Seit Peter Stöger beim 1. FC Köln im Amt ist, steckte der Klub noch nie so tief in einer Krise. Ein Punkt und nur zwei erzielte Tore nach sieben Spieltagen sind besorgniserregend, doch beim Effzeh behält man die Ruhe. Auch Stöger selbst schließt einen Rücktritt kategorisch aus.
Köln. Selten gab es bei einem Bundesligisten so wenig Diskussion um den Trainerposten in Zeiten sportlicher Talfahrten wie derzeit beim Effzeh. Bereits zwei Trainerentlassungen hat es in dieser Saison in der Bundesliga gegeben. Neben Carlo Ancelotti bei den Bayern wurde beim VfL Wolfsburg Andries Jonker nach vier Spielen von seinen Aufgaben entbunden. Dabei hatten die Wölfe zu diesem Zeitpunkt vier Punkte auf dem Konto und damit vier Zähler mehr als die Kölner.
Schmadtke lässt keine Stöger-Diskussion zu
Trotz des schlechtesten Saisonstarts aller Zeiten verschwendet man am Geißbockheim jedoch keinen Gedanken daran, sich von seinem Cheftrainer zu trennen. Dies untermauerte Jörg Schmadtke nach der sechsten Niederlage im siebten Spiel gegen Leipzig ebenfalls: “Die Art und Weise, wie die Mannschaft auftritt, wie die Spieler und das Trainerteam zusammenarbeiten, spricht nicht dafür, dass wir einen Trainerwechsel vollziehen müssten. Deswegen gibt es da keine Handhabe. Ich bin eh kein Freund davon zu vergessen, was gestern oder vorgestern war. Und schon gar nicht mache ich nur etwas, damit wir in der Öffentlichkeit Ruhe haben. Die Frage ist: Wie arbeitet die Gruppe zusammen? Und das funktioniert.”
Manche Trainerkollegen geben von selbst auf
In Köln weiß man, was man an seinem Trainer hat und dass man die Erfolge der letzten vier Jahre zum großen Teil dem Österreicher zu verdanken hat. Stöger schaffte es zusammen mit Schmadtke, den Effzeh wieder zu einem seriös geführten Klub in der Bundesliga zu machen. In der Vergangenheit gab es jedoch auch immer wieder Trainerwechsel, die vom Coach selber ausgegangen sind. So erging es beispielsweise dem Rivalen aus Mönchengladbach, dessen Trainer trotz jahrelangen Erfolgs in Zeiten der Krise das Handtuch warf. Nach einem dritten Platz in der Saison 2014/15 und der damit verbundenen direkten Champions League-Teilnahme rutschte die Borussia in der Folgesaison in die Krise. Nach sechs Pflichtspielniederlagen in folge bot Lucien Favre dem Präsidium seinen Rücktritt an. Manager Max Eberl wollte seinen Trainer unbedingt halten – trotzdem schmiss Favre hin.
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