Er war Kapitän des 1. FC Köln, absolvierte 174 Pflichtspiele für die Geissböcke, war später Jugendtrainer und Co-Trainer der Profis: Dirk Lottner ist eines der wenigen Idole aus einer weitgehend erfolglosen Zeit um die Jahrtausendwende beim Effzeh. Am Dienstagabend trifft der heute 47-Jährige auf seinen Herzensklub.
Saarbrücken – “Ich habe einen großen Jubelschrei losgelassen”, sagt Lottner zum Moment der Pokal-Auslosung. Der 1. FC Saarbrücken gegen den 1. FC Köln – ein Duell zweiter Traditionsklubs, vor allem aber das Wiedersehen Lottners als Trainer mit dem FC. Nach dem furiosen 4:2-Sieg des FCS in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen Jahn Regensburg will Lottner nun seiner alten Liebe aus Köln in Runde zwei weh tun.
Den FC erwartet ein Spiel gegen eine offensivstarke Regionalliga-Mannschaft, in der mit Christopher Schorch ein ehemaliger Kölner in der Defensive spielt. Die zweitbeste Offensive (37 Tore in 15 Spielen) und die zweitbeste Defensive (12 Gegentore in 15 Spielen) der Liga führt mit 40 Punkten souverän die Staffel Südwest an (acht Punkte Vorsprung) und darf sich schon jetzt berechtigte Hoffnungen auf den direkten Aufstieg in die Dritte Liga machen, da in diesem Jahr der Meister im Südwesten ohne Relegationsspiele aufsteigen wird. Für Lottner wäre es ein großer Erfolg, war er 2017/18 mit seiner Mannschaft trotz Meisterschaft noch in der Relegation an 1860 München gescheitert.
Im Trainer Lottner steckt einiges vom Spieler Lottner
Dem Ziel des Aufstiegs hat der 1. FC Saarbrücken in dieser Saison alles untergeordnet. Doch nun winkt ein Pokal-Highlight, das sich niemand entgehen lassen will. Umso verwunderlicher, dass die Saarländer entschieden, das Spiel im nur 6800 Plätze fassenden Stadion in Völklingen auszutragen, in das der FCS aktuell ausweicht. Andere Arenen hätten mehr Platz geboten, doch die Entscheidung fiel zugunsten der provisorischen Heimat der Blau-Schwarzen.
Am Dienstagabend kommt mit dem FC ein Bundesliga-Klub in den kleinen Ort, und Lottner will die mitreisenden FC-Fans mit seiner Mannschaft an den alten “Lotte” erinnern. “Ich glaube, dass im Trainer Lottner einiges vom Spieler Lottner steckt – vor allem, was meine spielerische Vergangenheit angeht. Ich kann ein Spiel lesen und bin auch als Trainer offensiv ausgerechnet”, sagt der 47-Jährige. Ob sich die Elf von Achim Beierlorzer also auf eine mutige und offensive Saarbrücker Elf einstellen muss?
Der FC-Coach wird dies in Erwägung gezogen haben in der Vorbereitung auf das Spiel (Anpfiff um 18.30 Uhr). Selbst wird er personell wohl auf mehreren Positionen umstellen, womöglich wieder auf ein 4-4-2 mit zwei echten Spitzen, um den zuletzt auf die Bank verbannten Jhon Cordoba und Anthony Modeste wieder eine Chance von Beginn an zu geben. Auch Jorge Meré dürfte die Möglichkeit bekommen sich zu präsentieren, gleiches könnte für Dominick Drexler gelten. Wer dafür auf die Bank muss, wird eine Stunde vor Spielbeginn klar sein.
So könnte der Effzeh auflaufen: Horn – Schmitz, Bornauw, Meré, Hector – Schaub, Höger, Skhiri, Drexler – Cordoba, Modeste
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