Florian Wirtz gehört zu den dominierenden Spielern der Bundesliga. Nun sprach der Nationalspieler über eine Fähigkeit, die er dem 1. FC Köln zu verdanken hat. Zudem überraschte er mit einem Geständnis: Sein Vorbild in der Jugend war ein Eigengewächs von Borussia Mönchengladbach.
Florian Wirtz spielt die erfolgreichste Saison seiner noch immer jungen Karriere. Nach 26 Spieltagen steht der heutige Leverkusener bei sieben Toren und zehn Vorlagen. Diese Bilanz hatte das Eigengewächs des 1. FC Köln bereits in der Saison 2021/22 erreicht, damals allerdings nach 34 Bundesliga-Partien.
Wettbewerbsübergreifend hat der offensive Mittelfeldspieler in dieser Saison bereits 28 Scorerpunkte in 36 Pflichtspielen gesammelt. Bei seinem jüngsten Tor gegen den SC Freiburg (3:1) erzielte der 20 Jahre alte Pulheimer nach 90 Sekunden zudem das schnellste Tor der Leverkusener Saison.
Brillanter Treffer zum schnellsten Saisontor
Der Treffer zum 1:0 zeigte dabei einmal mehr die Qualitäten des Spielers, der 2019 noch mit der U17 des 1. FC Köln die Deutsche Meisterschaft gefeiert hatte. Wirtz war im Freiburger Stadion in der eigenen Hälfte gestartet und bis an den gegnerischen Strafraum durchgesprintet. Dabei hatte der Nationalspieler jedoch stets den Ball im Auge behalten, sich in sieben Sekunden insgesamt sieben Mal über die eigene Schulter nach dem Spielgerät umgesehen.
Dadurch wusste Wirtz beim Anspiel von Alejandro Grimaldo sofort, was zu tun war: Mit einer perfekten Raumorientierung ließ der Bayer-Star noch zwei Freiburger stehen und schloss aus 15 Metern passgenau ins lange Eck zur Leverkusener Führung ab. Wirtz kam dabei zweifelsohne eine Gabe zugute, die nur schwer erlernbar ist und selbst im Profi-Fußball nur selten zu sehen gibt. Jedoch hatte er sich diese Fähigkeit sehr wohl hart erarbeitet – im Nachwuchs des 1. FC Köln.
Wirtz: “Ist mir in Fleisch und Blut übergegangen”
So zumindest erklärte Wirtz nun den Treffer in einem Interview mit Der Spiegel. “Die Vororientierung habe ich schon in der Jugend beim FC mitbekommen. Da wurde es ein, zwei Jahre explizit trainiert”, berichtete der Bundesliga-Profi, der heute einen Marktwert von 100 Millionen Euro besitzt. “Mein Jugendtrainer kam aus der spanischen Fußballschule und hat darauf sehr viel Wert gelegt. Als ich mir mein Tor gegen Freiburg noch mal angeschaut habe, fiel mir auch direkt auf, wie oft ich den Kopf gedreht habe. Das ist mir wohl in Fleisch und Blut übergegangen.”
Nach GEISSBLOG-Informationen meinte Wirtz damit Chaled Malekyar. Der Nachwuchstrainer arbeitete zwischen 2013 und 2023 für die Geißböcke, trainierte unter anderem die U13 und war Leiter des Aufbaubereichs im Nachwuchsleistungszentrum. Im vergangenen Sommer verließ Malekyar die Geißböcke und heuerte im NLZ von RB Leipzig an. Wichtige Wirtz-Trainer waren allerdings unter anderem auch Benedikt Hammans, Carsten Cullmann und Martin Heck.
Dieser Gladbacher war Wirtz’ Idol
Inzwischen profitiert Bayer Leverkusen in höchstem Maß von der Ausbildung, die Wirtz beim FC genossen hat. Spieler und Verein könnten in dieser Saison die Deutsche Meisterschaft feiern, den DFB-Pokal gewinnen und sogar in der Europa League nach dem Titel greifen. Wohl auch deswegen blickt der 20-Jährige eher nüchtern auf seinen umstrittenen Wechsel vom FC ans Bayer-Kreuz zurück. “Der Wechsel hat mich sportlich nach vorn gebracht, und darum geht es doch”, sagte er knapp.
Schließlich überraschte Wirtz aber auch noch. Er gestand, dass er zwar durchaus Spieler wie Toni Kroos bei der WM 2014 bewundert hätte. Doch sein eigentliches Vorbild war ein anderer Kicker: “Mein großes Idol war Marko Marin, ich hatte ein Werder-Trikot mit seinem Namen hinten drauf. Ich war fasziniert von seinen Dribblings und seiner Torgefahr. In dem Punkt konnte ich mich mit ihm identifizieren.” Marin wurde im Nachwuchs von Borussia Mönchengladbach ausgebildet, entschied sich aber zunächst in Gladbach Profi zu werden, eher er 2009 beachtliche Summe von über acht Millionen Euro zu Werder wechselte. Eine Entscheidung, die sich so mancher FC-Fan auch von Wirtz gewünscht hätte.
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