Laut Statistik: So viele Punkte müsste der FC eigentlich haben

Der 1. FC Köln liegt nach sieben Spieltagen mit einem Zähler auf dem letzten Tabellenplatz. Laut Statistik müssten die Geißböcke jedoch bereits fünf Punkte mehr auf dem Konto haben. So sähe die Tabelle dann aus.

Es sind statistische Spielereien, die für den Ausgang der Bundesliga-Saison keinerlei Wert haben und von denen sich der 1. FC Köln schon gar nichts kaufen kann. Dennoch zeigen drei Kernwerte, dass die Geißböcke im bisherigen Saisonverlauf schlechter dastehen, als es ihre Leistungen eigentlich erwarten würden.

Abgesehen von dem deutlichen Klassenunterschied gegen Bayer 04 Leverkusen, wäre für den FC in jedem der anderen sechs Spiele deutlich mehr drin gewesen. Bei weitem waren die Kölner ihren Gegner nicht immer so dermaßen unterlegen wie dem rheinischen Nachbarn, der aktuell die Tabelle anführt.

Doppelt so viele Tore laut xG-Wert

So liegen die Kölner aktuell mit einem Punkt nicht nur auf dem letzten Platz. Mit nur vier Toren haben die Geißböcke auch die wenigsten Treffer aller Mannschaften erzielt. Dabei ist der xG-Wert, der die erwartete Anzahl an Toren auf Wahrscheinlichkeiten basierend berechnet, gleich doppelt so hoch: Acht Treffer hätte der FC an den ersten sieben Spieltagen eigentlich erzielen können respektive sollen.

Damit würde der FC zwar immer noch zu den schlechtesten fünf Teams der Liga gehören, laut Statistik haben allerdings auch einige Mannschaft mehr Tore erzielt als erwartet. So kommt beispielsweise der VfB Stuttgart bereits auf 22 Saisontore, hat aber nur einen xG-Wert von 14.05. Alleine 13 Tore hat Ex-FC-Stürmer Serhou Guirassy erzielt. Auch der FC Augsburg hat bereits mehr Tore erzielt (10), als die xG-Wert-Berechnung vermutet hätte (7.29).

FC läge auf Platz 15

Entsprächen die xG-Werte den tatsächlichen Toren, würde dies in Verbindung mit den Gegentoren freilich auch zu einer veränderten Anzahl an Punkten führen. Auch hier lassen sich in der Statistik von Analysten mittlerweile Metriken berechnen, die die Wahrscheinlichkeit auf Grundlage der erwarteten Tore und Gegentore in Zusammenhang bringen. Demnach hätte der FC mit seinen erwartete 12.53 Gegentoren (statt der realen 14) am Ende 6.7 Punkte statt nur einem Zähler eingefahren.

Das würde unweigerlich auch zu einer veränderten Tabelle führen. Statt auf dem letzten Platz läge der FC mit dieser Punkteausbeute in der realen Tabelle zwischen Rang zwölf und 14. Bezieht man alle Mannschaften in diese hypothetische Berechnung ein, lägen die Kölner immerhin auf Platz 15 und damit über dem Relegationsplatz.

In diesem Fall wäre der VfL Bochum Schlusslicht und der FC Heidenheim Vorletzter – und damit sieben Plätze schlechter als in Wirklichkeit. Mainz 05 würde derweil einen groß Sprung machen und von Rang 17 auf 13 klettern. Die 05er hätten wie der FC fünf Punkte mehr auf dem Konto. Eintracht Frankfurt hingegen würde abstürzen und würde mit drei Punkten weniger statt auf Rang acht nur noch auf Rang 14 liegen.

Auch die Tabellenspitze sähe anders aus. Stuttgart hätte sage und schreibe 5.1 Punkte weniger, würde damit aber immer noch auf Rang drei liegen. Der FC Bayern würde mit nur 0.5 Punkten weniger Bayer Leverkusen von der Spitze verdrängen, die ebenfalls über vier Punkte weniger auf dem Konto hätten.

So sähe die Tabelle aus

Im Endeffekt nützt jedoch alle graue Theorie nichts. Der 1. FC Köln hat in dieser Spielzeit noch kein Spiel gewonnen, in keinem Spiel mehr als ein Tor erzielt und liegt auf dem letzten Tabellenplatz. Das ist die bittere Wahrheit. Und nur diese zählt.