Steffen Baumgart auf dem Weg ins Entmüdungsbecken. (Foto: 1. FC Köln - 24/7 FC)

Steffen Baumgart auf dem Weg ins Entmüdungsbecken. (Foto: 1. FC Köln - 24/7 FC)

Baumgarts letzte Ansprache: “Und Ihr seid im Urlaubsmodus?”

Steffen Baumgart hat es am letzten Bundesliga-Spieltag des 1. FC Köln beim VfB Stuttgart (1:2) in der Kabine noch einmal so richtig krachen lassen. In der neuen Folge der Vereinsdoku “24/7 FC” sind die Bilder der Halbzeitansprache zu sehen, wie Baumgart seine Spieler zusammenfaltet. Am Ende jedoch fand er lobende Worte für die Mannschaft.

Steffen Baumgarts Kabinenreden sind in dieser Saison schnell Kult geworden. Ob im DFB-Pokal in Jena, vor den Derbys gegen Leverkusen oder Gladbach und nach einem erschöpfenden, aber mitreißenden Spiel daheim gegen Leipzig. Die Doku “24/7 FC” gab immer wieder Einblicke in die Worte, die der Trainer für seine Spieler fand.

Am vergangenen Samstag beim VfB Stuttgart legte Baumgart dann noch einmal Feuer in der Kabine, weil seine Spieler in der ersten Halbzeit keine gute Leistung gezeigt und mit 0:1 zurückgelegen hatten. “Anstrengend? Na klar. Tut weh? Alles verständlich. Aber nicht an sich glauben, nicht die Dinge umsetzen, die Euch stark gemacht haben. Das verstehe ich nicht”, sagte Baumgart.

Darum riskierte Baumgart einen Platzverweis

Der 50-Jährige hatte sich in der ersten Hälfte an der Seitenlinie mehrfach in Rage geredet und gegen Schiedsrichter Oliver Schröder geschimpft. So sehr, dass er eine Gelbe Karte bekommen hatte und verwarnt worden war. Selbst auf dem Weg in die Kabine hatte er sich noch einmal mit dem Vierten Offiziellen angelegt, während Torwarttrainer Uwe Gospodarek auf Schröder eingeredet hatte.

Nicht nur, um den Schiedsrichtern die Meinung zu geigen, wie Baumgart anschließend in der Kabine seinen Spielern auf den Weg gab. “Ich stehe kurz vor der Gelb-Roten oder Roten Karte da draußen und Ihr seid im Urlaubsmodus?”, rief der FC-Coach. “Was glaubt Ihr, warum ich da draußen so rumhampel? Damit Ihr wach werdet!” Und weiter. “Mehr erwarte ich nicht von Euch. Dass Ihr das, was ich da draußen tue, auch auf dem Platz macht – bis zur letzten Minute alles geben.”

Meine Vision ist, dass unser Verein für etwas steht

Steffen Baumgart

Es half bekanntlich, wenn auch nicht zum Sieg. Der FC spielte eine deutlich bessere zweite Hälfte, hatte Chancen zum Sieg und verlor nur knapp durch den Last-Minute-Treffer von Endo in der Nachspielzeit mit 1:2 (0:1). Entsprechend anders klangen hinterher Baumgarts Worte in der Kabine, als er seine Spieler um sich versammelte, einen Karton vor sich hinstellte und die Europapokal-T-Shirts auspackte.

“Eine wirklich geile Saison”, sagte Baumgart da mit einem Lächeln. “Feiert! Feiert! Ne geile Serie, geil gemacht, geil arbeitet. Vielen Dank!” Daraufhin warf er die Shirts wie Kamelle an Rosenmontag in die Menge und wurde später von seinem Trainerteam ins Entmüdungsbecken geworfen. Hinterher sagte Baumgart mit Blick auf die Zukunft gerichtet: “Meine Vision ist, dass unser Verein nicht nur Kontinuität in der Bundesliga hat, sondern für etwas steht.” Nicht nur für Emotionen abseits des Platzes, sondern auch auf dem Rasen – so wie in der zurückliegenden Saison.

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