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Von der Tribüne in die Startelf: Christensens “später Startschuss”

Jacob Christensen hat gegen den FC Bayern sein Startelf-Debüt für den 1. FC Köln gefeiert. (Foto: IMAGO / Wagner)
Jacob Christensen hat gegen den FC Bayern sein Startelf-Debüt für den 1. FC Köln gefeiert. (Foto: IMAGO / Wagner)

Jacob Christensen hat beim FC Bayern sein Startelf-Debüt für den 1. FC Köln gefeiert. Nach seinem frühen Schreckmoment hat sich der Mittelfeldspieler empfehlen können.

Am Freitagvormittag hatte sich das Startelf-Debüt von Jacob Christensen beim 1. FC Köln bereits angedeutet. Durch die Gelbsperre von Eric Martel war bereits frühzeitig klar gewesen, dass der 22-Jährige nach zwei Spieltagen auf der Tribüne zumindest in den Kader zurückkehren würde.

Als dann beim Abschlusstraining Denis Huseinbasic aufgrund von muskulären Beschwerden für München absagen musste, blieb Christensen als einziger Profi und nomineller Sechser neben Dejan Ljubicic übrig. Entsprechend nahm sich Timo Schultz den Neuzugang des vergangenen Sommers nach dem Training zur Seite. Mehrere Minuten sprach der Trainer mit dem jungen Dänen, dem seine Freude über die Nachricht sichtlich anzusehen war.

Hallo-wach-Moment nach fünf Minuten

Das Spiel beim Rekordmeister begann dann allerdings mit einer missglückten Aktion für Christensen. Nach nicht einmal fünf Minuten holte sich der Mittelfeldspieler im Zentrum die Gelbe Karte ab, nachdem er gegen Harry Kane deutlich zu spät gekommen war. Nach dieser Situation war die Nervosität allerdings wie weggeblasen, auch die frühe Verwarnung schien den Mann aus Kopenhagen nicht zu hemmen.

Immerhin gewann Christensen in den folgenden 85 Minuten neun seiner zwölf Zweikämpfe (75 Prozent). Laut den Daten von Wyscout waren zudem 32 seiner 49 Aktionen in der Allianz Arena erfolgreich (65 Prozent). Darüber hinaus brachte Christensen 23 seiner 26 Pässe an den Mitspieler (88 Prozent), fing neun Bälle ab und eroberte insgesamt 13 von seinen Gegenspielern. Einzig sein Missverständnis mit Luca Waldschmidt vor dem 0:2 durch Thomas Müller war der unglückliche Schlusspunkt eines ansonsten ordentlichen Startelf-Debüts.

Das sagen Schultz und Kessler

“Jaxe”, wie Christensen intern genannt wird, “hat genau das gezeigt, was wir uns von ihm erwartet hatten”, lobte Schultz daher nach den ersten 90 Minuten des Dänen. Der Trainer führte aus: “Er ist ein sehr ballsicherer Spieler und ist mit jeder Minute klarer ins Spiel gekommen, hat die Bälle gefordert, hat sich gut aus dem Druck gelöst, hat es immer wieder geschafft die Seite zu verlagern.”

Thomas Kessler sprach derweil von “sehr, sehr guten Aktionen im Übergangsspiel.” Insbesondere im ersten Durchgang hatte der FC einige gute Offensiv-Aktionen über den ehemaligen dänischen U21-Nationalspieler kreieren können, “weil er sich sehr gut zwischen den Linien angeboten und direkt gedreht hat, was einfach seine Qualität ist.”

Auch wenn Christensens Startelf-Debüt freilich nur die Momentaufnahme eines einziges Spieles war, konnte der Sechser zumindest andeuten, warum Schultz seine Qualitäten im Trainingslager gegenüber dem GEISSBLOG so deutlich hervorgehoben hatte. Mit dieser Leistung muss sich Christensen zumindest im Saison-Vergleich seiner Mitspieler nicht verstecken.

Christensens “deutlicher Schritt nach vorne”

Denis Huseinbasic, ebenfalls ein eher spielstarker Sechser, hatte beispielsweise bislang über alle Spiele gesehen durchschnittlich 66 Prozent erfolgreiche Aktionen, eine Passquote von 87 und eine Zweikampfquote von 46 Prozent. Zudem fing der 22-Jährige im Schnitt 3.4 Bälle ab und erobert 6.5. Dem stand Christensen zumindest am Samstag in nichts nach.

“Das war heute ein deutlicher Schritt nach vorne für ihn”, ergänzte Kessler. “Es tut dem Junge einfach gut von Beginn an zu spielen zu merken: Hey, ich kann hier in der Allianz Arena einen richtig guten Part in dieser Mannschaft übernehmen.” Timo Schultz sprach derweil von einem “guten Startschuss” für Christensen, “wenn auch ein sehr später Startschuss für ihn in dieser Saison.”

Beim kommenden Heimspiel gegen Darmstadt 98 dürfte dann jedoch Eric Martel zunächst in die Startelf zurückkehren und neben Dejan Ljubicic auf der Doppelsechs agieren. Zumindest, sollten keine neuerlichen Ausfälle unter der Woche hinzukommen. Nichtsdestotrotz hat Christensen sein Potential in München erstmals andeuten können – und sich damit erstmals seit seinem Wechsel nach Köln zu einer brauchbaren Alternative hervorgetan.

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