Der 1. FC Köln bekommt es am Freitag mit dem neuen Stürmer-Star der Bundesliga zu tun. Mit einem Hattrick innerhalb von 21 Minuten sicherte der Norweger dem BVB gegen den FC Augsburg am vergangenen Wochenende den Sieg. Nun müssen Sebastiaan Bornauw und Rafael Czichos den 19-jährigen in den Griff bekommen.
Köln – Dass vier Siege in Folge kein Zufall sind, betonten Spieler und Trainer des 1. FC Köln in der vergangenen Woche immer wieder. Nun müssen die Geißböcke am Freitagabend aber bei Borussia Dortmund gegen eines der besten Teams der Liga bestehen, die sich in diesem Winter zusätzlich mit einem der wohl talentiertesten Angreifer Europas verstärkt haben. Mit dem 20 Millionen Euro Neuzugang von RB Salzburg haben sich die Dortmunder eine echte Waffe in ihre eigenen Reihen geholt.
Haaland versetzt Fußball-Deutschland in Staunen
Wie gefährlich diese sein kann, bekam der FC Augsburg in der vergangenen Woche eindrucksvoll zu spüren. Die Bayern hatten gegen den BVB gerade das 3:1 erzielt, da wurde der norwegische Neuzugang eingewechselt. Es dauerte nur drei Minuten, ehe Haaland nach Vorarbeit von Sancho das erste Mal einnetzte. Mit seinen weiteren Treffern in der 70. und 79. Minute verhinderte der 19-jährige nicht nur einen Fehlstart des BVB in die Rückrunde, sondern versetzte Fußball-Deutschland in Staunen.
Nach diesem Gala-Auftritt dürfte BVB-Trainer Lucien Favre seinen neuen Superstar wohl am Freitagabend gegen den FC von Beginn an im Signal-Iduna-Park auflaufen lassen. Auf Sebastiaan Bornauw und Rafael Czichos in der Innenverteidigung der Geißböcke wartet also der nächste Stürmer-Brocken. Mit 1,94 Metern verfügt der Norweger über das Gardemaß für einen Angreifer. Doch mit dem Kölner Aufschwung in den letzten Wochen hat sich auch das Duo in der Innenverteidigung deutlich stabilisiert. Gegen den VfL Wolfsburg hatte Wout Weghorst, der mit 1,97 Metern noch größer daher kommt, nur in den Anfangsminuten eine Chance gegen die Geißböcke. Und den 1,96 Meter großen Bast Dost von Eintracht Frankfurt hatten Bornauw und Czichos am 16. Spieltag ebenfalls ordentlich im Griff. Größentechnisch steht zumindest Bornauw Haaland auch nur um wenige Zentimeter nach, sodass es im Luftduell keine Vorteile für den jungen Norweger geben dürfte. Seine drei Treffer gegen den FC Augsburg erzielte der Angreifer aber ohnehin allesamt mit seinem starken linken Fuß.
Vielleicht können wir ihn stoppen
Zu sehr fokussieren will sich Markus Gisdol mit seiner Mannschaft am Freitagabend aber ohnehin nicht auf Erling Haaland. “Wir wollen uns wieder sehr stark auf uns konzentrieren. Den ein oder anderen Spieler mal gesondert zu beobachten, kann man in der Spielanalyse machen, um auf bestimmte Dinge hinzuweisen. Aber am Schluss gilt es jeden Spieler als Mannschaft gut zu verteidigen”, erklärte der Trainer am Mittwoch auf der Pressekonferenz. Denn Gisdol weiß auch: Konzentriert sich seine Mannschaft zu sehr auf den neuen Stürmerstar, bekommen andere Topspiele wie Jadon Sancho, Marco Reus oder Thorgan Hazard automatisch mehr Freiräume. “Dortmund hat eine ganze Reihe an exzellenten Spielern. Egal wer spielt, es ist immer eine Topqualität.” Trotzdem weiß Gisdol, was seine Spieler am Freitagabend erwartet: “Er ist ein guter Spieler mit großer Zukunft. Er hat das Selbstvertrauen aus Salzburg und jetzt noch diese Erinnerungen daran. Vielleicht können wir ihn stoppen, vielleicht aber auch nicht.” In Österreich traf Haaland in der Hinrunde in 14 Spielen beeindruckende 16 Mal. Allerdings spielte der Stürmer dort auch in einer Liga bei einer Mannschaft, die den anderen Team weitaus überlegen ist. Doch dass Haaland längst über internationales Niveau verfügt, hat er in der Champions League bereits eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Gegen den KRC Genk gelang dem Norweger ein Hattrick, gegen den SSC Neapel traf er in zwei Spielen drei Mal und auch in Liverpool an der Anfield Road war Haaland erfolgreich. Einzig Robert Lewandowski steht in der Torschützenliste der Königsklasse aktuell vor dem Norweger.
Für den FC wird das Spiel am Freitagabend in jedem Fall noch einmal eine neue Herausforderung und ein echter Härtetest. Doch für Erling Haaland dürfte sich nach seinem Traum-Einstand am vergangenen Wochenende etwas verändert haben. Wurde der Neuzugang am vergangenen Wochenende noch mit gedämpften Erwartungen eingewechselt, sich als neuer Spieler in einer besseren Liga erst zurecht finden zu müssen, richten sich die Blicke nun vermehrt auf ihn. Trotzdem ist sich Gisdol sicher: “Wir werden eine Topleistung brauchen, um bestehen zu können”, sagte Trainer und fügte am Ende scherzhaft hinzu: “Wir haben den großen Bus mit dem wir rüberfahren. Vielleicht stellen wir den einfach in den Strafraum – oder drei Busse nebeneinander.”
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