Die Fans in der Hans Schäfer Südkurve. (Foto: Mika Volkmann)

Unruhe in der Fanszene: Konflikt um Rainer Mendel

Erst vor einem halben Jahr hat der 1. FC Köln seinen Fan-Dialog neu aufgestellt. Die Geißböcke wollen einen neuen Weg gehen, nachdem die Kommunikation mit den Anhängern in den letzten Jahren eher steinig verlaufen war. Doch während inzwischen drei längere Treffen stattgefunden haben, forderte nun der Südkurve 1. FC Köln e.V. die Ablösung des Fanbeauftragten Rainer Mendel. Warum der alte Konflikt nun wieder hochkocht, ist unklar.

Köln – Im November 2020 erklärte der 1. FC Köln, das Ziel eines neuen Fan-Dialogs sei, “das Verständnis zwischen verschiedenen Fanclubs und Fangruppen zu wecken bzw. zu vertiefen und eine Vernetzung innerhalb der Fanlandschaft zu ermöglichen”. An diesen Gesprächen würden Vorstand, Mitgliederrat und Geschäftsführung sowie 20 Fan-Institutionen teilnehmen. Mit am Tisch: der Südkurve 1. FC Köln e.V., der einstige Dachverband der aktiven Fanclubs und heutige Zusammenschluss zahlreicher Fanclubs als Interessenvertretung gegenüber den Verantwortlichen des 1. FC Köln.

Schon lange mit der Fanarbeit des 1. FC Köln unzufrieden

In dieser Woche trat der Südkurve e.V. in den Vordergrund, weil er ein klares Interesse vertrat: die sofortige Ablösung des FC-Fanbeauftragten Rainer Mendel. Man sei “schon lange mit der Fanarbeit des 1. FC Köln unzufrieden” und habe seit einiger Zeit versucht, “an Lösungen zu arbeiten, die wir in erster Linie intern an die verantwortlichen Personen herangetragen haben”. Bisher aber erfolglos, so die Südkurve-Verantwortlichen. Daher veröffentlichte der e.V. unter der Woche einen offenen Brief unter dem Titel “Fanarbeit beim 1. FC Köln reformieren“.

Der Konflikt zwischen den im Südkurve e.V. stark vertretenen Ultra-Gruppen rund um die Wilde Horde einerseits und Rainer Mendel als langjähriger Fanbeauftragter andererseits schwelt schon lange. Zur Erinnerung: Zuletzt im Dezember 2017 musste sich der FC öffentlich hinter Mendel stellen und erklären, dass dieser seinen Job selbstverständlich behalten werde. Am Donnerstag war es die Aufgabe von Horst Heldt diesen Weg zu gehen. “Wir werden uns Personalentscheidungen nicht von außen diktieren lassen”, sagte der Sportchef, ohne Mendel allerdings namentlich zu erwähnen. “Wir machen alle in unserem Leben nicht immer alles richtig. Aber wir schützen unsere Mitarbeiter zu 100 Prozent.“

Natürlich gehören kritische Meinungen dazu

Heldt erklärte, der Südkurve e.V. habe das Problem mit Mendel bislang nicht in den Sitzungen im neuen Fan-Dialog angesprochen. “Natürlich gehören kritische Meinungen dazu. Ich hätte mir gewünscht, das Thema in diesem Dialog zu erwähnen. Das ist der richtige Ort, über all diese Themen zu reden.” Neben Mendel, der für manche aus der aktiven Fanszene zu einem Feindbild des Fan-abgewandten 1. FC Köln geworden ist, geht es dem Südkurve e.V. um Absprachen zu Fanutensilien, das Verhalten der Fanbeauftragten bei Polizei- und Ordner-Einsätzen sowie um Stadionverbote. Bekannte Themen also, die schon lange auf der Agenda stehen, weshalb der zeitliche Zusammenhang der Veröffentlichung unklar ist. Gut möglich, dass die Anhänger gewisse Themen zweieinhalb Monate vor der Mitgliederversammlung auf den Tisch bringen wollten. Doch die Art und Weise sowie Heldts Antwort lassen vermuten, dass der neue Fan-Dialog eine neue Richtung einschlagen könnte, den man bei den Geißböcken eigentlich vermeiden wollte.

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