Max Finkgräfe beim Heimspiel des 1. FC Köln gegen Bayer Leverkusen. (Foto: Bucco)

Max Finkgräfe beim Heimspiel des 1. FC Köln gegen Bayer Leverkusen. (Foto: Bucco)

Wegen “viel Pech” spielt Finkgräfe für den FC – und nicht für Gladbach

In Mönchengladbach geboren, aber Profi beim 1. FC Köln: Max Finkgräfe steht vor seinem ersten Derby gegen den Erzrivalen vom Niederrhein. Darum gelang dem Linksverteidiger in seiner Geburtsstadt nicht der Durchbruch.

Beim 1. FC Köln ist Max Finkgräfe fraglos der Aufsteiger dieser Saison. Inzwischen findet seine rasante Entwicklung sogar ligaweit Beachtung, die DFL hat den Linksverteidiger für die Auszeichnung zum Rookie des Monats nominiert. Genauer gesagt: Lothar Matthäus, denn kein Geringerer als der Rekordnationalspieler schlägt die Kandidaten vor.

Bei der Wahl zum besten U23-Spieler des Februars tritt Finkgräfe nun gegen hochkarätige Konkurrenz an, Leipzigs Xavi Simons und Hoffenheims Maximilian Beier sind die beiden weiteren Nominierten. Bislang hat erst ein FC-Profi den Titel, der seit 2017 vergeben wird, gewonnen – Ismail Jakobs, im Dezember 2019.

Warum Finkgräfe nicht in Gladbach blieb

Finkgräfe ist unter Timo Schultz unumstrittene Stammkraft, hat seit dem Amtsantritt des neuen Kölner Trainers die meisten Minuten aller Feldspieler absolviert. Einzig beim 2:0-Sieg gegen Eintracht Frankfurt ging er vorzeitig vom Platz, wurde nach 89 Minuten unter großem Applaus ausgewechselt.

Natürlich ist der Linksverteidiger auch am Samstagnachmittag gesetzt, wenn der FC bei Borussia Mönchengladbach gastiert. Für Finkgräfe wird es in doppelter Hinsicht ein besonderes Duell: sein erstes Derby als Profi und die erste Bundesliga-Partie in seiner Geburtsstadt, der 19-Jährige kam in Mönchengladbach zur Welt.

Max ist ein richtig guter Junge, deshalb haben wir ihn ja damals auch aus Dortmund zu uns geholt.

Roland Virkus

Man mag es kaum glauben, wenn man beobachtet, wie sehr sich Finkgräfe mit dem FC identifiziert, doch der in Willich aufgewachsene Youngster spielte auch zwei Saisons für die Borussia. Von 2018 bis 2020, als 14- bis 16-Jähriger, lief er für den Gladbacher Nachwuchs auf. Anschließend wechselte er, nach einer Saison bei der SG Unterrath, zum 1. FC Köln.

Warum gelang Finkgräfe bei den Fohlen nicht der Durchbruch? Roland Virkus, heute Sportchef der Borussia und damals Nachwuchsleiter, erklärt gegenüber der Bild: „Max ist ein richtig guter Junge, deshalb haben wir ihn ja damals auch aus Dortmund zu uns geholt. Natürlich waren wir von ihm überzeugt und haben ihm zugetraut, dass er es auch bei uns bis nach oben schafft. Aber er hatte in seiner Zeit in Gladbach viel Pech mit Verletzungen, viele Kleinigkeiten, die ihn ausgebremst haben. Dann kam auch noch Corona.”

Finkgräfes schwere Zeit in Gladbach

Bei Radio Köln erinnerte sich Finkgräfe zuletzt an die schwierige Zeit, die sogar beinahe zum Ende seines Profi-Traums geführt hätte: “Ich hatte in Gladbach zwei große Verletzungen direkt hintereinander. Nach der zweiten hatte ich nicht mehr so viel Lust, mich noch mal zurückzukämpfen, und habe auch nicht mehr wirklich daran geglaubt. Ich hatte aber ein unglaubliches Umfeld, das mir immer wieder den Mut gegeben hat.”

Virkus ergänzt: „Max hat dann für sich überlegt, noch einmal einen Umweg über die SG Unterrath in Düsseldorf zu gehen. Der Club ist ein Partnerverein vom 1. FC Köln – so ist er schließlich beim FC gelandet.” Finkgräfe wiederum sagte im Januar in einem Interview auf der FC-Homepage über seinen Borussia-Abschied: “Ich wollte unbedingt U17-Bundesliga spielen und Gladbach auch beweisen, dass ich es packen kann.” Das kann er am Samstag, mit einem Derby-Sieg in seiner Geburtsstadt, noch einmal eindrucksvoll unterstreichen.

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