Florian Kainz vor der Ecke zum 1:0 gegen Fehérvár. (Foto: GEISSBLOG)

Florian Kainz vor der Ecke zum 1:0 gegen Fehérvár. (Foto: GEISSBLOG)

Schon vier Mal erfolgreich: Die neuen Ecken-Könige von Köln

Dank eines starken Auftritts in Ungarn hat sich der 1. FC Köln in die Gruppenphase der Conference League gespielt. Dabei bot das Spiel gegen Fehérvár alles, was sich das Fußballerherz wünscht: Eine spannende Ausgangslage, ein stimmungsvolles Stadion, einen hitzigen Trainer, einen starken Torhüter und einen überragenden Ecken-Schützen. Die Lehren des Spiels.

Aus Székesfehérvár berichtet Sonja Eich

Geschichte des Spiel

Vor dem Play-off-Rückspiel beim Fehérvár FC hatte der 1. FC Köln betont, nicht zwangsläufig in die Gruppenphase der Conference League einziehen zu müssen, sondern vielmehr zu wollen. Doch wollten die Kölner am Donnerstag, dann mussten sie auch. Schließlich bedurfte es in Ungarn nach der Pleite im Hinspiel eine Woche später eines Sieges, um den Europa-Traum weiter zu leben. Und am Ende wollten und mussten die Geißböcke nicht nur, sie konnten auch. Mit zwei Standardsituationen brachte sich der FC auf die Siegerstraße, überstand eine kritische Phase Mitte des zweiten Durchganges, und schoss sich schließlich mit dem erlösenden 3:0 in den Europa-Himmel.

Spieler des Spiels

Womit wir auch bei dem entscheidenden Spieler des Spiels angekommen wären: Florian Kainz bestätigte in Ungarn einmal mehr seine aktuell überragende Form. Mit der Kapitänsbinde am Arm leitete der Österreicher praktisch jede Kölner Offensivaktion ein und legte mit seinen beiden stark getretenen Ecken den Grundstein für die ersten beiden Treffer zum Sieg.

Die neue Kölner Waffe

Der 1. FC Köln ist der neue Ecken-König! Gegen Schalke und Leipzig hatten die Geißböcke bereits nach einem Eckball getroffen. In den Conference League-Play-offs hat diese neue Qualität dem FC nun das Weiterkommen in die Gruppenphase gesichert. “Da sind wir zur Zeit ganz gut drauf”, freute sich der entsprechende Ecken-Schütze Florian Kainz. Insbesondere das zweite Tor, bei dem Pedersen den Ball auf Skhiri verlängert hatte, war so geplant: “Es hat gut funktioniert, dass Kristian bei der zweiten Ecke vor den Mann gekommen ist. Das war einstudiert. Als Schütze bin ich natürlich auch froh, dass daraus zwei Tore entstanden sind.”

Parade des Spiels

Wie wäre das Spiel wohl ausgegangen, hätte Marvin Schwäbe im zweiten Durchgang nicht mehrfach bärenstark pariert? Insbesondere in der 61. Minute hatte der Keeper seine Mannschaft vor dem Anschlusstreffer bewahrt, nachdem Palko Dardai das Laufduell gegen Ellyes Skhiri für sich entschieden hatte und in der Mitte Budu Zivzivadze aus kurzer Distanz am Kölner Schlussmann scheiterte. Hätte die Nummer eins des FC nicht so stark reagiert, das Spiel hätte durchaus noch einmal in die andere Richtung kippen können.

Pfiff des Tages

Dass sich Steffen Baumgart gerne einmal lautstark und ausufernd über Schiedsrichter-Entscheidungen aufregen kann, ist in der Bundesliga hinlänglich bekannt. Auch die Unparteiischen kennen die emotionale Art des Trainers bereits und suchen in der Regel meist erst das Gespräch mit dem Trainer, anstatt ihn sofort zu verwarnen. Anders in der Conference League: Am Donnerstagabend kannte der türkische Schiedsrichter Ali Palabiyik keine Gnade und verwarnte Baumgart in einer Aktion gleich zweifach. Damit musste der Trainer den Innenraum kurz vor Schluss verlassen. Umso bitterer für den FC, denn Baumgart wird dem FC somit am ersten Spieltag der Gruppenphase fehlen.

Zitat des Spiels

“Es ist schon lange her, dass ich das letzte Mal so schnell über 90 Meter gesprintet bin. Das habe ich hinterher auch gemerkt.” (Marvin Schwäbe)

Erkenntnis des Spiels

Der 1. FC Köln bleibt unter Steffen Baumgart eine Comeback-Mannschaft! Nicht nur, dass die Geißböcke innerhalb von 90 Minuten einen Rückstand immer wieder egalisieren oder sogar noch drehen können. Auch in einem Hin- und Rückspiel haben die Kölner die Nerven, das Ruder noch einmal herumzureißen. Überhaupt hat der FC in den letzten 40 Jahren wettbewerbsübergreifend nur ein Rückspiel nach verlorenem Hinspiel ebenfalls verloren. Und das ist bereits 38 Jahre her: 1984 unterlag der FC im UEFA-Cup zweifach gegen Inter Mailand. Stattdessen siegte der FC neun Mal nach einer Hinspiel-Niederlage. So auch am Donnerstag gegen Fehérvár!

Ausblick

Nach den Conference League Play-offs ist für den 1. FC Köln vor der Bundesliga. Und die ist bekanntlich für die Geißböcke weiterhin der wichtigste aller Wettbewerbe. Weiter geht es dabei mit dem Aufeinandertreffen des FC mit zwei seiner Ex-Bosse: Zunächst wird am Sonntag Alexander Wehrle erstmals seit seinem Wechsel zu VfB Stuttgart nach Müngersdorf zurückkehren. “Wir wollen jetzt sofort den Hebel umlegen. Wir wollen in der Bundesliga erfolgreich bleiben”, sagte Trainer Steffen Baumgart ein Tag nach dem Erreichen in der Conference League. In der Woche darauf reist der FC zum VfL Wolfsburg und Jörg Schmadtke. Und dann darf der Blick der Kölner schon wieder nach Europa gehen.

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