Anthony Modeste und Steffen Baumgart. (Foto: Bucco)

Anthony Modeste und Steffen Baumgart. (Foto: Bucco)

“Unmoralisch und lukrativ”: So heiss war die Modeste-Offerte

Es sah nach einem wilden Transfergerücht aus, doch es steckte viel mehr dahinter: Ein Klub aus Saudi-Arabien war im Januar tatsächlich an Anthony Modeste interessiert. Dem Stürmer lag ein millionenschweres Vertragsangebot vor – und den Geißböcken das Angebot für eine millionenschwere Ablösesumme. Doch am Ende entschieden Spieler und Klub, die Offerte zurückzuweisen. Einiges erinnert an den Winter 2017.

13 Tore hat Anthony Modeste in dieser Saison für den 1. FC Köln bereits erzielt. Der 33-Jährige ist fraglos die Lebensversicherung der Geißböcke, die aktuell auf Rang acht in der Bundesliga rangieren. Und so flatterte im Januar ein Angebot beim Berater des Franzosen genauso wie bei der FC-Geschäftsführung rein, das alle Beteiligten schlucken ließ: “Es gab ein Angebot, das für Tony unmoralisch und für uns lukrativ gewesen wäre”, bestätigte Interims-Sportchef Jörg Jakobs dem GEISSBLOG. “Wir haben uns aber dennoch gemeinsam mit Tony gegen das Angebot entschieden.”

Wie sehr Spieler und Verein ins Wanken geraten waren, zeigten die Aussagen, die Thomas Kessler am Nachmittag bei Sky tätigte und auf Nachfrage bestätigte: “Wir haben vor der Wintertransfer-Periode gesagt, dass wir ergebnisoffen diskutieren, wenn es ein Angebot für einen unserer Spieler gibt”, sagte Kessler und bestätigte, dass man sich ernsthaft mit dem Angebot aus Saudi-Arabien befasst habe. “Es ist klar, dass sich Tony darüber Gedanken machen musste.”

Modeste und der FC lehnen ab – nach reiflicher Überlegung

Doch der FC habe Modeste letztlich “zu verstehen gegeben, wie wichtig er für uns ist und wir uns wünschen, dass er bleibt. Und dafür hat er sich entschieden. Das zeigt, wie groß sein FC-Herz ist und wie wohl er sich bei uns fühlt.” Dennoch hatte der 33-Jährige die Offerte sacken lassen und mit seiner Familie besprochen. Erst nach reiflicher Überlegung lehnte er schließlich ab.

Aus sportlicher Sicht verständlich – für beide Seiten: Modeste erlebt unter Steffen Baumgart seinen zweiten Frühling, blüht auf, wie man es ihm kaum mehr zugetraut hatte. Der Angreifer zahlt das Vertrauen des FC-Trainers zurück, hat sich das Glück als Fußballer auf und neben dem Platz wieder erkämpft und lebt dieses nun aus. Für den FC ist Modeste in dieser Saison der wichtigste Spieler, kein Vergleich mit Abwehrchef Rafael Czichos, den man im Winter gehen ließ.

2017 China – 2022 Saudi-Arabien: Aber Modeste bleibt!

Aus finanzieller Sicht hingegen gab es im Klub Überlegungen, das Angebot anzunehmen. Der FC hätte eine nicht näher bezifferte Millionen-Ablöse eingestrichen und den Top-Verdiener des Klubs im hohen Fußballeralter (33 Jahre) vom Gehaltszettel gestrichen. In der aktuell schwer angeschlagenen Finanzlage hätte ein Verkauf des Stürmers eine nicht kalkulierbare Einnahme generiert und künftige Ausgaben gestrichen.

Doch wie schon im Januar und Februar 2017 entschieden sich der FC und der Spieler gegen eine “unmoralische und lukrative” Offerte. Damals war der Ruf aus China bereits während und nach der Wintertransfer-Periode gekommen. Modeste hätte für 50 Mio. Euro verkauft werden können. Doch sportlich hätte der FC damals den Verlust kaum auffangen können – so auch 2022 wohl nicht. Daher blieb es damals wie heute dabei: Anthony Modeste bleibt beim 1. FC Köln – zumindest bis zum Sommer.

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