Steffen Baumgart mit seiner Mannschaft beim Testspiel gegen Bergisch Gladbach. (Foto: Bucco)

Steffen Baumgart mit seiner Mannschaft beim Testspiel gegen Bergisch Gladbach. (Foto: Bucco)

Daten beweisen: Hier liegt das größte Problem des FC

Der 1. FC Köln schnauft in der Länderspielpause durch. Danach will Steffen Baumgart mit seiner Mannschaft in der Bundesliga endlich durchstarten. Dafür aber muss der FC-Trainer etwas im Angriffsspiel seines Teams verändern.

Die Statistiken sprechen eine deutliche Sprache: Der 1. FC Köln ist topfit. Keine Mannschaft legte in den ersten drei Bundesliga-Spielen mehr Kilometer zurück. Die drittmeisten intensiven Läufe belegen den großen Einsatz, mit dem die FC-Profis bislang unterwegs sind. Die Grundlagen sind also gelegt.

Steffen Baumgart nennt diese Grundlagen die Basis für das aggressive, intensive Spiel, das er von seiner Mannschaft sehen will. Das Motto: Viel Laufarbeit garantiert zwar keine Siege, jedoch erhöht sie die Wahrscheinlichkeit. Wer den Gegner ständig anrennt, ständig unter Druck setzt, immer bereit ist einen Meter mehr zu laufen, der hat gute Chancen jedem Gegner gefährlich werden zu können.

Schlusslicht bei den Torchancen

Das Problem: Bislang vergessen die Geißböcke über dieses körperliche Spiel hinaus das Fußballspielen. Denn in einer anderen Statistik ist der 1. FC Köln bislang Liga-Schlusslicht: Laut dem Fachmagazin kicker hat keine Mannschaft sich in den ersten drei Spielen weniger Torchancen herausgespielt als der FC.

Ganze zehn Torchancen in drei Spielen bei einer überdies schwachen Verwertung von nur 20 Prozent zeigen deutlich auf, wo die Kölner Achillesferse bislang liegt: im Spiel mit dem Ball. Es scheint, dass mit den ballsicheren Köpfen der letzen Jahre, Jonas Hector und Ellyes Skhiri, auch ein Großteil der spielerischen Klasse verloren gegangen ist. Denn es sind nicht die Stürmer, die das Tor nicht treffen – es sind ihre Mitspieler, die den Angreifern praktisch keine Torchancen vorbereiten.

Diese Zahlen beweisen Kölns Schwäche

Das belegen auch andere Zahlen: Laut des Datenanbieters Opta hat keine Mannschaft der Liga aus dem Spiel heraus einen niedrigeren Expected-Goals-Wert als der 1. FC Köln. Nur im eigenen Drittel vor dem FC-Tor verfügt der FC bislang über mehr Ballbesitz als der Gegner – im Rest des Feldes hat der Gegner mehr Spielkontrolle als die Geißböcke.

Dazu passt, dass der FC laut Bundesliga.de bislang im Schnitt nur auf 41 Prozent Ballbesitz kommt – in der letzten Saison lag dieser Wert bei 50 Prozent. Die Gegner hießen bislang freilich Dortmund, Wolfsburg und Frankfurt und nicht Heidenheim, Darmstadt und Bochum. Trotzdem: In der letzten Saison hatte der FC auch gegen die Wölfe und die SGE deutlich mehr Ballbesitz als zuletzt.

Es bleibt dabei: Das Fundament stimmt!

Freilich ist nicht nur die Anzahl der Torchancen entscheidend, sondern auch ihre Verwertung. Bestes Beispiel ist seit Jahren Union Berlin, das fast schon traditionell mit die wenigsten Torschüsse der Liga abgibt – aber eben mit einer sehr hohen Trefferquote (aktuell 47 Prozent). Der FC hingegen – unter Baumgart in den ersten zwei Jahren noch in Sachen Torschüsse in der oberen Hälfte der Liga – liegt aktuell auch in dieser Statistik auf Platz 17.

Was Hoffnung macht, sind die Grundlagen. Neben der Laufleistung stimmt auch die Zweikampfquote. Der FC ist das viertstärkste Team in den direkten Duellen, nur Dortmund, Bremen und Mainz entscheiden noch mehr Zweikämpfe für sich. Der FC kann sich also auf das Fundament verlassen. Was fehlt, sind die Abläufe in der Offensive, die Passsicherheit, die Laufwege und letztlich auch noch die Abschlussqualität. Daran gilt es nun zu arbeiten.

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