Ondrej Duda, Sebastian Andersson und Jonas Hector gehörten vor der Saison zur eingeplanten Achse. (Foto: Bopp)

Geplant und weggebrochen: Die Suche nach der Achse

Der 1. FC Köln musste in dieser Saison einige schwerwiegende Ausfälle kompensieren. Das ist den Geißböcken dabei im Verlauf der vergangenen Monaten überwiegend schlecht als recht gelungen. Mit den nun zurückkehrenden Langzeitverletzten könnte der FC die ursprünglich geplante Achse aber wieder aufbauen. 

Köln – Das letzte Mal, dass Markus Gisdol in zwei aufeinanderfolgenden Spielen die gleiche Startelf auf das Feld geschickt hatte, liegt bereits mehrere Wochen zurück. Am Ende der Hinrunde brachte der Trainer gegen Hertha BSC und den FC Schalke 04 innerhalb von vier Tagen die selbe Anfangsformation. In den letzten neun Spielen rotierte der 51-jährige also mindestens auf einer Position.

Kader nicht optimal strukturiert

Dabei suchte Markus Gisdol nicht nur in der viel kritisierten Offensive in dieser Saison nach der vermeintlich besten Lösung. Auch in der Defensive rotierte der Trainer bislang kräftig durch: So lief der FC in den bislang 26 Bundesligaspielen mit sage und schreibe 19 unterschiedlichen Aufstellungen in der Abwehr auf. Längst nicht immer waren dabei Sperren oder Verletzungen ausschlaggebend. “Der Trainer stellt stark nach Tages- oder Wochenform auf, je nachdem, wie sich jeder einzelne im Training oder Spiel zuvor präsentiert hat”, erklärte Rafael Czichos die starke Rotation. “Wenn ein Abwehrspieler im Spiel zuvor nicht den sichersten Eindruck gemacht hat, ist es klar, dass der Trainer die Überlegungen hat, zu wechseln.” Der Innenverteidiger bezog das Problem jedoch nicht auf die Abwehr: “Allgemein ist es so, dass wir mit Wechseln arbeiten müssen, weil der Kader nicht optimal strukturiert ist. Wir müssen nicht drum rum reden, dass wir dort Probleme haben, vor allem im vordersten Bereich”, übte der 30-jährige auch Kritik an der Zusammenstellung der Mannschaft.

Eine wirklich Stammelf hat der FC in dieser Saison also noch nicht gefunden. Freilich ist dies unter anderem in den langfristigen Ausfällen einiger Leistungsträger begründet. So fehlten in dieser Saison bereits Jonas Hector, Sebastiaan Bornauw und Sebastian Andersson über mehrere Wochen hinweg. Ein Trio, welches wenn es gesund ist, bei den Geißböcken absolut gesetzt wäre. Die vor der Saison fest als Gerüst der Mannschaft eingeplante Achse wurde jedoch schon früh in dieser Saison gesprengt.

Hectors Verletzung sorgte früh für die erste Baustelle

Beginnend mit Timo Horn im Tor, über Sebastiaan Bornauw in der Abwehr, Ellyes Skhiri und Jonas Hector auf der Doppelsechs, Ondrej Duda im zentralen offensiven Mittelfeld bis hin zu Sebastian Andersson im Sturm. So sollte die Säule der Mannschaft in dieser Spielzeit aussehen und für Stabilität sorgen. Doch lediglich an den ersten beiden Spieltagen konnte das Sextett so zusammenspielen. Mit dem langfristigen Ausfall von Jonas Hector öffnete sich früh am zweiten Spieltag die erste Baustelle. Es folgte das Trainingsfoul von Salih Özcan an Sebastian Andersson, der sich fortan mit Knieproblemen plagte und letztlich schon seit Mitte Dezember komplett ausfällt. Und schlussendlich verletzte sich auch noch mit Sebastiaan Bornauw der Chef in der Abwehr. Auch der Belgier fehlt inzwischen seit dem zweiten Spieltag der Rückrunde.

Nun lässt sich freilich kritisieren, dass es die Geißböcke im Laufe der Saison nicht geschafft haben, die Ausfälle adäquat zu ersetzen und die Verantwortung auf mehrere Schultern zu verteilen. Dass mit Sebastian Andersson der eingeplante Torjäger nun schon seit mehreren Monaten fehlt, ist zwar nicht wegzudiskutieren. Doch letztendlich fehlt es den Kölnern dabei auch an Torgefahr aus der zweiten Reihe. So würde wohl niemand auch die offensiven Mittelfeldspieler beim FC daran hindern, Tore zu erzielen. Bislang konnten dabei jedoch nur Elvis Rexhbecaj und Ondrej Duda annähernd Torgefahr ausstrahlen, wobei letzterer von seinen vier Saisontoren zuletzt zwei Mal vom Elfmeterpunkt erfolgreich war.

Hoffnung für den Schlussspurt

So bleibt für den FC die Hoffnung, dass die im vergangenen Sommer geplante Achse im Schlussspurt der Saison noch einmal für neue Antriebskraft sorgen kann. Jonas Hector ist inzwischen wieder fit und auf dem Weg zurück zu alter Stärke. Sebastian Andersson befindet sich ebenfalls wieder im Mannschaftstraining und dürfte nach der Länderspielpause in den Kader zurückkehren. Schließlich fehlt noch Sebastiaan Bornauw, der zwar noch nicht so weit wie Andersson ist, spätestens beim wichtigen Heimspiel gegen Mainz aber wieder zurückkehren soll. Somit klingt Markus Gisdols Vorhaben, sich nun während der Länderspielpause noch einmal neu einspielen zu wollen, nach 26 Spieltagen ein wenig skurril. Doch angesichts der Rückkehrer könnte sich die neue, alte Achse noch einmal neu zusammenfinden.

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