[nextpage title=”Hector auf links und ein Neuer auf rechts”]
Am Donnerstag haben die Geissböcke die Arbeit am Geißbockheim wieder aufgenommen. Der Konkurrenzkampf nimmt Formen an. Auf fast jeder Position hoffen mehrere Kandidaten auf einen Platz in der Startformation.
Köln – Der GEISSBLOG.KOELN stellt die Positionen einzeln vor und nennt die Kandidaten. Am Mittwoch ging es insbesondere um die Innenverteidiger, wo zwei Neuzugänge aktuell gute Chancen auf Stammplätze haben (mehr dazu hier). Rechts hinten wird sicher ein Neuzugang die neue Stammkraft. Im defensiven Mittelfeld sorgt die Verletzung von Marco Höger jedoch für ein Fragezeichen.
Linksverteidiger: Hector und zwei Fragezeichen
Jonas Hector ist zurück in Köln. Der Nationalspieler zeigte sich am Donnerstag am Geißbockheim, wird in Kitzbühel wieder ins Geschehen eingreifen. Dann wird er als Linksverteidiger gesetzt sein. Das ist sicher – außer, wenn er im defensiven Mittelfeld als Ersatz für Marco Höger gebraucht werden sollte. Doch das ist eher nicht wahrscheinlich. Denn Hectors erster Ersatz – Jannes Horn – verspürt keine große Lust mehr am 1. FC Köln.
Zuletzt hatte Horn zwar der Kölnischen Rundschau gesagt: “Ich habe Spaß im Verein, fühle mich wohl in der Mannschaft und der Stadt. Darauf konzentriere ich mich. Mehr kann ich dazu nicht sagen.” Doch Spaß an der Zweiten Liga hätte er nicht. Daher sucht der Linksverteidiger einen neuen Klub und würde im Falle eines Abgang den FC mit Hector und Tim Handwerker auf der Position zurücklassen. Hector gesetzt, Handwerker als Talent mit Potential, doch intern weiterhin als eher offensiv bewertet, da Handwerker defensiv weiter Schwächen aufweist. Solange Handwerker im defensiven Eins gegen Eins und im taktischen Verhalten keinen Schritt nach vorne macht, wäre Hector hinten links gesetzt und keine Alternative auf der Sechs. Dafür müsste sich Horn klar zum FC und zur Zweiten Liga bekennen. Danach sieht es aber nicht aus. Vielmehr ist der FC bereit, den 21-Jährigen zu verkaufen.
Rechtverteidiger: Bader fordert Schmitz heraus
Auch hinten rechts hat der 1. FC Köln einen Spieler im Kader, der defensiv Probleme im Eins gegen Eins aufweist. Das erklärte Matthias Bader zuletzt gar offenherzig im GBK-Interview (mehr dazu hier). Doch Bader sieht sich als mutiger und ganz und gar nicht chancenloser Herausforderer von Benno Schmitz. Der Neuzugang von RB Leipzig spielte in der vergangenen Saison beim Bundesligisten keine Rolle und kam auf lediglich zwei Kurzeinsätze. Bader dagegen gehörte beim Karlsruher SC zum Stammpersonal der besten Abwehr der Dritten Liga.
Bader ist ein schneller, agiler Spieler, der die Spieleröffnung nach vorne sucht, sich im Offensivspiel auch mal etwas zutraut, zu Flankenläufen ansetzt und die Rechtsverteidiger-Position kreativer interpretiert als Schmitz. Dieser jedoch gilt als zuverlässiger und passsicherer Spieler, stabil im Zweikampf und taktisch diszipliniert. Wenn er denn genügend Spielpraxis hat: Denn gerade einmal 18 Bundesliga-Spiele in den letzten zwei Jahren waren Schmitz im ersten FC-Testspiel in Eichstätt noch anzumerken. Der 23-Jährige darf sich keinesfalls sicher sein, im ersten Ligaspiel in Bochum am 4. August in der Startelf zu stehen. Bader mag zwar nur der Herausforderer sein, aktuell bewegt er sich aber bereits mit Schmitz auf Augenhöhe.
[nextpage title=”Anfang hat vier Wochen den Höger-Ersatz zu finden”]
Defensives Mittelfeld: Högers Verletzung reißt eine Lücke
Das defensive Mittelfeld ist durch die Verletzung von Marco Höger (Schultereckgelenkssprengung, bis zu drei Monaten Pause) an einer empfindlichen Stelle getroffen worden. Der Routinier galt als gesetzt auf der Sechs. Nun muss sich Markus Anfang etwas anderes einfallen lassen. Dem GEISSBLOG.KOELN hatte er bereits im Trainingslager in Bad Gögging die zwei denkbaren Alternativen genannt: Matthias Lehmann und Nikolas Nartey. Der 35-jährige Routinier oder der 18-jährige Youngster?
Nicht denkbar erscheint, dass Niklas Hauptmann eine Alternative werden könnte. Anfang nannte den Neuzugang zwar nach der Rückkehr nach Köln ebenfalls als möglichen Höger-Ersatz. Der Spieler selbst hatte aber in Bad Gögging erklärt, dass diese Rolle ihm nicht liege. Er sieht sich deutlich offensiver und nicht als defensiver Abfangjäger vor der Abwehr. Einzig Salih Özcan könnte noch in die Rolle wachsen. Doch auch er trainierte bislang auf der Acht und nicht auf der Sechs.
Bleibt also Jonas Hector als weitere Alternative. Doch Anfang würde dann gleich zu Beginn experimentieren und eingestehen, dass der FC trotz numerischer Vollbesetzung im zentralen Mittelfeld keinen zweiten Zweitliga-Sechser im Kader hat als Höger. Für Lehmann wäre es ein Schlag ins Gesicht, für Nartey das klare Zeichen, dass man dem Youngster die Rolle noch nicht zutraut. Gleichzeitig würde man hinten links eine neue Baustelle öffnen. Das Gute aus Sicht des FC: Anfang hat noch vier Wochen Zeit, die Kandidaten auf Herz und Nieren zu testen, ehe es am 4. August ernst wird.
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