FC-Geschäftsführer Horst Heldt und Trainer Markus Gisdol. (Foto: Bucco)

Vier Mannschaften, 13 Trainer: FC bleibt seinem Weg treu

Der 1. FC Köln ist in dieser Saison das einzige Team unter den letzten fünf Mannschaften, welches seinen Trainer noch nicht gewechselt hat. Während die Schalker inzwischen einen neuen Negativ-Rekord aufgestellt haben, hat auch Arminia Bielefeld für Außenstehende überraschend die Reißleine bei Trainer Uwe Neuhaus gezogen. In Köln scheint man derweil weiterhin an seinem eingeschlagenen Weg festzuhalten. 

Köln – Als Dimitrios Grammozis unter der Woche seinen neuen Job als Trainer beim FC Schalke 04 angetreten ist, hat der ehemalige FC-Profi gleichzeitig einen neuen Bundesliga-Rekord aufgestellt. Der 42-jährige ist in dieser Saison bereits der fünfte Trainer, der sein Glück bei den Königsblauen versuchen wird. Zuvor standen David Wagner, Manuel Baum, Huub Stevens und zuletzt Christian Gross an der Seitenlinie des Tabellenletzten. Bislang hielt unter anderem der Hamburger SV diesen Negativ-Rekord. In der Spielzeit 2013/14 hatte der aktuelle Zweitligist mit Thorsten Fink, Rodolfo Cardoso, Bert van Marwijk und Mirko Slomka vier Trainer verschlissen. Auch in der Folgesaison standen jeweils vier unterschiedliche Trainer beim HSV unter Vertrag. Ebenfalls können Hertha BSC im vergangenen Jahr, der MSV Duisburg (1977/78), die Kickers Offenbach (1970/71) sowie die TSG 1899 Hoffenheim (2012/13) auf Spielzeiten mit jeweils vier verschiedenen Übungsleitern zurückblicken. Der FC Schalke 04 hingegen wird nun als erster Verein der Bundesliga-Geschichte mit (mindestens) fünf Trainern eine Saison zu Ende spielen.

Vier Trainer bei Mainz 05

Eine ähnlich hohe Fluktuation herrscht in dieser Saison beim 1. FSV Mainz 05. Die Rheinhessen gingen zunächst im Sommer mit Ex-FC-Trainer Achim Beierlorzer in die Saison, ehe der Übungsleiter nach nur zwei Spielen entlassen wurde. Es übernahm Nachwuchs-Trainer Jan-Moritz Lichte, der in elf Partien allerdings nur einen Sieg einfahren konnte und ebenfalls gehen musste. Nach einer ein Spiel andauernden Interimslösung mit Jan Siewert steht seit dem 15. Spieltag mit Bo Svensson der vierte Trainer an der Seitenlinie der 05er. Erst im letzterem Fall zeigte der Trainerwechsel Wirkung: Svensson holte in seinen bisherigen neun Partien elf Punkte mit den Mainzern und reduzierte den Rückstand auf die Nichts-Abstiegsplätze auf nur noch einen Zähler.

Nur wenig gebracht hat dagegen der Trainerwechsel bei Hertha BSC. Dort musste Bruno Labbadia nach 18 Spieltagen und einer für die Berliner Ansprüche enttäuschenden Saison mit bis dato nur 17 Punkten gehen. Seit fünf Spieltagen ist nun Ex-Coach Pal Dardai wieder am Werk. Allerdings konnte auch der Ungar das Ruder noch nicht herumreißen. Bislang steht ein einziger Punkt unter Dardai zu Buche, wenngleich das Programm mit Frankfurt, München, Leipzig, Wolfsburg und Stuttgart kein einfaches gewesen ist. Trotzdem liegen die Berliner aktuell auf Rang 15 punktgleich mit den Bielefeldern auf dem Relegationsrang. Auf Mainz 05 beträgt der Vorsprung nur noch einen Zähler. Sollte Dardai den Trend mit den Berlinern nicht brechen können und in den kommenden Wochen noch auf einen Abstiegsplatz abrutschen, bleibt es abzuwarten, ob der einst gefeierte Trainer das Saisonende bei den Hauptstädtern erlebt oder ob auch Berlin noch ein weiteres Mal tätig wird auf der Trainerposition.

Überraschende Trennung in Bielefeld

Etwas überraschend kam derweil am Montag die Meldung, dass sich Arminia Bielfeld von Aufstiegs-Trainer Uwe Neuhaus getrennt hat. Die Ostwestfalen liegen aktuell auf dem Relegationsrang, sind allerdings auch mit dem Bewusstsein in die Saison gegangen, bis zum Schluss um den Klassenerhalt kämpfen zu müssen. Anders als beispielsweise der FC Schalke 04 befinden sich die Bielefelder in dem Unterfangen auch noch mittendrin als nur dabei. Die Erwartungen untertroffen kann Neuhaus dabei eigentlich nicht haben. Allerdings haben die Bielefelder von den letzten fünf Spielen keine Partie mehr gewonnen – wenngleich das 3:3 beim FC Bayern München erst rund zweieinhalb Wochen zurückliegt. Nach den Siegen zum Jahresbeginn gegen Hertha und Stuttgart folgten deutliche Niederlagen gegen Frankfurt, Köln, Wolfsburg und Dortmund. Bei den Arminen übernimmt nun Frank Kramer. Ob der 48-jährige den Aufsteiger in den verbleibenden elf Spielen zur Rettung führen kann?

Und dann wäre da noch der 1. FC Köln. Während die Konkurrenten auf den Plätzen 18 bis 15 in dieser Saison insgesamt schon 13 Trainer unter Vertrag hatten, setzt man am Geißbockheim weiterhin auf die Zusammenarbeit mit Markus Gisdol.  Denn von den fünf letzten Mannschaften, die aktuell am ärgsten von den Abstiegssorgen heimgesucht werden, sind die Kölner die einzige, die ihren Trainer noch nicht gewechselt hat. Zwar stand Gisdol in dieser Spielzeit schon mehrfach kurz vor dem Aus. Bis jetzt konnte sich der 51-jährige aber immer wieder mit teils überraschenden Ergebnissen und Leistungen retten. Daher macht es aktuell nicht den Anschein, als stünde Gisdol nach zuletzt drei Niederlagen in Folge kurz vor der Entlassung. Beim FC versucht man in dieser Saison viel mehr mit Kontinuität auf der Trainerposition das Saisonziel zu erreichen. Werder Bremen hatte es in der vergangenen Spielzeit vorgemacht und trotz zahlreicher Rückschläge und teils aussichtslos erscheinenden Situationen am Ende mit Florian Kohfeldt den Klassenerhalt in der Relegation geschafft. Doch auch beim FC wird man wissen, dass Fußball letztendlich ein Ergebnissport und Tagesgeschäft ist. Daher müssen gegen Bremen und Union Punkte her, andernfalls dürfte es für Gisdol einmal mehr sehr eng werden. Wenngleich die Beispiele der Konkurrenz zeigen: Nicht immer ist ein Trainerwechsel des Rätsels Lösung.

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