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Zwei Jahre nach der Europa League: Alle Uhren auf Anfang

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Am 20. Mai 2017 zieht der FC in die Europa League ein. (Foto: Mika Volkmann)

Auf den Tag genau zwei Jahre ist es her, dass der 1. FC Köln mit einem 2:0-Erfolg über den 1. FSV Mainz 05 den Einzug in die Europa League perfekt gemacht hat. Doch statt einem Freudenzug durch Europa folgte der sang- und klanglose Untergang in die Zweite Liga. Nun, 730 Tage nach dem größten Erfolg der letzten 25 Jahre, ist der FC zurück in der Bundesliga. 

Köln – Nein, man sollte wahrlich nicht immer zurückschauen. Doch bei einem Blick auf das heutige Datum kann ein jeder, der Sympathien für den 1. FC Köln hegt, wehmütig werden. So wird der 20. Mai immer unweigerlich mit dem Einzug in die Europa League vor zwei Jahren verbunden bleiben. Der Tag, an dem die Stadt und der Verein mit dem Erreichen des europäischen Wettbewerbes den größten Erfolg seit den frühen 90er Jahren feiern durfte. Damals lagen sich Spieler und Fans gemeinschaftlich in den Armen. Doch seither ist viel passiert.

Der Zerfall einer eingeschworenen Mannschaft

Was nach dem 20. Mai 2017 passierte, ist hinlänglich bekannt. Der Zerfall eines eingeschworenen Vereins samt Mannschaft, brachte am Ende den sechsten Abstieg der Vereinsgeschichte. Dieser ist mittlerweile repariert. Der 20. Mai 2019 ist heute der erste Tag nach dem letzten Spiel in der Zweiten Liga gegen den 1. FC Magdeburg. Trotz der Rückkehr ins Oberhaus will dennoch keine wirkliche Euphorie aufkommen. Zu viele Rückschläge erlebte der Effzeh in der laufenden Saison. Nicht nur auf sportlicher Ebene, sondern mit der Entlassung von Markus Anfang und dem Rücktritt von Werner Spinner forderte das Erreichen des Ziels auch personelle Opfer. Und während nach dem Abstieg Mannschaft und Fans noch gemeinsam vor der Südkurve Lieder des Zusammenhaltes sangen, scheint das Verhältnis von beiden Seiten trotz Aufstieg momentan unterkühlt.

Frankfurt zeigt, wie es auch gehen kann

Ein jeder FC-Fan wird in der abgelaufenen Saison wohl mit einem lachenden und einem weinenden Auge nach Frankfurt geblickt haben. Zum einen dürfte die Freude überwogen haben, einem deutschen Traditionsverein dabei zuzusehen, wie sie sich furios bis ins Halbfinale der Europa League gespielt haben. Auf der anderen Seite haben die Hessen gezeigt, wie es nach dem Einzug in den europäischen Wettbewerb auch laufen kann. Man muss zugeben, dass Adi Hütter wohl eine vergleichsweise stärkere Mannschaft auf das Feld schicken konnte als es Peter Stöger und Stefan Ruthenbeck in der Saison 2017/18 konnten. Auch war die Eintracht von wesentlich weniger Verletzungssorgen geplagt. Trotzdem wäre das Team vom Main wohl ohne Leidenschaft, Zusammenhalt und Wille nicht so weit gekommen. Allerdings darf man den Kölnern in der Abstiegssaison ebenfalls nicht den Willen absprechen. Auch diese Mannschaft wollte, konnte es aber in dieser Saison nicht mehr so gut umsetzen wie in den Jahren zuvor. In der abgelaufenen Spielzeit sah die Situation da häufig völlig anders aus. Die Mannschaft von Markus Anfang (und später André Pawlak) konnte, zuweilen bekam man jedoch den Eindruck sie wollte nicht. Spiele wie das 0:1 in Hamburg und das 0:3 bei Dynamo Dresden ließen jeden Kampfgeist und jede Leidenschaft vermissen. Auch deshalb zeigte die Anhängerschaft häufig nur wenig Begeistert von den Auftritten der eigenen Mannschaft. Trotzdem gelang der Aufstieg am Ende souverän. Blickt man nun, am Ende der Saison, auf die Zahlen, war der 1. FC Köln sogar schon am 28. Spieltag aufgestiegen. Mit dem Nachholspiel in Duisburg holte der FC seinen 58. Punkt. Nach 34 Partien hat der Tabellenzweite Paderborn 57 Zähler. Die Kölner waren also bereits vor knapp sechs Wochen aufgestiegen.

Auf Mission Aufstieg folgt die Mission Klassenerhalt

Für den FC, der es trotz Aufstieg in dieser Saison nie richtig schaffte, sich als Einheit zu formen und zu präsentieren, geht es ab dem 1. Juli also wieder bei Null los. Der Abstieg ist wieder gut gemacht, auch wenn es wohl noch seine Zeit brauchen wird, bis auch die letzten Folgen repariert sind. Die Geißböcke bekommen nun eine neue Chance, sich als Mannschaft und damit einhergehend auch in der Bundesliga wieder zu finden. Mit Achim Beierlorzer wird sich dann zudem der vierte neue Cheftrainer seit Peter Stöger an der Seitenlinie versuchen. Der Neuanfang, der nach dem Abstieg ausgerufen wurde, ist auch mit den direkten Wiederaufstieg noch nicht abgeschlossen. Denn auf die Mission Aufstieg muss nun die Mission Klassenerhalt folgen. Und auch wenn die Bilder vom 20. Mai 2017 nicht so schnell verblassen, muss der Blick weiter nach vorne gerichtet werden. Denn im Rückspiegel kann man die Zukunft nicht sehen.

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