Steffen Baumgart hat sich am Donnerstag als neuer FC-Trainer vorgestellt. (Foto: imago images/Beautiful Sports)

“Dafür stehe ich”: Steffen Baumgart stellt sich vor

Steffen Baumgart hat sich am Donnerstag als Trainer des 1. FC Köln offiziell vorgestellt. Dabei erklärte der 49-jährige nicht nur, worauf sich seine Mannschaft und die FC-Fans bei ihm einstellen können, sondern gab auch einen Einblick in seine persönliche Zielsetzung mit den Geißböcken.  

Köln – Steffen Baumgart wirkte entspannt, als er sich am Donnerstag im RheinEnergieStadion erstmals den Kölner Medienvertretern präsentierte. “Die Vorfreude ist sehr groß”, sagte der neue FC-Trainer, der auch um eine gewisse Aufregung kurz vor dem Trainingsstart keinen Hehl machte. “Ich glaube, das ist normal. Ich freue mich auf das, was kommen wird.” In etwas mehr als einer halben Stunde stand der 49-jährige einen Tag vor den obligatorischen Corona-Tests Rede und Antwort und verriet unter anderem, was er in den kommenden Monaten mit dem Klub vor hat und wie er dies umsetzen möchte.

Baumgarts Ziele

Dass Steffen Baumgart mit dem 1. FC Köln um den Klassenerhalt spielen wird, ist angesichts der vergangenen Saison, den personellen Altlasten und den finanziellen Schwierigkeiten keine Überraschung. Trotzdem sagte der Trainer: “Wir wollen einen anderen sportlichen Erfolg.” Baumgart möchte nicht nur nach 34 Spieltagen über dem Strich stehen, sondern den Zuschauern attraktiven Fußball bieten. “Es geht darum, den nächsten Schritt zu gehen. Wir wollen versuchen, eine andere Art reinzubringen, Werte zu schaffen und junge Spieler zu integrieren. Wer mich kennt, weiß, dass ich offensiv denke, und es wäre schön, wenn wir häufig den Tor-Jingle in Köln hören würden”, machte der Trainer zu seiner Affinität für Offensivspektakel keinen Hehl. Auch, wenn das bedeuten sollte, hinten hin und wieder einen Treffer mehr zu kassieren. “Dafür stehe ich”, erklärte Baumgart.

Baumgarts Erwartungen

Dass die Zeile in der FC-Hymne “Üvverall jitt et Fans vum FC Kölle” keine leere Phrase ist, hat Steffen Baumgart bereits am eigenen Leib zu spüren bekommen. “Ich habe schon FC-Mitglieder in Paderborn und auch in Berlin getroffen. Daran merkt man, welche Größe der Klub hat.” Der Unterschied zum eher beschaulichen Klub in Ostwestfalen sei unverkennbar. “Ohne, dass ich angefangen habe zu arbeiten, gibt es jeden Tag eine Schlagzeile. Es knallt an allen Ecken. Das ist der große Unterschied.” Erwartungen an die nächsten zwei Jahre (so lange läuft Baumgarts Vertrag) habe der gebürtige Rostocker aber nicht. Vielmehr hofft der Trainer, in Köln etwas entwickeln zu können. “Es ist doch ein Ziel, etwas zu erreichen, etwas zu bewirken und dem Verein ein Gesicht zu geben. Das ist mir in Paderborn gelungen und das versuche ich jetzt hier auch. Ob es mir am Ende gelingt, kann ich jetzt noch nicht sagen.”

Baumgarts Spielphilosophie

Die Zeiten, in denen man sich Spiele des 1. FC Köln nur schwerlich anschauen konnte, sollen unter Steffen Baumgart der Vergangenheit angehören. Ängstliches Verteidigen und das Hoffen auf gegnerische Fehler soll man unter dem neuen Trainer nicht sehen. Vielmehr will der Trainer die Fans begeistern. “Die Stimmung in Köln hat es verdient, dass wir den entsprechenden Fußball zeigen. Da würde es mir schwer fallen, hinten den Bus zu parken.” In welchem System der FC in der kommenden Saison agieren wird, wollte Baumgart dabei aber noch nicht festlegen. Einzig die defensive Grundausrichtung konnte er schon verraten: “Ich agiere am liebsten in der Viererkette, darauf können Sie sich einstellen”, gab der Trainer preis. Dazu erklärte Baumgart, gerne auch mit mehr als nur einem Stoßstürmer spielen zu lassen. “Aber das variiert. Grundsätzlich geht es um die Art und Weise, wie wir spielen. Egal, in welchem System.” Letztlich möchte Baumgart für attraktiven und schönen Fußball stehen. Dass das eine Herausforderung werden dürfte, ist dem ehemaligen Paderborner aber auch bewusst: “Das wird ein weiter Weg.”

Baumgarts Eigenschaften als Trainer

Dass Steffen Baumgart seinen Platz in der Coaching Zone während der Spiele immer voll ausreizt und insbesondere während der Geisterspiele deutlich zu hören ist, dürfte in Köln bereits bekannt sein, ohne dass der Trainer auch nur ein Spiel als FC-Coach bestritten hat. Der 49-jährige gilt als emotionaler und lautstarker Antreiber seiner Mannschaft. Daher überraschte es nur wenige, als Baumgart am Donnerstag sagte: “Ich bin sehr laut auf dem Trainingsplatz.” Dabei gab der Fußballlehrer zu, dass sich das für den ein oder anderen zum Teil auch manchmal aggressiv anhören könne. “Aber ich bin nie beleidigend, sondern immer fordernd.” Wichtig für ihn sei dabei, mit seinem Trainerteam vertrauensvoll und gut arbeiten zu können. “Mein Erfolg hat viel mit dem Team drumherum zu tun”, erklärte Baumgart, der in Zukunft mit André Pawlak und René Wagner als seine Co-Trainer zusammenarbeiten wird. “Sie wissen, was sie wollen, und haben klare Gedankengänge”, lobte der neue FC-Coach. “Ich habe zwar die Verantwortung, und das wird man auch merken. Aber neben mir darf jeder gut arbeiten und soll seine Meinung haben.” Fehler in der Arbeit als Trainer gehören für Baumgart dabei auch zum Tagesgeschäft: “Wichtig ist, wie man dann damit umgeht.”

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