Im Sommer 2017 wollte der Ex-Manager des 1. FC Köln, Jörg Schmadtke, nicht nur Jhon Cordoba, sondern auch Mark Uth verpflichten. Im Januar 2020 schießt das nun vereinte Duo den VfL Wolfsburg mit Schmadtke ab. Besonders Cordoba beeindruckte. Doch auch Uth überzeugte und zeigte, warum der FC ihn nun holte.
Aus Müngersdorf berichten Sonja Eich und Marc L. Merten
Freistoß Uth, Kopfball Cordoba – 1:0. Pressing Jakobs, Fehlpass Tisserand auf Skhiri, Steilpass auf Cordoba – 2:0. Ecke Uth, Kopfball Czichos, Kopfball Hector – 3:0. Drei Tore, zwei Beteiligungen Uth, zwei Treffer Cordoba. Es war der perfekte 18. Spieltag für das neue Sturm-Duo des 1. FC Köln, das am Samstag erstmals in der Bundesliga zusammen auflief.
Jörg Schmadtke wollte schon 2017 neben Cordoba auch Uth verpflichten. Der Fehler des Kölner Ex-Managers war damals nicht, Cordoba für 17 Millionen Euro zu holen, sondern nach dem gescheiterten Uth-Deal keinen anderen Stürmer als Cordobas Partner zu holen. Unter dem alleinigen Druck der Modeste-Nachfolge brach der Kolumbianer damals zusammen. Inzwischen hat sich der 25-Jährige aus diesen Fängen der Vergangenheit eindrucksvoll befreit, ist Torjäger, Publikumsliebling, Topstürmer und Vorkämpfer einer wie ausgewechselten FC-Mannschaft, die mit Mark Uth nun eine wichtige Unterstützung erhalten hat. Jene, die eigentlich schon 2017 hätte kommen sollen. Nun sind Uth und Cordoba vereint und scheinen bereits prächtig zu funktionieren.
Er war schon immer eine Maschine, wirkt körperlich nun aber noch robuster
“Der ist schon speziell und muss etwas anders bearbeitet werden. Das haben wir heute nicht hinbekommen”, sagte Schmadtke nach den 90 Minuten über seinen Ex-Schützling. “Das spricht für die Qualität von Jhon Cordoba.” Doch nicht nur der ehemalige FC-Sportchef, sondern vor allem die Kölner selbst waren wie im Rausch dank des Zwei-Tore-Stürmers, der nun schon in fünf Heimspielen in Folge getroffen hat. “Jhon hat berauschend gespielt”, schwärmte der sonst eher zurückhaltende Markus Gisdol über seinen Stoßstürmer und versuchte eine Erklärung für die explosive Entwicklung der letzten zwei Monate: “Er hat in seiner Fitness sogar noch mal was draufgepackt, er ist noch stärker. Er war schon immer eine Maschine, wirkt körperlich nun aber noch robuster.”
Auch Uth geriet bei der Leistung seines Frontmannes ins Schwärmen. “Das ist beeindruckend, das habe ich so noch nicht gesehen”, sagte Uth. “Man kann jeden Ball auf Jhon spielen, der macht sie alle fest.” Ein Umstand, der umso beeindruckender war, als dass Cordoba am Samstag zwei echte Brecher als Gegenspieler hatte. Marcel Tisserand (1,90 Meter) und John Anthony Brooks (1,93 Meter) gehören zu den Schwergewichten in den Innenverteidigungen der Bundesliga. Doch Cordoba machte beide frisch. “Es ist fast unmöglich ihn zu verteidigen. Es ist ein Wahnsinn, was er für eine Wucht hat”, sagte auch Timo Horn. “Beide Innenverteidiger waren irgendwann Gelb-Rot-gefährdet, weil sie ihn nicht gestoppt haben. Er hat ein sensationelles Spiel gemacht. Das freut mich besonders, weil er sich immer so aufopfert.”
Cordoba kam gegen Wolfsburg auch erstmals zugute, dass er mit Uth einen Mann hinter sich wusste, der ebenfalls die Aufmerksamkeit der gegnerischen Abwehr auf sich zog. Immer wieder musste ein VfL-Abwehrmann aus der Kette herausrücken, um Uth am Abschluss aus der zweiten Reihe zu hindern. Die Torgefahr Uths, die sonst kein anderer Kölner Spieler aus der zweiten Reihe mitbringt, bescherte Cordoba ein ums andere Mal mehr Platz. Und so bewahrheitete sich bereits am ersten Rückrunden-Spieltag das, was sich Sportchef Horst Heldt und FC-Coach Markus Gisdol gewünscht hatten: dass der FC mit Uth ein anderes Offensivspiel würde auf den Platz bringen können. Der Schlüssel zum Erfolg war fraglos der überragende Cordoba, doch Uths Präsenz half dabei mit.
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