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“Davon träumt man”: Der beste Neuzugang kommt aus den eigenen Reihen

Max Finkgräfe war in Wolfsburg der beste Kölner. (Foto: IMAGO / Jan Huebner)
Max Finkgräfe war in Wolfsburg der beste Kölner. (Foto: IMAGO / Jan Huebner)

Max Finkgräfe wird für den 1. FC Köln immer wichtiger. In Wolfsburg, bei seinem zehnten Bundesliga-Spiel, hat der Linksverteidiger eine beeindruckende Leistung gezeigt. Das Eigengewächs schwingt sich auf zur größten Verstärkung dieser Saison.

Am Samstagnachmittag, genauer gesagt um 15.44 Uhr, erlangte Max Finkgräfe unfreiwillig schnell große Berühmtheit in Fußball-Deutschland. Dass Linienrichter Thorben Siewer durch seine Klärungstat an der Seitenlinie k.o. ging, war das Kuriosum dieses Bundesliga-Wochenendes und dürfte es in einige Saison-Rückblicke schaffen.

Insofern verwunderte es nicht, dass der Linksverteidiger des 1. FC Köln nach dem 1:1 in Wolfsburg an die Mikrofone gebeten wurde, um die ersten TV-Interviews seiner jungen Karriere zu geben. Eine Portion Aufregung dürfte dabei gewesen sein, als Finkgräfe bei Sky gefragt wurde, was das für ein Tag für ihn gewesen sei.

Finkgräfe mit Highlight-Grätsche

“Unglaublich”, erklärte er, meinte damit aber nicht den verursachten Schiedsrichter-Austausch. Was für den 19-Jährigen entscheidend war: “Wieder 90 Minuten gespielt für den 1. FC Köln – wunderbar.” Eine erfrischend ehrliche Antwort, die so einigen FC-Fans vor den Bildschirmen ein Lächeln auf die Lippen gezaubert haben dürfte.

Die noch besseren Antworten hatte Finkgräfe allerdings zuvor auf dem Rasen gehabt. Kein Kölner gewann mehr Zweikämpfe, keiner hatte eine bessere Zweikampfquote, keiner war häufiger am Ball. “Ich fand mich in Ordnung”, lautete sein eigenes, untertriebenes Fazit. Zumal Finkgräfe nach 75 Minuten Wolfsburgs Kevin Paredes, der alleine auf Marvin Schwäbe zugelaufen wäre, mit einer Grätsche kurz vor der Strafraumgrenze überragend gestoppt hatte. “Ich bin volles Risiko gegangen”, kommentierte er später diese spektakuläre Aktion, mit der nachvollziehbaren Begründung: “Weil: Ein Punkt ist besser als kein Punkt.”

Es ist Wahnsinn, samstags immer wieder 15.30 Uhr aufzulaufen. Davon träumt man, und ich darf es gerade leben.

Max Finkgräfe

Der gebürtige Mönchengladbacher stand nun zum vierten Mal in Folge in der Kölner Startelf, zeigte seine bislang beste Leistung auf Profi-Niveau. “Das habe ich noch nicht so realisiert”, sagte das Eigengewächs über seinen Sprung in die Bundesliga samt Stammplatz in der Viererkette: “Es ist Wahnsinn, samstags immer wieder 15.30 Uhr aufzulaufen. Davon träumt man, und ich darf es gerade leben. Deswegen bin ich unglaublich dankbar.”

Angesichts von Finkgräfes mutigen Auftritten dürfte die Dankbarkeit auf Gegenseitigkeit beruhen. Der 19-Jährige schließt die gewaltige Lücke, die Kapitän Jonas Hector hinten links hinterlassen hat, aktuell so gut wie kein anderer. Die größte Kader-Verstärkung dieser Saison scheint keine der acht externen zu sein – sie kommt mit Finkgräfe aus den eigenen Reihen.

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