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Gisdol korrigiert seinen Fehler – Fans träumen von Podolski

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Die Wilde Horde mit einem Plakat am Samstag. (Foto: imago Images / Kolbert)

Das Unentschieden des 1. FC Köln gegen den FC Augsburg lässt die Geissböcke im Abstiegskampf nicht wirklich aufatmen. Etwas Hoffnung, aber auch die Erkenntnis, dass vieles weiterhin nicht stimmt – vor allem spielerisch. Deshalb musste Markus Gisdol am Samstag einen personellen Fehler in der Halbzeit korrigieren. Derweil hoffen einige Fans, dass Gisdol schon bald eine weitere Alternative im Kader hat: Lukas Podolski. Doch bei diesem Traum wird es wohl bleiben. Die Lehren des Spiels.

Plakat des Spiels: Die Wilde Horde des 1. FC Köln tat am Samstag einen Wunsch kund. Sie forderte auf einem Plakat: “Lukas Podolski zurück zum 1. FC Köln.” Ob als Spieler oder nach dessen Karriere, sagte das Plakat nicht. Doch eines ist schon länger klar: Eine Rückkehr als Spieler ist kaum noch vorstellbar, der neue Vorstand hat dies auch so mit Podolski besprochen. Der neue Sportchef Horst Heldt machte zuletzt zwar die Tür für Podolski auf, wohl aber eher für die Zeit nach dessen aktiver Karriere. Der Wunsch der Wilden Horde wird wohl ziemlich sicher in Erfüllung gehen – aber wohl nicht mit dem Spieler Podolski, sondern dem späteren Funktionär Podolski. In welcher Funktion auch immer.

Geschichte des Spiels: Es war sein Antritt, der die Statik des Spiels verändert. Jhon Cordoba, gerade eingewechselt, bekam in der 70. Minute in der eigenen Hälfte zentral den Ball. Ein Gegenspieler hing am Kolumbianer dran, doch Cordoba trat an – und wie. Es war einer jener Sprints, die den Stürmer in der letzten Saison so stark gemacht hatten. Leidenschaftlich und willensstark zog er auf die rechte Seite, ging die Linie entlang und schlug schließlich die Flanke auf Florian Kainz, der an Koubek scheiterte. Es war der Auftakt der starken 20 Kölner Minuten im Spiel gegen Augsburg. Cordoba hatte zum Angriff geblasen, die Teamkollegen und das Stadion folgten ihm. Hätte es diesen Weckruf nicht gegeben, der FC hätte das Spiel wohl verloren.

Wechsel des Spiels: Man könnte sagen, dass die Einwechslung Cordobas der Schlüssel zum Unentschieden war. Doch schon in der Halbzeit reagierte Markus Gisdol. Denn er wollte wohl nicht nur Marco Höger und Birger Verstraete vor einer Gelb-Roten Karte bewahren. Er dürfte auch eingesehen haben, dass er mit seiner Aufstellung daneben gelegen hatte. Die Unterlegenheit der Geissböcke über weite Strecken der ersten Hälfte war frappant. Und so korrigierte Gisdol und brachte mit Florian Kainz und Kingsley Ehizibue überraschend zwei Flügelspieler für die zwei zentralen Mittelfeldspieler. Eigentlich hätten Ellyes Skhiri und Louis Schaub positionsbezogen besser gepasst. Doch Gisdol setzte auf Tempo und Flanken über die Flügel. Die Umstellung fruchtete in dem Moment, in dem mit Cordoba im Sturm ein lauf- und formstärkerer Spieler als Modeste zu finden war. Insofern waren die Wechsel zur Halbzeit bereits bemerkenswert. Alleine bleibt die Frage, ob Gisdol seine Fehler in der Startformation im nächsten Spiel bereits vor Anpfiff korrigieren wird.

Das Ergebnis: Das 1:1 (0:1) ist, nüchtern betrachtet, nichts mehr als das Minimum, das der 1. FC Köln gegen den FC Augsburg zuhause hätte holen müssen. Der achte Punkt im 13. Spiel ist noch immer viel zu wenig. Doch der Spielverlauf hätte auch ein gänzlich anderes Ergebnis zulassen können, wenn Augsburg in Hälfte eins mehr aus seinen Möglichkeiten gemacht hätte. Elfmeter, Überzahl, drückende Überlegenheit – erst nach der Halbzeitpause kippte das Spiel.

Szenen des Spiels: Um es mit Martin Schmidt zu sagen – “Welche Szenen nehmen wir uns jetzt raus? Das Spiel gibt so viele Geschichten her.” Elfmeter, Elfmeter verschossen, Gelb-Rote Karte Czichos, Gelb-Rote Karte Hahn, Tor hüben, Tor drüben, vergebene Chancen hier und da, am Ende bekam Cordoba sogar noch einmal eine Kopie seines Tores zur Siegchance, vergab sie aber. Ein wildes Spiel.

Zitat des Spiels: “In unserer jetzigen Situation müssen wir mit dem Punkt zufrieden sein”, sagte Markus Gisdol am Tag nach dem 1:1 gegen Augsburg und fügte dann süffisant an: “Wir hätten gerne 15 Punkte mehr. Aber dann wäre ich ja auch nicht hier.” Wahre Worte vom neuen FC-Coach…

Schema zum Spiel

1. FC Köln – FC Augsburg 1:1 (0:1)

Tore: 0:1 Niederlechner (43.), 1:1 Cordoba (86.)

Effzeh: Horn – Schmitz, Bornauw, Czichos, Hector – Höger (46. Ehizibue) – Verstraete (46. Kainz), Hector – Drexler – Modeste (64. Cordoba), Terodde

FC Augsburg: Koubek – Framberger (28. Lichtsteiner), Gouweleeuw, Jedvaj, Max – Khedira, Baier, Hahn, Vargas (84. F. Jensen) – Cordova (57. Moravek), Niederlechner

Schiedsrichter: Tobias Stieler

Gelbe Karten: Bornauw, Höger, Verstraete, Hector, Drexler, Cordoba / Max

Gelb-Rote Karten: Czichos / Hahn

Zuschauer: 49.200

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