Inka Grings war bis November 2023 Trainerin der Schweizer Nationalmannschaft. (Foto: IMAGO / Geisser)

Inka Grings war bis November 2023 Trainerin der Schweizer Nationalmannschaft. (Foto: IMAGO / Geisser)

Grings am Geißbockheim: Kehrt die Europameisterin zum FC zurück?

Sie war nach der zweifachen Weltmeisterin Sonja Fuss der zweite Star-Zugang: 2013 verpflichtete der 1. FC Köln die zweifache Europameisterin Inka Grings. Doch auch mit der erfahrenen Stürmerin scheiterte der Sprung in die Bundesliga seinerzeit. Die heute 45-Jährige unterhält jedoch weiterhin gute Kontakte ans Geißbockheim.

Es war eine Bilanz, die sich sehen lassen konnte: In der Saison 2013/14 erzielte Inka Grings in 22 Einsätzen für den 1. FC Köln 25 Tore – unter anderem eines beim 2:0-Coup im DFB-Pokal gegen Bayern München am 16. November 2013. In der zweiten Bundesliga blieb sie lediglich in drei von 19 Einsätzen ohne Treffer.

Zum Aufstieg sollte es dennoch nicht reichen, der SC Sand war seinerzeit zu stark. Erst ein Jahr später schaffte der FC den erstmaligen Sprung in die Bundesliga, doch da hatte Grings ihre aktive Karriere nach dem verpassten Aufstieg mit dem FC bereits beendet.

Grings erste Frau in den ersten vier Männer-Ligen

Danach führte sie den MSV Duisburg 2016 in die Bundesliga, wagte ein Jahr später den Sprung in den Männerfußball. Zunächst trainierte sie 2017/18 die U17-Junioren des FC Viktoria Köln. Am 1. April 2019 übernahm sie den SV Straelen und war damit die erste Frau auf dem Trainerposten in den ersten vier Ligen.

Den Sturz in die Oberliga konnte Grings nicht mehr verhindern, jedoch führte sie das Team 2020 zum direkten Wiederaufstieg. Danach folgten Gastspiele in der Schweiz, zunächst bei den Frauen des FC Zürich (2021/22) und zuletzt als Schweizer Nationaltrainerin. Nach dem Achtelfinal-Aus bei der WM endete jedoch das Engagement von Grings bei den Eidgenossinnen.

Ex-Spielerin zurück in Köln – und beim FC?

Die 45-jährige gebürtige Düsseldorferin ist mittlerweile aus der Schweiz zurück ins Rheinland gekehrt, wohnt in Köln. Grings nutzt die freie Zeit, um sich Fußballspiele in der Umgebung anzuschauen. So besuchte sie etwa jüngst den Auftritt der FC-Frauen gegen Bayern (0:5). Schon einige Wochen zuvor wurde Grings gemeinsam mit Nicole Bender-Rummler auf dem FC-Trainingsgelände gesichtet.

Deutet sich da etwa eine Rückkehr von Grings an die alte Wirkungsstätte an? „Nein, wir haben das aktuell nicht geplant“, antwortet Bender-Rummler auf GEISSBLOG-Anfrage und ergänzt: „Inka Grings ist eine ehemalige Stürmerin von uns, mit der ich auch schon zusammengespielt habe. Deswegen stehen wir immer mal wieder im Austausch.“ Grings selbst berichtet: „Wir haben einen Kaffee getrunken und ich habe mir mal alles zeigen lassen.“

Früher war der Trainerjob für die Frauen nicht attraktiv genug

Inka Grings

Grings selbst „genieße aktuell die freie Zeit zuhause“. Grings wäre eigentlich prädestiniert dafür, die Männer-Domäne auf den Trainer-Bänken in der Frauen-Bundesliga zu durchbrechen. „Früher war der Trainerjob für die Frauen nicht attraktiv genug“, gibt Grings einen Erklärungsansatz, „auch wurden die Führungsspielerinnen viel zu selten angesprochen, ob sie im Fußball bleiben und den Trainerjob anstreben wollen. Da muss auch mehr von Vereinsseite kommen.“

Darüber hinaus begrüßt Grings die Entscheidung der Professionalisierung und Anpassung der Voraussetzung, dass ab der kommenden Saison 2024/2025 in der Frauen-Bundesliga die UEFA-Pro-Lizenz erforderlich sein wird. Derzeit reicht für den Trainerjob noch die A-Lizenz.

Das plant Inka Grings

Ihr persönliches Ziel sei es, in professionellen Strukturen zu arbeiten, zu entwickeln und erfolgreichen Fussball zu spielen. Eine administrative Aufgabe fernab des Trainerpostens könne sich Grings ebenfalls vorstellen.

Eine Sache störe Grings allerdings bei der einen oder anderen heutigen Bundesliga-Spielerin: „Manche sind zu schnell zufrieden. Die Frage ist, wie viel Zeit die Spielerinnen über das Mannschaftstraining hinaus investieren mit Blick auf die Athletik, Technik, Ernährung oder auch Verletzungsprophylaxe.“ Ein Musterbeispiel sei hier Cristiano Ronaldo, der auch mit fast 40 Jahren immer noch eine Menge Freizeit in die körperliche Fitness investiere und dafür lebe.

Grings selbst mache sich aktuell Notizen von den Spielen, die sie besucht, und versuche, Muster und Ideen der einzelnen Teams zu erfassen. Die ehemalige Stürmerin ist also selbst hochgradig akribisch unterwegs – und dürfte früher oder später wieder irgendwo an der Seitenlinie auftauchen. 

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