Der 1. FC Köln könnte das 0:2 gegen den Hamburger SV gleich doppelt teuer bezahlen. Nicht nur sind die Geissböcke damit aus dem DFB-Pokal ausgeschieden. Der Effzeh muss hoffen, dass Jonas Hector nicht auch noch ausfällt.
Hamburg – Es lief die fünfte Spielminute, als das Unheil seinen Lauf nahm. Frederik Sörensen ließ sich von Bobby Wood düpieren, der US-Amerikaner konnte mit voller Fahrt auf den Kölner Strafraum zulaufen. Er legte sich den Ball vor, holte zum Schuss aus – und traf Jonas Hector.
Hector stand vor der sofortigen Auswechslung
Der deutsche Nationalspieler hatte seinen Fuß just in dem Moment an den Ball gebracht und diesen weggespitzelt, als Wood zum Schuss ansetzte. Wood traf Hectors linken Fuß mit voller Wucht, eigentlich ein klares Foulspiel, doch Schiedsrichter Günter Perl ließ weiterspielen. Während Hector mit einem Schrei zu Boden ging, schnappte sich Filip Kostic die Kugel, legte auf Luca Waldschmidt, der zog ab und zwang Thomas Kessler im Kölner Tor zum Fehler. Der FC-Keeper ließ die Kugel aus den Händen gleiten und Gideon Jung schoss ein.
Während sich Kessler über das 0:1 ärgerte, hielten sich die Kölner Proteste in Grenzen. Dabei hatte Wood Hector eindeutig gefoult, es hätte Freistoß geben müssen. Stattdessen jubelten die Hamburger, während Hector humpelnd vom Platz geführt und behandelt werden musste. “Ich habe nicht nur Sorge, dass Jonas daraus was mitgenommen hat. Ich weiß, dass er was mitgenommen hat”, sagte Sportchef Jörg Schmadtke nach der Partie. “Wir hatten die Befürchtung, dass wir ihn sofort rausnehmen müssen. Dafür hat er noch relativ lange durchgehalten.”
Es geht ihm nicht gut
Doch Peter Stöger blieb kurz nach der Pause keine andere Möglichkeit mehr, als seinen Kapitän vom Feld zu nehmen. Trotz einer Behandlung in der Halbzeitpause ging es für den Schlüsselspieler nicht mehr weiter. “Jonas hat einen Schlag, eigentlich einen Schuss abbekommen”, sagte der FC-Coach später. “Es geht ihm nicht gut. Aktuell hat er richtig schlimme Schmerzen. Mal sehen, was bis zum Wochenende ist.” Dann muss der FC am Sonntag zum SC Freiburg. Ob Hector dabei sein wird, entscheidet sich erst in den nächsten Tagen.
Derweil ärgerte sich Thomas Kessler maßlos, dass er trotz des Fouls das 0:1 nicht verhindern und sogar mit begünstigt hatte. “Von 100 Bällen halte ich den Schuss 95 Mal fest. Es ist super ärgerlich und für mich ein total gebrauchter Tag”, sagte der Routinier später. Da konnte es ihn auch nicht mehr freuen, dass er in der zweiten Hälfte mehrere Großchancen der Gastgeber mitunter spektakulär abwehrte. Unter dem Strich blieb der entscheidende Fehler aus der fünften Minute. “Als Torwart spiele ich danach 85 Minuten weiter und versuche die Mannschaft im Spiel zu halten. Aber dennoch ist es total unbefriedigend nach Hause zu fahren.” Unbefriedigend für Kessler, schmerzhaft für Hector.
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