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Heldt und Gisdol: Eine unmissverständliche Forderung

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Rafael Czichos im Duell mit Jorge Meré. (Foto: Bopp)

Erst stützt Horst Heldt in deutlichen Worten seinen Trainer. Dann rückt Markus Gisdol öffentlichen seinen Spielern den Kopf zurecht. Nach dem Fehlstart des 1. FC Köln in die neue Saison haben die Verantwortlichen den FC-Profis eine Aufgabe gegeben. Sie lautet: Bessert euch! Denn Einsatz alleine reicht nicht. 

Ein Kommentar von Marc L. Merten

Taugt das Spiel gegen den FC Bayern München für den 1. FC Köln zum Gradmesser? Wohl nur dann, wenn etwas Überraschendes passiert – wenn der FC einen Punkt holt oder gar gewinnt oder für den Fall, dass der FC kollabiert und untergeht wie beispielsweise Schalke. Nur dann hätte das Spiel wohl (positive oder negative) Auswirkungen auf die kommenden Wochen. Sehr wohl aber soll das Spiel gegen den Rekordmeister in jedem Fall zeigen, ob die FC-Profis verstanden haben, was Horst Heldt und Markus Gisdol von ihnen erwarten. Denn Sportchef und Trainer sind in dieser Woche deutlich geworden.

Erst war es Heldt im Interview mit dem GEISSBLOG.KOELN, der sich hinter Gisdol stellte und die Mannschaft in die Pflicht nahm: “Wenn alle so arbeiten würden wie er, hätten wir mehr als zwei Punkte”, schoss Heldt indirekt in Richtung der Spieler. Dann kam am Donnerstag Gisdol zur Pressekonferenz und legte nach. Erst forderte er von seinen Spielern endlich Wachsamkeit von Minute eins an: “Ich habe die Mannschaft gefragt: Wo soll das hinführen? Es liegt an jedem Spieler, dass er gut ins Spiel kommt.” Dann forderte er, seine Spielern müssten den Erfolg auch erzwingen wollen, “mit Trainingsfleiß und harter Arbeit”.

Es ist nicht so, dass die Spieler grundsätzlich nicht hart genug arbeiten würden. Sie laufen, sprinten, ackern – und das mehr als die meisten anderen Teams in der Bundesliga. Doch kaum eine Mannschaft steht aktuell derart für den Unterschied zwischen Effizienz (die Dinge richtig tun) und Effektivität (die richtigen Dinge tun) wie der FC. Es hilft eben nicht, einfach nur viel zu laufen und viel zu sprinten. Es müssen auch die richtigen Laufwege sein, es müssen die richtigen Zweikämpfe gewonnen, die wichtigen Lücken geschlossen und die besten Entscheidungen getroffen werden – defensiv wie offensiv. Aller Einsatz bringt nichts, wenn die Mannschaft in den entscheidenden Momenten defensiv nicht auf Sendung ist, Gegner ziehen lässt, Fehlpässe spielt, Zweikämpfe gar nicht erst führt und offensiv Flanken ungenau schlägt oder Torschüsse nicht konsequent durchzieht, weil man nicht konzentriert genug ist.

Trainer sprechen gerne davon, dass sich Spieler für ihren Einsatz belohnen sollen. Das gilt auch für die FC-Profis. Heldt und Gisdol haben nun aber klar gemacht, dass die Spieler es auch wollen müssen, erzwingen müssen. Vom FC Bayern können die Kölner genau das lernen. Keine Mannschaft zeigt dieser Tage eine so große Gier nach Erfolg wie die Münchner. Diese Gier brauchen auch die Geißböcke – wenngleich nicht im Kampf um die Meisterschaft, sondern um den Klassenerhalt.

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