: Vincent Koziello. (Foto: imago images/PanoramiC)

Zukunft in Köln? Koziello über seinen Fehler beim FC-Wechsel

Genau wie beim 1. FC Köln wartet auch Vincent Koziello beim Paris FC auf die Wiederaufnahme des Spielbetriebes. Bei seinem Leihverein konnte der Franzose vor der Saisonunterbrechung wichtige Spielpraxis sammeln. Einen Verbleib in der Hauptstadt kann sich Koziello daher genauso gut vorstellen wie eine Rückkehr nach Köln, wobei der Spieler nun einen entscheidenden Fehler bei seinem Wechsel zum FC ausgemacht hat. 

Köln – Vincent Koziello weilt aktuell bei seiner Familie in der Nähe von Cannes. Die Region ist weitaus weniger von der Coronavirus-Pandemie betroffen als Paris. Seit Januar ist der französische Mittelfeldspieler vom FC an den Zweitligisten Paris FC ausgeliehen. Von dort aus erhält Koziello wie in der aktuellen Situation üblich jede Woche einen individuellen Trainingsplan mit Ausdauer-, Kraft- und Stretchingeinheiten.

Es gibt viel wichtigere Dinge als Fußballspiele

Nach zwei unbefriedigenden Jahren in Köln wollte der 24-jährige in seinem Heimatland Spielpraxis sammeln. Beim FC kam der kleine Mittelfeldspieler in dieser Saison zu keiner einzigen Bundesligaminute und durfte lediglich in der Regionalliga zwei Mal ran. In der französischen Hauptstadt stand Koziello bis zum Corona-bedingten Abbruch sechs Mal in der Startelf und konnte vier Siege und ein Unentschieden mit Paris einfahren. Damit hat sich die Mannschaft sogar vom vorletzten Rang auf einen Nichtabstiegsplatz vorgekämpft. Koziello hofft daher, dass die Meisterschaft schon bald fortgesetzt werden kann. „Wir erkennen, dass es viel wichtigere Dinge als Fußballspiele gibt. Aber in Bezug auf die Saison ist es wahr, dass es frustrierend ist“, sagte der Spieler dem französischen Nachrichtenkanal BFM avec RMC Sport. Dabei hofft Koziello, die Saison in Paris zu Ende spielen zu können, egal wie lange das dauern könnte. Die Möglichkeit, die Saison erst im Spätsommer zu beenden und die neue Spielzeit mit Kalenderjahr 2021 beginnen zu lassen, hält der 24-jährige ebenfalls für möglich. „Ich möchte die Saison aber auf jeden Fall mit Paris beenden, wenn sie wieder aufgenommen wird.“

Koziello will aus eigenem Fehler lernen

Eigentlich müsste Koziello am 30. Juni ans Geißbockheim zurückkehren, doch angesichts der Coronakrise hatte die FIFA bereits angedeutet, auslaufende Verträge bis zum neuen Saisonende weiter laufen zu lassen. Nichtsdestotrotz werden der FC und der Franzose über die weitere Zukunft des Spielers nachdenken müssen. Koziello zumindest hat sich bislang noch keine Gedanken darüber gemacht. „Ich werde es aber tun müssen. Ich diskutiere das mit meinem Vater. Der FC ist ein Verein, den ich wirklich mag und ich werde mit Horst Heldt sprechen, um zu sehen, was sie wollen.“ Dabei war es Heldts Vorgänger Armin Veh, der Koziello im Winter 2018 für drei Millionen Euro und mit vielen Vorschusslorbeeren aus Nizza nach Köln geholt hatte. Doch gerade die Anerkennung des damaligen Geschäftsführers macht Koziello rückblickend nach nur 27 Pflichtspielen unter fünf verschiedenen FC-Trainern als möglichen entscheidenden Fehler aus. „Ich habe vielleicht den Fehler gemacht, zu einem Sportdirektor zu gehen, der mich gut fand, anstatt zu einem Trainer.“ Unter dem damaligen Trainer Stefan Ruthenbeck stand Koziello acht Mal in der Rückrunde in der Startelf. Markus Anfang ließ den Spieler in der Zweitligasaison nur sechs Mal von Beginn an ran. Unter Achim Beierlorzer und Markus Gisdol konnte Koziello überhaupt keinen Einsatz verzeichnen. Gleichzeitig habe der Franzose aber aus der Situation gelernt: „Aus dieser Erfahrung heraus werde ich bei meinen nächsten Transfers eher dem Trainer als dem Sportdirektor Anerkennung zollen. Sie sind in einem Verein zwar unverzichtbar, aber nicht diejenigen, die am Wochenende die Mannschaft aufstellen.“ So habe er es auch im Winter bei seinem Wechsel nach Paris gemacht und auf das Vertrauen von Trainer René Girard gebaut.

In Köln waren es oftmals aber auch Verletzungen, die den quirligen Dribbler in einer guten Phase wieder ausgebremst haben. Eine Schulterverletzung und ein Innenbandriss im Knie setzten den Spieler insgesamt über zwei Monate außer Gefecht. „All diese Dinge geben mir heute das Gefühl, in Köln unvollendet zu sein.“ Klingt, als hätte Koziello mit dem FC noch nicht gänzlich abgeschlossen. Ob der Spieler in Köln jedoch noch einmal auf den Platz zurückkehren wird, dürfte erst die kommende und angesichts der Krise nicht gerade einfache Transferperiode zeigen.

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