Der 1. FC Köln hätte kaum eine schlechtere Kunde erhalten können auf die ersten Coronavirus-Tests. Ein Physiotherapeut und zwei Spieler sind positiv auf Covid-19 getestet worden. Gerade in einer Phase, in der die Geissböcke gehofft hatten den nächsten Schritt in Richtung Mannschaftstraining machen zu können, kam nun der Rückschlag. Müssen jetzt die Maßnahmen auf den Prüfstand?
Köln – Am Donnerstag getestet, am Freitag die Resultate: Wie der FC abends bekannt gab, müssten drei Personen in der Profiabteilung für 14 Tage in Quarantäne. Sie seien alle symptomfrei und das Gruppentraining könne “aufgrund der bereits seit dem 6. April praktizierten Hygiene- und Infektionsschutzmaßnahmen wie geplant weiterlaufen”. Die Maßnahmen und Tests hätten sich bewährt und man sehe, dass das Konzept der Deutschen Fußball Liga die Risiken für die Sportler reduziere.
Doch klar ist auch: Die positiven Tests zeigen, wie dünn das Eis ist, auf dem sich der FC und die anderen Bundesligisten bewegen. Sollte es stimmen, dass das infizierte Trio gemeinsam in einer Trainingsgruppe in Kontakt stand, richten sich am Geißbockheim nun alle Augen auf die weiteren Spieler und Betreuer dieser Gruppe. Haben die getroffenen Maßnahmen mit Abständen, Kontaktverbot und Desinfektion wirklich geholfen oder werden in den kommenden Tagen weitere Infizierte dazu kommen? Wie wird es den Betroffenen gesundheitlich gehen? Bleiben die infizierten Spieler in Quarantäne ohne Symptome und können in den 14 Tagen Abschottung das Heimtraining wieder aufnehmen?
Warten auf das Mannschaftstraining
Beim FC hatte man gehofft, schon bald den nächsten Schritt in Richtung Mannschaftstraining gehen zu können, so wie es nun Klubs wie RB Leipzig für die kommende Woche anvisieren. Am Donnerstag hatte man zuletzt trainiert, am Montag sollte es weitergehen. Dem GEISSBLOG.KOELN teilte der FC am Freitagmittag vor Bekanntwerden der Ergebnisse mit, dass man zu Beginn der kommenden Woche erst einmal weiter in Gruppen trainieren wollte und auf die offizielle Erlaubnis für das Mannschaftstraining warte. Wann diese kommen wird, dürfte nun von den zweiten Tests abhängen, die Anfang kommender Woche bei allen Beteiligten beim FC durchgeführt werden sollen.
Ein Rückschlag sind die positiven Tests aber allemal, nicht nur für den FC, sondern für die gesamte Liga, die nach einer Rückkehr in den Wettkampf strebt. Noch unter der Woche hatte Hans-Joachim Watzke im ZDF bei Markus Lanz erklärt: “Jetzt, in diesem geschlossenen System, bin ich mir ziemlich sicher, dass wir es hinkriegen, dass es keinen positiven Fall geben wird, weil wir jetzt seit fünf Wochen in den Klubs an diesem Konzept arbeiten.” Diese vermeintliche Sicherheit hat sich als trügerisch und falsch herausgestellt.
Infizierte Spieler würden am 16. Mai ausfallen
Dennoch dürfte am kommenden Mittwoch klar werden, wann die Bundesliga wieder beginnen darf. Bundesregierung und Ministerpräsidenten hatten am Donnerstag die Entscheidung über den Bundesliga-Neustart auf den 6. Mai verschoben. Damit stand einerseits fest, dass der 9. Mai als Wiederbeginn des Ligabetriebs vom Tisch ist. Andererseits richtet sich die Bundesliga nun auf den 16. Mai ein, um mit Geisterspielen wieder loszulegen. Für Trainer Markus Gisdol würde dieses Datum bedeuten, dass er schon jetzt auf zwei Spieler verzichten müsste. Denn die beiden Infizierten würden dann erst aus der Quarantäne zurückkehren.
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