Die Fans am Mittwoch vor dem Stadion. (Foto: Daniel Mertens)

Friedlicher Verlauf: Event statt Jagdszenen auf der Jahnwiese

Wo es vier Tage zuvor noch Jagdszenen und Flaschenwürfe gegeben hatte, ist es am Mittwochabend friedlich geblieben: Mehrere Hundert Fans des 1. FC Köln versammelten sich auf und an der Jahnwiese und wollten ihre Mannschaft gegen Holstein Kiel lautstark zum Sieg verhelfen. Dieses Vorhaben misslang jedoch sowohl sportlich als auch akustisch. Nach dem Abpfiff löste sich die Menge schnell auf.

Aus Müngersdorf berichtet Daniel Mertens

Es war vielleicht schon ein böses Omen: Kurz vor dem Anpfiff kam es in Müngersdorf noch zu einem Wolkenbruch. Und so lag es einerseits an dem heftigen Regenschauer, andererseits aber sicher auch an der Arbeitnehmer-unfreundlichen Anstoßzeit von 18:30 Uhr sowie dem Sicherheitskonzept der Polizei, dass weniger Fans den Weg zum Stadion fanden als am Samstag gegen Schalke.

Die Polizei hatte vorab eine Null-Toleranz-Strategie angekündigt und machte dies auch optisch deutlich: Auf beiden Seiten der Junkersdorfer Straße hatten sich die Einsatzwagen der Polizei sowie die Beamten postiert, um den Durchgangsverkehr für die Autos weiter zu ermöglichen.

Polizei belässt es bei defensivem Vorgehen

Die Fans wurden auf den angrenzenden Parkplatz geleitet, vereinzelt verteilten sie sich auch auf der Jahnwiese. Lag am Samstag noch ein angespanntes Knistern in der Luft, das die aufziehende Eskalation bereits erahnen ließ, glich die Atmosphäre am Mittwoch eher einem Event. Hatten sich am Samstag noch viele Personen unter die Menge gemischt, die einer Eskalation erkennbar nicht abgeneigt erschienen, glich die Ansammlung diesmal eher einer Party-Gesellschaft. Lediglich am Hügel rund um das Jahn-Denkmal sammelten sich zu Spielbeginn einige Anhänger, die während des Spiels vereinzelt Feuerwerkskörper und Rauchtöpfe zünden sollten.

In der dichten Menge am Stadion blieb alles friedlich. Die Mindestabstände wurden zwar wie erwartet nicht eingehalten. Die Polizei beließ es diesmal jedoch, anders als am Samstag, bei wiederkehrenden Ermahnungen über die Lautsprecher. Auch von Fanseite wurde per Megafon dazu aufgefordert, mehr Abstand zu halten, doch dieser Aufruf blieb ohne Erfolg.

Rund ein Dutzend Kräfte des Ordnungsamtes patrouillierte während des Spiels über die Jahnwiese und machte immer wieder auf das bestehende Verbot von Glasflaschen aufmerksam. Die Polizei agierte, anders als am Samstag, defensiv und holte nur vereinzelt Störer aus der Menge.

Gegentreffer zerstört Stimmung

Während in der ersten Spielhälfte der Support der eigenen Mannschaft noch im Vordergrund stand und auch bis ins Stadion drang, wandelte sich die Szenerie nach der Pause. Die Menge feierte sich primär selbst. Der Gegentreffer zum 0:1 in der 59. Minute zerstörte die Stimmung endgültig.

Nach dem Abpfiff löste sich die Menge im Handumdrehen auf, die Fans verteilten sich in alle Himmelsrichtungen. Eine Stunde nach dem Abpfiff erinnerten an der Jahnwiese nur noch die verbliebenen Einsatzwagen der Polizei und der abfahrende Mannschaftsbus des FC um 21:15 Uhr an das, was sich kurz zuvor am und im Stadion abgespielt hatte. Die Jahnwiese und der angrenzende Stadtwald waren zu dieser Zeit schon längst wieder in den Händen der Hobbyläufer.

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