Markus Gisdol. (Foto: Bopp)

Könnte sich der FC eine Gisdol-Trennung überhaupt leisten?

Der 1. FC Köln steht vor einem richtungsweisenden Spiel – wieder einmal. Gegen Borussia Dortmund braucht Markus Gisdol etwas Zählbares, womöglich gar einen Sieg, um seinen Job zu retten, vor allem, um den FC wieder in die Erfolgsspur zu bringen. Derweil laufen die Spekulationen um seine vermeintliche Nachfolge längst heiß – inklusive der Frage, ob sich die Geißböcke eine Trennung überhaupt leisten könnten.

Köln – Die Antwort lautet: ja. Der 1. FC Köln könnte und würde sich nach GBK-Informationen eine Trainer-Entlassung leisten. Die Abfindung würde man aufbringen, heißt es ebenso, wie dass es keinen Kaugummi-Puppentanz geben würde wie bei Achim Beierlorzer im November 2019, als der Ex-Coach bereits als entlassen galt und dann doch noch ein weiteres Spiel verlieren durfte, ehe nicht nur Beierlorzer, sondern auch Armin Veh vom Hof gejagt wurde. Nein, sollte es am Samstag gegen den BVB tatsächlich zu nichts Zählbarem reichen, hieß es unter der Woche aus dem Geißbockheim, werde die Entscheidung klar ausfallen.

Für Markus Gisdol dürfte diese Ausgangslage nicht überraschend kommen. Er sprach im Vorfeld der Partie wieder einmal von nicht näher genannten “Störgeräuschen von außen”. Ganz so, als sei die tiefgreifende FC-Krise mehr die Folge des Herbeiredens aus dem Umfeld denn eine Folge der x-ten sportlichen Krise unter dem 51-jährigen. Der FC-Coach erklärte auch, es mache den Job des Bundesliga-Trainers aus, damit umzugehen und diese Dinge auszublenden. “Wir wollen es schaffen, dass die Mannschaft sehr fokussiert auf das Spiel ist und sich nicht mit den Themen rund um den Trainer beschäftigt.”

Abfeiern und Absteigen ist keine Option

Es gehe nicht um einzelne Personen, sagte Gisdol weiter, sondern nur um den Klub. Damit bediente er sich einer weitläufigen Floskel und versuchte gleichsam, bereits an seiner Hinterlassenschaft zu feilen: “Als ich hier angefangen habe, war mein Auftrag, die Liga zu halten. Das zweite große Thema war die Integration junger Spieler aus dem eigenen Stall. Das haben wir umgesetzt, wie zuvor nie. Wir haben teilweise mit der jüngsten Mannschaft seit 40 Jahren gespielt. Das kann man auch ein Stück weit abfeiern.”

Abfeiern und gleichzeitig absteigen ist für den 1. FC Köln allerdings keine Option, zu gravierend wären die Folgen eines neuerlichen Ganges in die Zweite Liga. Das weiß auch Horst Heldt, der ein klares Bekenntnis zum Trainer zuletzt nicht mehr aussprach. Der Sportchef richtete den Fokus nur auf die Zeit zwischen 15.30 Uhr und 17.20 Uhr am Samstag. “Wir bereiten uns gut auf das Spiel vor. Wir versuchen, ein ordentliches Spiel zu machen. Alles andere ist für uns derzeit kein Thema.” Er habe am Tag nach der 1:2-Niederlage gegen Union Berlin alles gesagt. “Da muss ich jetzt auch nichts mehr hinzufügen.” Hinzufügen kann nur noch die Mannschaft etwas, in die eine wie die andere Richtung gegen den BVB.

Obuz, Jakobs, Wolf: Personelle Überraschungen?

Ausgeschlossen, dass wissen alle Beobachter des 1. FC Köln unter Markus Gisdol, ist freilich gar nichts. Die überraschendsten Siege hat der FC unter diesem Trainer in den vergangenen 16 Monaten aus dem Hut gezaubert. Gegen Leverkusen, gegen Wolfsburg, gegen Dortmund, gegen Mönchengladbach – dazu überraschende Punktgewinne wie gegen Leipzig. Warum also nicht wieder gegen den BVB? Warum nicht wieder mit einem ähnliche Vorgehen wie in fast all diesen Spielen? Mit einem neuen Talent aus den eigenen Reihen, Marvin Obuz. Mit einer neuen taktischen Variante, Ismail Jakobs in der Viererkette. Mit einer neuen Offensive, Marius Wolf könnte wieder nach vorne rücken. Gisdol wird sich etwas einfallen lassen, um den Gegner zu überraschen. Ob es erneut hilft? Es wird wie immer gelten: Gegen einen Sieg des 1. FC Köln hat nach 90 Minuten niemand etwas einzuwenden, egal, wie er zustande kommt.

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